Kapitel 25

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Kapitel 25

Mein schlechtes Gewissen war verschwunden und ich ging auf eine rote Couch zu, auf der ich mich niederlassen wollte. Doch bevor ich die Gelegenheit dazu hatte, hörte ich ein Räuspern. Ein männliches Räuspern. Ich erschauderte. Dieses Räuspern gehörte eindeutig nicht zu Bea.

,,Du bist also meine Schwester.''

Mein Puls erhöhte sich auf eine unnormale Schnelligkeit und gleichzeitig fühlte es sich an, als würde ich gleich tot umfallen.

Ich suchte fieberhaft nach einem Plan, um unbemerkt flüchten zu können, traurig nur, dass es keinen gab. Vielleicht sollte ich einfach versuchen dem Typen einen K.O Schlag zu versetzen und dann so schnell wie möglich davonlaufen. Die Kondition zum Sprint hätte ich ja, aber wie das mit dem Schlag aussehen sollte, wusste ich eigentlich auch nicht so genau. Aber man hörte doch immer, dass der Mensch in lebensgefährlichen Situationen Superkräfte entwickeln konnte.

Ich entschied, dass es sinnvoll wäre, mal einen Blick auf das Objekt der Gefahr zu werfen und dann einfach spontan zu handeln. Also drehte ich mich so langsam wie möglich um, immer noch in der Hoffnung, dass man mich vielleicht noch nicht entdeckt hatte.

,,Na klar, mit deinen 173 Zentimeter Körpergröße bist du ja auch wirklich kaum zu sehen.'', bemerkte mein Unterbewusstsein mit vor Sarkasmus triefender Stimme.

Langsam wurde ich aber schon wirklich schizophren. Seit wann beschrieb ich mein Unterbewusstsein als eine Stimme? Im Mittelalter hätte man mich für solche Aussagen am Scheiterhaufen verbrannt.

Schließlich stand ich da, wie ein verschrecktes Meerschweinchen und nur 2 Meter von mir entfernt stand er. Der einzig wahre Ed Sheeran. Ich versuchte meinen Atem in den Griff zu bekommen, was als eingefleischtes Fangirl wirklich nicht einfach war. Ich hatte eigentlich nie für Ed Sheeran geschwärmt, weil ich ihn attraktiv oder sexy fand. Zugegebenermaßen stand ich nicht wirklich auf Rothaarige. Das sollte jetzt wirklich nicht negativ gemeint sein, aber so empfand ich nun mal.

Ed Sheeran faszinierte mich größtenteils wegen seiner Art mit Musik umzugehen. Ich liebte seine Stimme und seine Texte beschrieben einige meiner Lebenslagen. Aber jetzt wo Ed Sheeran, der Typ den ich nur von Youtube, Fernsehen und Zeitungen kannte, vor mir stand, musste ich mir eines eingestehen: Er hatte Ausstrahlung. Und es haute mich fast um, wie er da so lässig im Türrahmen lehnte, seine Hände in die Hosentasche gesteckt. Ich suchte auf seinem Gesicht nach irgendeinem negativen Ausdruck. Verwunderung, Ärger oder vielleicht genervt. Aber da war nichts.

Er grinste breit und beobachtete uns interessiert, geradeso als würden jeden Tag zwei Mädchen in seinem Umkleideraum stehen. Ich meine vielleicht standen ja auch jeden Tag zwei Mädchen in seinem Umkleideraum, was wusste ich schon? Ich wendete meine Augen von ihm ab und begann Bea alarmierend anzustarren. Möglicherweise wusste sie, wie wir hier wieder rauskamen, ohne eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch oder so zu bekommen. Bea hatte immer einen Plan.

Außer heute anscheinend. Denn genau wie ich stand sie einfach nur da und hatte eine Herzattacke.

Mit viel Mühe brachte ich schließlich einen Satz raus: ,,Hey Ed. Wie geht's?''

Innerlich explodierte ich fast. War es wirklich der richtige Weg, so zu tun, als ob alles normal wäre?

Wahrscheinlich wohl eher nicht, aber bevor ich hier noch 10 Minuten stand und ihn wie eine Vollidiotin anstarrte, begann ich lieber ein lockeres Gespräch. Er konnte mich ja dann immer

noch anzeigen. Wenigstens würden sie dann vielleicht in der Zeitung über mich schreiben.

>> Besessener Groupie bricht in Umkleideraum ein <<

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