Kapitel 6

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Ethans POV

Verdammte Scheiße! Nur weil ich heute dieses Meeting habe, kann ich heute nicht bei Alisha bleiben. Sie wird sich ganz sicher mit Noah treffen. An der Villa meines Vaters angekommen, öffnen mir die zwei Butler die Türe. Genervt ging ich in den Raum für das Meeting. Dort setzte ich mich an den langgestreckten Tisch. Mein Vater ergriff das Wort: "Werte Herren, da mein Sohn nun anwesend ist, würde ich gerne zum Wesentlichen kommen. Die Werwölfe haben die Prinzessin ausfindig gemacht und versuchen nun, sie genauso wie wir, auf ihre Seite zu ziehen. Mein Sohn spielt den Hauptteil dieses Projekts.", damit beendete er seine Aussage und sah mich erwartungsvoll an. Manchmal wünschte ich, auch einfach nur mal ein normaler Vampir zu sein. Ich ergriff das Wort: "Der Name der Prinzessin lautet wie ihr schon wisst Alisha Eremia. Doch unter den Sterblichen heißt sie Alisha Brooks. Wie geplant gehe ich nun auf ihre Schule und in ihre Klasse ebenfalls. Wir sind auch schon einmal zusammen ausgegangen. Ich denke, so langsam gewinne ich ihr Vertrauen. Falls es Neuigkeiten gibt, werden wir sie zu einer weiteren Sitzung berufen. Vielen Dank für ihre Anwesenheit, hiermit beende ich die Sitzung."

Alishas POV

Ich schmintke mich noch schnell dezent und packte das Nötigste in meine Tasche. Jeden Moment sollte Noah hier sein. Da klingelte es auch schon an der Haustür. Zwei stechend grüne Augen blickten mir entgegen. "Hi.", ich lächle ihn an. Er lächelte zurück. Ich begutachtete seinen Cabriolet. Er hielt mir die Autotür auf, sodass ich mich auf den Beifahrersitz setzen konnte. "Wohin gehen wir?", fragte ich. "Wohin du willst." , "Keine Ahnung." , "Okay."

Nach einer Weile fahren hielten wir vor einem Kino an. Dort entschieden wir uns für einen Horrorfilm, da sonst nichts besseres lief. Wir teilten uns einen Eimer Popcorn und in den gruseligen Szenen kuschelte ich mich an ihn. Ich fühlte mich bei ihm wohl. Er ist nett und dazu noch gutaussehend. Er hat echt Charme. Während dem Film griff seine Hand nach meiner und ich verschränkte unsere Finger miteinander. Ich guckte dem Film gar nicht mehr zu, sondern musterte Noah unauffällig von der Seite. Er hat gebräunte, makellose Haut, smaragdgrüne Augen, einen leichten Dreitagebart und pechschwarze Haare. Seine Hand ist angenehm Warm und ich atmete seinen Geruch nach After-Shave ein.

Nach dem Film fuhr er mich nach Hause. Wir standen vor meiner Haustür und riss mich aus meinen Gedanken als er das Wort ergriff: "Danke für den wundervollen Tag heute. Du bist wundervoll." , "Ich muss mich bei dir bedanken." flüsterte ich ihm in sein Ohr zurück. Wir umarmten uns und mein Gesicht lag auf seiner Brust und sein Kinn legte er auf meiner Schulter ab. Er war so schön warm, er war die Sonne, die auch in der Nacht leuchtete und die Erde erwärmte. Er war meine Sonne, die mich erwärmte. Seinen wohltuenden männlichen Geruch atmete ich nur allzugern ein. Obwohl ich keine Jacke an hatte und in der kühlen Nacht draußen stand, war mir nicht kalt, da Noah ja hier war. Mir war schön warm. In seiner Gegenwart wird mir warm um's Herz. Hier stehe ich, in Noahs Armen. Stillschweigend und die Wärme genießend. Und Noah genießend. Er gibt mir ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, er gibt mir das Gefühl geliebt zu werden. Ich fühle etwas für ihn, das ich nicht kenne. Noch nie habe ich soetwas in dieser Form gefühlt, es ist mir neu. Doch dieses Gefühl, das ich durch Noah bekomme, tut gut. Ich genieße es, indem ich hier in seinen Armen liege. Ich würde ihn am liebsten nie mehr loslassen. Er nahm mein Kinn in seine Hand und drückte es hoch. Er legte seine Lippen auf meine und in mir brach ein Feuerwerk aus. Ich erwiderte den Kuss und unsere Lippen bewegten sich synchron miteinander...

Als ich mein Haus betrat, sah ich Ethan im Flur an die Wand gelehnt. Er sah mich an. Ich sah ihm etwas wie Verletztheit an. "Ethan, ist alles okay?", es schmerzte mich, ihn so zu sehen. Seine Augen waren glasig. Als ich mich ihm näherte, gab er mir einen Kuss auf die Stirn und sagte: "Es ist alles okay. Ich wollte nur sehen, ob es dir gut geht." Als er Anstalten machte zu gehen, packte ich ihn schnell am Handgelenk und sagte: "Bleib doch bei mir." Ich mag es nicht, andere Menschen leiden zu sehen. Ich weiß genau, dass ihn etwas bedrückt. Er lächelte mich dankend an und seine Augen wurden noch feuchter. Ich nahm ihn in den Arm und strich ihn mit der Hand beruhigend den Rücken. Er drückte mich fest an sich, als wäre ich sein ein und alles. Als ich etwas nasses an meiner Wange spürte, sah ich zu ihm hoch. Er weinte. Noch nie habe ich einen Jungen weinen sehen.

Tropf.

Tropf.

Tropf.

Ich wischte ihm die Tränen mit meinem Daumen weg. Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und streichelte ihm den Rücken. An Stelle des Gefühls von Geborgenheit und Sicherheit waren jetzt die Gefühle von Fürsorge und das Verlangen danach, ihn zu trösten da. "Du kannst mir alles erzählen, ich bin für dich da. Du kannst immer zu mir kommen. Was bedrückt dich?", fragte ich so liebevoll wie ich konnte und sah ihn lächelnd an. Ich wischte ihm mit meinem Daumen die Tränen weg, was aber nichts brachte, da die Tränen wie ein Wasserfall herunterströmten. Ein Schluchzer unterbrach die Stille. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände, sodass er mich anschauen musste. In seinen eisblauen Augen erkannte ich nichts als Schmerz. Es muss ihm scheußlich gehen. Er beantwortete meine Frage nicht, doch es war in Ordnung, wenn er mir die Frage nicht beantworten wollte. Ich zog ihn die Treppe hoch in mein Bett wo ich ihm dann die Schuhe auszog und mich neben ihn legte. Er war kalt, kälter als sonst. Eiskalt. Ich deckte uns zu, da ich wegen ihn auch fror. "Ethan du bist eiskalt. Bitte hör auf zu weinen, was auch immer dich bedrückt, alles wird gut werden. Ich bin doch hier bei dir." Damit gab ich ihm noch einen Kuss auf die Wange und kuschelte mich an ihn, wobei ich ihm den Rücken streichelte, bis ich einschlief.

Sie ist so nah, und doch so fern...

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Ich weiß, kurzes Kapitel, aber es hat gepasst, es an dieser Stelle hier zu beenden. Wie fandet ihr's? Bitte Kommis und Voten. Voll Traurig, armer Ethan ;(

xoxosunrise

Zwillinge des Schicksals™Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt