Kapitel 2

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                                     Kapitel 2

 

Mein Name hatte schon sehr oft für Verwirrung gesorgt. Als ich 5 Jahre alt war zum Beispiel, da hatte mich meine Mum für die Tanzschule angemeldet und ich wurde bei der Jungsgruppe zugeteilt. Bei Wettbewerben wurden mir von Sponsoren und Veranstaltern immer Männertrikots bereitgelegt und selbst bei Briefen zwecks Krankenversicherung und all dem, wurde ich nicht selten mit Herr Robin Ward angesprochen.

Die Leute zogen Robin als Mädchennamen nie in Betracht.

,,Na dann mal rein in die gute Stube!‘‘, holte mich mein neuer Mitbewohner aus meinen Gedanken. Er hatte offensichtlich kein Problem damit, dass ein Mädchen anstatt eines Jungen einziehen würde.

,,Die Wohnung ist relativ groß und geräumig, deswegen war mein Plan auch eine WG daraus zu machen.´´, erklärte Louis während er die Tür hinter mir schloss. ,,Beachte die Kisten und Kartons einfach nicht, ich muss einiges noch einräumen. Bin ja selbst erst vor kurzem eingezogen.‘‘

Ich streifte meine Schuhe ab und Louis winkte mich aus dem Flur ins Wohnzimmer.

Ich trat in den hellen, großen Raum. Mein Blick fiel auf die Couchecke und den Flachbildfernseher. Auf einem Couchtisch aus Glas lag eine Schachtel Zigaretten und an der Wand stand ein Regal, vollgestopft mit Büchern. Vom Wohnzimmer aus gelangte man in eine offene Küche und in ein Klo. Es war sehr ordentlich, weswegen ich ein wenig perplex war. Er führte mich wieder in den Flur. Mit einer schnellen Bewegung öffnete er eine Tür und ich bekam Einsicht in sein Zimmer. Es war stilvoll in schwarz und weiß eingerichtet und hatte einen kleinen Balkon dabei. Auf dem Boden lagen Kleidungsstücke und sein großer Kleiderschrank stand offen. In einem Regal reihten sich unzählige Parfums aneinander und daneben lagen ein paar Armbanduhren und Ketten. An den weißgestrichenen Wänden hingen Poster und ein paar Bilder. Klischeehaft irgendwie.

Weiters zeigte er mir ein Arbeitszimmer  in dem ein großer Schreibtisch beladen mit verschiedenen Elektrogeräten stand. Außerdem eine weinrote Couch und an der Wand lehnte eine Gitarre. Louis deute auf Fitnessgeräte: ,,Du kannst in diesem Raum alles benutzen, wenn du Bock hast.‘‘ Ich nickte und schenkte ihm ein kleines Lächeln.

Schnell warf ich noch einen Blick in ein großes Bad und ein praktisch eingerichtetes Gästezimmer. Schließlich führte Louis mich zu meinem Zimmer, es lag am Ende des Flurs.

,,Gut ich lass dich dann mal allein. Ich denke du willst auspacken und so. Wenn du was brauchst, ruf mich einfach.‘‘, sagte der Junge.

,,Okay danke, die Wohnung ist wirklich super, du hast nicht zu viel versprochen.‘‘, antwortete ich und kickte die Tür hinter mir mit dem Fuß zu.

Ich ließ meinen Blick durch mein neues Zimmer schweifen. Es hatte Charme.

Die Wände waren in einem Pastellblau gestrichen und eine Glastür führte auf einen Balkon.

Ans Zimmer grenzte ein kleines Bad, nur für mich allein. In der Mitte des Raumes stand ein Kingsize Bed und mein Schrank war mindestens so groß wie der von Louis.

Im Eck stand eine Stereoanlage mit riesigen Boxen. Die Wände wirkten noch etwas leer, aber das würde sich schnell ändern lassen.

Ich ließ meine Taschen einfach mitten im Raum stehen und schmiss mich mit etwas Anlauf auf das Bett. Ein wohliges Seufzen entwich mir. Louis hatte das Bett sogar schon bezogen.

Er hatte sich wirklich viel Mühe gemacht, um mir den Einzug angenehm zu gestalten, und das obwohl er mit einem Jungen gerechnet hatte. Ich fand ihn auf den ersten Blick eigentlich sehr sympathisch. Ich angelte in meiner Hosentasche nach meinem Handy und zog es heraus. Eine neue Nachricht von meiner Schwester und einen verpassten Anruf von meiner besten Freundin Kylie. Es schmerzte etwas das ich meine liebsten Menschen nicht mehr so oft sehen würden, wie früher aber ich hoffte auch darauf neue Freunde zu gewinnen.

It's all a lie DarlingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt