Am nächsten Morgen kitzelten die Sonnenstrahlen mein Gesicht. Ich streckte mich und gähnte, als ich plötzlich etwas kühles auf meinem Bauch wahrnahm. Ein warmer Atem bließ mir in die Halsbeuge. Verschlafen öffnete ich die Augen und erblickte Ethan. ETHAN?! Hastig richtete ich mich auf und schrie: "Was machst du in meinem Bett?!" Wie geplant wachte er auf und murmelte ein müdes 'Sorry.' Er stand auf und der Anblick machte mir große Augen. Ethan stand in nur einer Boxershorts vor mir und sein trainierter Oberkörper und seine verwuschelten Haare waren reiner Augensex... "Du sabberst.", unterbrach er meine Gedanken und schmunzelte leicht auf meine Reaktion ihm gegenüber. Ich wischte mir schnell über die Lippen, die überhaupt nicht versabbert waren. "Du hast mich verarscht!", auf sein Gelächter hin boxte ich ihm gegen die Schulter.
"Kannst du mir jetzt mal sagen, warum du in meinem Bett warst?!", sein Gelächter verstummte als ich meinen Killerblick aufsetzte. "Wir wollten doch am Wochenende was unternehmen.", entgegnete er und grinste verschmitzt. Genervt ging ich aus meinem Zimmer und machte mich im Bad fertig. Dieser Ethan ist einfach nur ein Idiot, nie kann man ihn ernst nehmen...!
Als ich fertig war, ging ich in die Küche, wo mir wieder einfiel, dass ich ja gar nichts zu essen hatte. "Hunger?", fragte mich ein angezogener Ethan. "Ja.", antwortete ich. Ich hatte zwar überhaupt keinen Bock auf ihn, aber ich hatte ihm ein Treffen versprochen und sowieso hatte ich Hunger.
In einem kleinen Café angekommen, war das Erste, was ich erblickte zwei stechend grüne Augen. "Hey Noah! Was machst du denn hier?", fragte ich und wir lächelten uns an. Er saß an einem Tisch neben einem der Fenster. Als er Ethan erblickte, verfinsterte sich seine Miene, worauf Ethan nach meiner Hand griff, sie miteinander verschränkte und mich weg zu einem der Tische etwas weiter weg zog. Als wir uns setzten ergriff ich das Wort und fragte: "Sag mal kennt ihr euch oder warum hast du mich weggezogen?"
"Mehr oder weniger."
Ich beließ es dabei und fragte nicht weiter nach. Wir aßen und tranken etwas, dann stiegen wir wieder in Ethans Wagen. "Wo willst du jetzt noch hin?", fragte er mich. "Keine Ahnung.", sagte ich und zuckte mit den Schultern. "Gut."
Es wurde allmählich dunkler und der Regen prasselte auf das Dach des Autos. Zu hören war nur das Summen des Motors und die leise Musik des Radios. Nach der gefühlten Ewigkeit, die wir nun schon fuhren, beschloss ich mich an die Fensterscheibe zu lehnen und etwas zu schlafen. Die leisen Geräusche um mich herum und das Prasseln auf dem Dach hatten eine beruhigende Wirkung auf mich und kurz bevor ich in eine andere Welt fallen konnte, bemerkte ich wie jemand mir fürsorglich eine Decke umlegte...
Eine sanfte und wohlklingende Frauenstimme ging mir während des tiefen Schlafes durch den Kopf:
"Alisha Schatz, es ist so schön dich wieder zu sehen. Du bist jetzt eine richtige reife Frau geworden. Ganze 19 Jahre sind nun vergangen. Wähle weise, denn zwei Männer werden dein Herz erobern. Ich weiß, es ist eine schwierige Entscheidung, denn du steckst ziemlich in der Patsche. Es tut mir so Leid, dass John und ich dir das angetan haben..."
Diese beruhigende Stimme brachte mir ein Gefühl von Fürsorge und Liebe, mir wurde so warm um's Herz. Ich fühlte mich so wohl...
Am nächsten Morgen spürte ich eine angenehme und erfrischende Kälte und eine leichte Brise in meinen Haaren. Unter mir hob und sank sich etwas. Ich verweilte in dieser gemütlichen und angenehmen Position. Es fühlte sich mir so bekannt an, dieses Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit. Zwei kalte Arme schlangen sich um mich und drehten mich zur Seite. Dort verweilte ich nun in Ethans Armen. Sein stets kühler Atem fuhr mir durch die Haare und sein Körper presste sich an mich. Ich vergaß alles um mich herum und schaltete einfach ab, ich machte mir nichts daraus, in wessen Armen ich hier lag. Stattdessen kuschelte ich mich noch enger an seine kühle Brust, sodass nun kein Blatt mehr zwischen und passen würde. Es fühlte sich... schön an.
Nach einer weiteren Runde Schlafen weckte mich seine raue, tiefe Morgenstimme: "Alisha...Alisha Schatz, wach auf." Er gab mir einen leichten Kuss auf die Wange und löste sich von mir. "Nein...nicht.", maulte ich. Ich wollte nicht, dass er weggeht, es war doch so angenehm in seinen Armen zu liegen...
Nach einer gefühlten Ewigkeit und einer weiteren Runde Schlaf meinerseits trug mich Ethan im Brautstyle hinunter in die Küche. Als er mich dort in einen Stuhl sinken ließ, öffnete ich verschlafen die Augen und sah einen gedeckten Frühstückstisch vor mir. Ethan gab mir noch einen flüchtigen Kuss auf die Wange und murmelte: "Bis später, Schatz."
Ich realisierte durch meine Müdigkeit erst ziemlich spät, wie er mich da gerade genannt hat. Doch bevor ich mich noch beschweren konnte, verschwand er auch schon aus der Haustür. Ach scheiß drauf, ich hab' keinen Bock mich jetzt aufzuregen, dafür bin ich viel zu müde. Ich hielt es nicht für nötig, genau zu wissen, was ich als Frühstück serviert bekommen hatte, also tastete ich mit halboffenen Augen einfach nach Besteck und halbierte mein Brötchen. Dann belegte ich es mit einer Scheibe Wurst und aß es genüsslich. Dann griff ich mit geschlossenen Augen nach dem Getränk, es schmeckte unfassbar gut. Ein metallischer Geschmack nach Eisen, einfach himmlisch. Ich beschloss meine Augen für das Getränk zu öffnen, um zu wissen was ich da überhaupt trinke. Als ich auch den letzten Tropfen austrank, verflog augenblicklich die Müdigkeit und ich bekam einen Energieschub. Ich fühlte mich auf einmal so kräftig und energiegeladen... Als ich das Glas begutachtete, fielen mir fast die Augen aus dem Kopf. Das Glas war rot verfärbt und es roch nach Blut... BLUT! Iiiih voll eklig, ich hab da mindestens 200 ml Blut getrunken! Mir wurde auf einmal so schlecht wegen den Gedanken Blut getrunken zu haben... Aber komischer Weise hat das Blut mich automatisch besser fühlen lassen, meine Müdigkeit ist wie verflogen und ich fühle mich bestens. Ich dachte nicht weiter nach und beließ es dabei. Ethan hat's nur gut gemeint und es ist ja irgendwie auch ein Wundergetränk... Als ich einen deutlichen Handyton wahrnahm, griff ich automatisch in meine nicht vorhandene Hosentasche. Was?! Wieso ist da nichts? Augenblicklich schaute ich an mir herunter. Ich hatte mein Schlafkleid an! Dieser Idiot hat es tatsächlich gewagt mich umzuziehen! Ich ging hoch in mein Zimmer und dort lagen meine Klamotten ordentlich zusammengefaltet auf meinem Schreibtisch und darauf mein Handy... Ich las meine erhaltene SMS:
'Morgen, Alisha. Hast du Lust heute mit mir auszugehen? xx Noah.'
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Zwillinge des Schicksals™
ParanormaleVampire, Werwölfe, Hybriden Liebe, Trauer, Hass Ein Mädchen, zwei Kerle Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft Als die 19-Jährige Alisha Brooks die gesamte Wahrheit über sich und ihre Vergangenheit erfährt, bricht ihre einfache Welt als normaler Teenager...