Kapitel 3

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                                Kapitel 3

 

Genervt steckte ich meinen Kopf unter mein Kissen, während mein Handywecker munter vor sich hinbrummelte. Blind schlug ich mit der Hand in eine Richtung, wo ich mein Handy vermutete und nach ein paar Anläufen gelang es mir mein Handy zum Schweigen zu bringen.

Mühsam wälzte ich mich im Bett herum und öffnete vorsichtig meine Augen.

Ich war also tatsächlich umgezogen. Ich wachte morgens nicht mehr in meinem Zimmer auf und würde beim Mittagessen nicht mehr mit meiner Familie zusammen beim Tisch sitzen.

Meine Mum würde mich nicht mehr von hinten bis vorne verwöhnen und Ally würde nicht mehr heimlich meinen Kleiderschrank ausräumen. Ich seufzte und schwang meine Füße aus dem Bett. Das war das, von dem ich immer geträumt hatte, frei sein, selbstständig sein, und trotzdem vermisste ich meine Familie. Ich schnappte mir eine Jacke, die am Fußende meines Bettes hing.

Ich blickte in den Spiegel der an der Rückseite meiner Tür befestigt war.

Ich kam mir jämmerlich vor, weil ich immer noch die dunkelroten Boxershorts meines Ex-Freundes trug. Das mit uns war vorbei und trotzdem wollte ich mich nicht von den Shorts trennen. Klang irgendwie eher nach verzweifelter Sitzengelassener als nach selbstbewusster Tänzerin, die weiß was sie will. Leise, um Louis nicht zu wecken, tapste ich durch den Flur in die Küche. Der Geruch von Kaffee schlug mir entgegen. Morgenmuffel wie ich konnten ohne Kaffee nicht überleben. Schnell stellte ich die Kaffeemaschine ein. Ich öffnete die Türen der Schränke um nach etwas Essbarem zu suchen und wurde schließlich fündig. Meine Zunge zwischen den Zähnen, stellte ich mich auf die Zehenspitzen und streckte mich nach einer Packung Cornflakes. Als ich sie gerade erwischt hatte, hörte ich Louis Stimme hinter mir:

,,So einen schönen Anblick, wünsche ich mir ab jetzt jeden Morgen.‘‘  Er gab ein raues Lachen von sich. Vor Schreck ließ ich die Packung fallen und ein Teil der Cornflakes ergoss sich über den Boden. Schnell zog ich die über meinen Hintern hochgerutschten Boxershorts wieder ein Stück runter und warf Louis einen bösen Blick zu. Er stand im Türrahmen gelehnt, mit nichts als einem Handtuch um die Hüften und grinste mich an. In Seinen verwuschelten Haaren befanden sich noch ein paar Wassertropfen und seine Augen strahlten.

,,Zieh dir lieber mal was an.‘‘, fauchte ich mit einem genervten Unterton in der Stimme und ging in die Hocke um die ausgeschütteten Cornflakes einzusammeln.

Mit geschocktem Blick legte Louis die Hand auf seine Brust und schob die Lippe vor.

,,Gefalle ich dir etwa nicht?‘‘

,,Kein Kommentar.‘‘, ich zog die Augenbrauen hoch.

Ich nahm meinen Kaffee von der Kaffeemaschine, gab mir die Cornflakes mit Milch in eine Schüssel, schnappte mir einen Löffel aus einer Schublade und ging aus der Küche ins Wohnzimmer. Louis war inzwischen verschwunden.

Kauend machte ich es mir auf der Couch gemütlich und richtete meinen Blick auf den Fernseher, wo grad eine Wiederholung von 2 Broke Girls lief. Ich war absolut Sitcomsüchtig und zog mir diese Serien ständig rein.

Louis kam nun glücklicherweise angezogen ins Wohnzimmer und lehnte sich an die Rückenlehne der Couch, sodass er direkt hinter mir stand.

,,Also ich würde es als dein Freund ziemlich heiß finden wenn du meine Boxershorts tragen würdest.‘‘, sagte er sehr nah an meinem Ohr.

,,Ex-Freund. Es sind die Boxershorts meines Ex-Freunds.‘‘, erwiderte ich trocken und schob mir einen Löffel Cornflakes in den Mund.

Louis war um die Couch gekommen und lies sich neben mir fallen. Ich versuchte ihn zu ignorieren aber sein Blick durchbohrte mich förmlich.

It's all a lie DarlingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt