11. Kapitel

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Dieses Mal etwas kürzer, dafür aber umso wichtiger.

TW (Teilweise sexuelle Inhalte)

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Die Feier war mal wieder in vollen Gange, tanzende Menschen, der Geruch nach Schweiß, Zigaretten und Alkohol. Meine Sinne nahmen das alles allerdings nur noch gehemmt war, denn auch ich hatte schon ziemlich tief ins Glas geguckt. Eigentlich wollte ich mich heute zusammenreißen und meinen Plan in die Tat umsetzten, doch Lara und FliFla hatten mich abgelenkt und zusätzlich noch abgefüllt. Ich hatte meinen Platz auf der Tanzfläche gefunden und dachte gar nicht erst daran diese wieder zu verlassen. Genießerisch schwang ich meine Hüften, drehte mich und gab mich der Musik hin. Lissi hatte sich schon lange zu mir gesellt und zu meiner Überraschung auch das braunhaarige Mädchen der wilden Kerle. Wir lachten, tanzten und tranken. Es war ein perfekter Abend, doch irgendwann wurde mir die Luft zu stickig und ich verließ die Hütte, um einmal tief durchzuatmen. Ich lehnte am Geländer und genoss den Sauerstoff, der meine Lungen flutete. „Genug getanzt?" eine Gänsehaut bildete sich auf meinem Körper und ich richtete mich auf. „Genug gestarrt?" fragte ich ihn und er zuckte grinsend mit den Schultern, „Erwischt." Er fuhr sich mit seiner Hand durch die Haare und sah dabei einfach zu gut aus. Er wirkte keineswegs verlegen, dass ich ihn beim Starren erwischt hatte, ganz im Gegenteil, es schien genau das gewesen zu sein, was er erreichen wollte. „Ich glaube..." beginnt er und kam einen Schritt auf mich zu, „Ich glaube, ich weiß ganz genau, was du von mir willst." Ich schnaubte, „Von dir wollen?" fragte ich, „Was soll ich bitte von dir wollen?" Wieder näherte er sich mir mit einem zielstrebigen Schritt, seine Augen wirkten dunkel und waren starr auf mich gerichtete. Sein Blick wanderte meinen Körper hinab und anschließend wieder hinauf, verdammt, er wusste, was er tat, das musste ich ihm lassen, doch dies war mein Spiel, ich würde gewinnen. „Vielleicht ist es nur das, was du willst." Ich stieß mich vom Geländer ab und ging einen Schritt auf ihn zu, „Vielleicht versuchst du deinen Willen nur auf mich zu übertragen." Ich legte eine Hand auf seine Brust und umrundete ihn langsam, meine Finger strichen dabei über seine Brust, seinen Rücken und seine Schultern. Als ich wieder vor ihm zu stehen kam, sah ich die Lust in seinen Augen. Ich trat so nah an ihn heran, dass sich unsere Zehenspitzen berührten. Langsam streckte ich mich, näherte mich seinem Mund und glitt dann an ihm vorbei. „Du weißt nichts über mich." Flüstere ich ihm in sein Ohr und entferne mich von ihm. Mit schnellen Schritten wollte ich zurück in die Hütte gehen, doch Markus packte mich an meinem Handgelenk und zog mich mit einem Ruck zu sich zurück. „Das muss ich auch nicht." Mit diesen Worten legten sich seine Lippen auf meine. Für einen kurzen Moment versteifte sich mein Körper, ein Kribbeln durchfuhr mich, allerdings blieben die Schmetterlinge in meinem Bauch aus. Gut für mich, das hier war rein sexuell. Die Anspannung verließ meinen Körper auch nicht, als ich den Kuss erwiderte, obwohl Kuss vielleicht der falsche Begriff war. Wir kämpften, wir kämpften um die Oberhand und keiner von uns war bereit aufzugeben. Seine Zunge forderte Einlass, doch ich verwehrte, das ließ Markus sich allerdings nicht gefallen. Seine Hände fuhren unruhig meinen Körper entlang, bis sie schließlich meinen Hintern erreichten. Mir entfuhr ein leises Seufzen und er nutze seine Chance. Unsere Zungen trafen aufeinander und ich begann meinen Körper gegen ihn zupressen. Leider musste ich zugeben, dass unsere Körper perfekt harmonierten. Seine großen Hände griffen unter meine Oberschenkel und er hob mich kurzerhand auf das Geländer. Entschlossen schlang ich meine Beine um seine Hüfte, nur um ihn noch enger an mich heranzuziehen. Meine Hände fuhren durch seine blonden Haare und sie fühlten sich genauso gut an, wie sie aussahen. Er löste sich von mir, nur um federleichte Küsse auf meinem Hals zu verteilen. Ein Grinsen schlich sich bei seinen Berührungen auf meine Lippen, ich hatte ihn genau da, wo ich ihn haben wollte. Ich legte meine Hand unter sein Kinn und zwang ihn dazu mir wieder in die Augen zu schauen. „Das Leben ist unfair, Markus van Theumer." Hauchte ich, während unsere Lippen sich beinahe berührten. Seinen perplexen Ausdruck in den Augen ignorierend, stieß ich ihn von mir. Mit meinem Daumen fuhr ich mir am Rand meiner Unterlippe entlang, um meinen Lippenstift zu richten. Ich ließ mich vom Geländer gleiten und stolzierte an ihm vorbei zurück in die Hütte.

Wir hatten Glück gehabt, keiner hatte uns gesehen, es würden dementsprechend auch keine Gerüchte entstehen. Markus jedoch schien in eine Art Schockstarre gefangen zu sein, denn er sagte nichts, auch nicht, als sich die Tür hinter mir bereits wieder geschlossen hatte. Schnell lief ich rüber zur Bar, ich brauchte ganz dringend einen Shot. Das ganze Geknutsche war nicht spurlos an mir vorbeigegangen, doch Markus hatte damit wohl größere Probleme gehabt, das hatte ich deutlich spüren können. Scheiße, allein bei dem Gedanken, wie er mein Becken gegen seins gedrückt hatte, wurde mir heiß. Entschlossen stürzte einen ersten Tequila hinunter, ein zweiter folgte sogleich.

„Na, wo warst du?" fragte Lissi mich, die plötzlich neben mir aufgetaucht war und ließ mich erschrocken zusammenzucken. „Rauchen." War meine schlichte Antwort, doch anhand des Grinsens in ihrem Gesichts, wusste ich, dass sie etwas ahnte. „Ohne Zigaretten?" sie lachte, als ich ertappt auf den Boden schaute. Sie wusste es. „Es ist Zeit für Phase zwei." Meinte ich grinsend und Lissi wusste sofort Bescheid, „Das kleine hilflose Mädchen also?" „Oh ja."

Beast or BelleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt