S I X T E E N

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Plötzlich blickte sein Handy auf und ich starrte zu den Telefon. Eine Nachricht auf WhatsApp.

'Hoffe du hast dich entschieden, denn mir hat es gefallen! Warte schon lange auf deine Antwort. ;( xxx'

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Ich dachte, mir fielen die Augen aus dem Kopf. Vorsichtig lugte ich zu Louis, um zu gucken, dass er ja noch schlief. Seine blauen Augen waren geschlossen und sein Rücken bewegte sich auf und ab. Ich drehte mich zur Seite und erhellte wieder den Bildschirm. Als Nutzername stand dort 'Petite princesse'. Ich wusste zwar nicht, was petite hieß, jedoch war princesse mir klar.

Prinzessin.

Mit einem Ruck stand ich auf und suchte schnell meine Unterhose. Als ich sie fand, zog ich sie an, kramte mein Handy aus der Clutch und tippte meinen Code ein. Dann öffnete ich einen Übersetzter und gab einfach petite princesse ein. 'Sprache: französisch?' meinte die App und mein Telefon fiel aus meiner Hand. Erst jetzt wurde mir bekannt, wer Louis dort angeschrieben hatte. Die fiese Schlange, die 'Elaiza' genannt und gerufen wird.

***

"Kannst du mir sagen, wieso du mich um.." Meine Freundin stoppte, da sie wahrscheinlich auf die Uhr guckte. ".. 0:17 anrufst!?" Ich kämmte mir mit den Fingern durch das Haar und tapste auf nackten Füßen durch den Flur.

"Es hat einen klaren Grund, denn ich denke, du würdest mich auch anrufen, wenn Valentin eine Nachricht von einer anderen bekommen würde und dort drinnen steht, dass es ihr gefallen hat und er sich mal entscheiden müsse, denn sie wartet schon lange auf eine Antwort.", brachte ich so leise, wie möglich von mir, aber in mir wütete es nur so. Am Ende der Leitung kam ein Keuchen hervor. Alle war genauso geschockt, wie ich, denn wir beide hätten so etwas von dem britischen nie im Leben erwartet.

"V..vielleicht w..war etwas anders damit gemeint.", stotterte das Mädchen, um die mögliche Falschheit in meiner Aussage aufrecht zu behalten. "Jaja, was sollte sonst wohl mit dieser Nachricht gemeint sein. Genau! Er muss sich entscheiden, ob er Elaiza noch einen Tee macht oder lieber doch nicht." Die Wut kochte so langsam über und meine Stimme erlebte sich. "Warte! Du sagtest 'Elaiza'?!" Ich musste mir mein Smartphone vom Ohr halten, damit mein Trommelfell nicht platzte.

Leise murmelte ich Ja und öffnete die schwere Tür von dem Buckingham Palace. Im nächsten Moment ging eine Alarmanlage an und ließ das ganze Haus aufschrecken; rote Lichter blinkten auf. Wachmänner stellten sich um mich auf und zielten mit ihren Gewehren auf mich. Zofen, Diener, Köche und noch andere Angestellte standen im Schlafgemach auf den Treppen und bildeten Grüppchen, wo sie leise über mich tuschelten.

"Was zur Hölle ist hier los!", schnauzte eine tiefe Männerstimme mit britischen Akzent und zog die gesamte Aufmerksamkeit auf sich. Hinter ihm eilte eine kleine Brünette her, die Anfang vierzig sein musste. "Und was machst DU um diese Uhrzeit hier!", rief der König mir zu und zeigte mit seinem Zeigefinger auf mich. Alle Blicke lagen auf mir und ich brachte keinen Piep von mir. Neben dem Mann erschienen plötzlich Lottie, sowie sechs andere 'Kinder'. Darunter auch mein heiß geliebter Louis. Sein Gesicht war verwirrt, als auch traurig, denn er schien bemerkt zu haben, dass ich versucht habe zu fliehen.

"Ich war nur gucken, wie es hier.. so aussieht. Schließlich werde ich vielleicht mit Louis für kurze Zeit drinnen leben.", log ich und lachte leicht auf. Langsam schritt ich auf die Tür hinter mir zu, um weiteren Fragen aus dem Weg zu gehen, dich zu früh gefreut, Charlet. "Und das musst du ausgerechnet um halb eins machen. Du hättest das auch morgen früh machen, aber ich glaube bei dir ist eine Sicherung durchgebrannt, denn ich kenne keinen, der in der Nacht in ein 'Haus einbricht', um nur gucken zu müssen, wie es hier aussieht, obwohl es dunkel ist und man nichts sieht." Der König trabte die Treppe runter zu mir und blieb vor mir stehen. "Wenn du jetzt schon hier bist, dann kannst du ja auch für die Nacht bleiben. Eigentlich frage ich mich, wie du in den Buckingham Palace reingekommen bist, denn das Schloss wird rund um die Uhr überwacht und die Haustür ist abgeschlossen. Aber das können wir morgen noch bereden! Eine Zofe wird dir dein Zimmer zeigen und gibt dir einen Schlafanzug. Morgen wirst du dann geweckt und wir können am Frühstückstisch ein bisschen plaudern." Das Oberhaupt von Britanien klang auf ein mal nett und kam mir nicht so Angst einflössend vor.

Rude | L.TWo Geschichten leben. Entdecke jetzt