Alishas POV
[15.November]
Ethan und Noah hatten irgendwie dafür gesorgt, dass ich schnellstmöglich aus dem Krankenhaus entlassen werden würde, da wir so viel Zeit wie möglich bräuchten und ich bei der anstehenden Verwandlung zum Vampir sowieso heilen würde.
Nun lag ich hier in einem weißen Himmelbett bei der Villa Ethans, oder wohl eher seines Vaters ? Ich war schon etwas länger wach und total nervös, auf das was mich heute erwarten würde. Ob Ethan mich überhaupt beißen will ?
Lieber er, als irgendwer anders.Es klopfte an der Tür, ehe Ethan das große dunkle Zimmer betrat. Schweigend verfolgte ich seine Schritte zum Fenster, wo er dann die großen Gardinen zur Seite zog, sodass das Zimmer hell von Licht durchflutete. Wie er dann geblendet die Augen zusammenkniff ließ mich kichern.
"Was ist so lustig ?", fragte er mich mit seinem schiefen Grinsen.
"Nichts, nichts. Was machen wir heute ?"
"Ich wollte heute mit dir einen Spaziergang machen, bevor ... ich dich verwandle.", die letzten Wörter brachte er nur mühsam über die Lippen.
Ich wusste, dass die Verwandlung ein besonderer Moment zwischen mir und Ethan werden würde, so auch bei Noah. Doch ich verstand nicht, warum ihm dieses Thema so mühsam zu sein schien... ?
In den letzten Tagen hatten wir beide viel unternommen und uns noch besser kennengelernt, klar man brauchte Vertrauen für eine Verwandlung von Mensch zu Vampir. Und ich vertraute ihm voll und ganz, er kümmerte sich so liebevoll um mich, wenn ich es nicht konnte.
Ethan half mir aufzustehen und später kam auch schon die Schwester Lisbeth herein, sie war so etwas wie eine private Krankenschwester für zu Hause. Sie untersuchte meine Werte, gab mir meine Medikamente, half mir beim Anziehen, etc. Noah und Ethan hatten sie eingestellt, ich brauchte schließlich jemanden, der all diese Aufgaben übernahm. Trotzdem bestand Ethan immer darauf, bei so viel wie möglich zu helfen, er fütterte mich regelrecht und hielt mich immer bei bester Laune, sei es auch nur fernsehen. Ich musste schmunzeln, als ich an die lustigen Momente dachte. Es kam mir viel länger vor, als nur drei Tage.
"Was grinst du so ?", fragte Lis mich, während sie auf ihrem Block meine Werte notierte. "Nervös wegen heute ?", fügte sie hinzu.
"Irgendwie schon, ja."
Sie schaute mich mit einem sanften Blick an, ehe sie sagte: "Hey, es tut bloß kurz weh und wenn du erstmal ein Vampir bist, kann sich alles nur noch zum Guten wenden ! Du kannst wieder Laufen und hast auch noch bessere Sinne und Fähigkeiten !"
Für mich war Lisbeth nicht nur eine Krankenschwester, sondern auch eine Freundin, die einzige die ich jemals hatte. Ethan schien sie auch sehr zu mögen, in ihrer freien Zeit konnte ich sie dabei beobachten, wie sich die beiden Idioten einfach gegenseitig beim Pokern fertig machten und mir dabei Gesellschaft leisteten.
"Bist du bereit, meine Schöne ?", fragte sie mich, als sie den Lockenstab beiseite legte und meine Wellen über meine Schultern fallen ließ. Sie nahm einen Lippenstift aus ihrer Brusttasche und pflegte damit noch meine Lippen. "Hach bist du schön.", schwärmte sie. Grimmig schaute ich sie an. "Ich weiß, du liebst mich.", lachte sie, als sie mich in den Rollstuhl hievte.
Verdammte zweiandhalb Stunden lang hatte sie mich gequält, von einem Schaumbad bis zu einer Maniküre hatte sie nichts ausgelassen. Die ganze Zeit, in der sie meine Nägel pfeilte und lackierte, meine Haare einölte und stylte, mir unnötiges Make-Up auftrug und meine Wimpern tuschte, konnte ich mich nicht wehren und nichts anderes tun als herumzuhocken. 'Heute ist ein besonderer Tag' , war ihre Ausrede.
Manchmal wünschte ich mir, ich hätte eine ältere Pflegerin, die nicht ständig auf die neuesten Trends achtete. Wenigstens hatte sie mich nicht wie eine Dragqueen aufgedonnert.
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Zwillinge des Schicksals™
ParanormalVampire, Werwölfe, Hybriden Liebe, Trauer, Hass Ein Mädchen, zwei Kerle Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft Als die 19-Jährige Alisha Brooks die gesamte Wahrheit über sich und ihre Vergangenheit erfährt, bricht ihre einfache Welt als normaler Teenager...