Ja. Ab jetzt durfte ich ihn 'meinen Mann' nennen und nicht mehr 'Freund' oder 'Verlobter'. Nein, sondern 'Mann'.
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Nachdem wir zusammen in einem weißen BMW zu dem Buckigham-Palace gefahren sind, ging die Feier auch schon los. Gefühlte tausend Menschen, die ich nicht einmal kannte, wünschten uns Glück und all diesen Kram. Danach wurde eine riesige Torte in den Saal hineingeschoben und der Raum wurde verdunkelt.
Ein Diener zündete die vielen Wunderkerzen an und es knisterte und leuchtete. Die Torte erschien und sie raubte mir den Namen. Sie bestand aus acht Stockwerken und war gold-weiß. Die Zuckergussrosen waren gold und sahen wirklich echt aus. Rund um die Stockwerke war eine Art essbare Spitzendecke, die ebenfalls gold war. Die ersten beiden Stöcke waren viel breiter, als die folgenden und bildeten in der Mitte einen goldenen Rosen-'Wasserfall'. Oben auf der letzten Ebene war eine blonde, naturgetreue Braut, die in irgendeiner Art Ähnlichkeit mit mir hatte. Daneben stand ein braunhaariger Bräutigam. Im Großen und Ganzen war unsere Hochzeitstorte perfekt!
"Wollen wir sie jetzt schneiden?", fragte Louis und legte den Arm stärker um mich. Ich drehte meinen Kopf und nickte lächelnd. Mein Ehemann ließ sich das Messer reichen und lief mit mir zu der großen Torte.
"Ich bin oben.", meinte er schnell. "Nein, ich will oben sein!", gab ich zurück und nahm das Messer in die Hand. Als Reaktion lachte dieser und antwortete darauf: "Also hast du die Eier in der Hose oder was!" Erschrocken stemmte ich meine Fäuste in die Hüfte. "Na schön!" Ich nahm das Messer und mein Ehemann legte seine Finger dann um meine.
Zusammen schnitten wir das erste Stück ab und legten es auf einen Porzellanteller. Die gesamte Menge jubelte und klatschte, was mich rot werden ließ. In diesem Moment war ich froh, dass der Raum abgedunkelt worden war.
Ich übergab das Messer einer Frau, die anfing weitere Schnittchen zu schneiden. Mein Arm hakte sich unter dem von Louis ein und wir liefen zu unserem Platz, wo wir das Tortenstückchen verzehrten.
***
Müde ließ ich mich auf das Hotelbett fallen. Louis sich neben mich. Wir hatten uns extra ein Hotelzimmer gemietet, damit wir eine letzte Nacht ungestört, als Ehepaar haben, bevor wir beide zurück in das Schloss ziehen.
Ich stöhnte auf und drehte mich auf den Bauch, damit ich Louis besser angucken kann. "Dies war mit Abstand der bestes Tag meines Lebens.", schwärmte ich und grinste breit. "Das hoffe ich doch, denn meiner war es auf jeden Fall auch!" Ich rückte zu dem Briten und legte mich mit dem Kopf auf seine Brust. Diese bewegte sich langsam auf und ab. Sein Herz war rhythmisch und mit jedem Atemzug pumpte es Blut in alle Adern.
"Charlet." Ich hob meinen Kopf und sah ihm in seine eisblauen Augen. "Hier." Aus der rechten Brusttasche holte mein Gatte ein Papierchen heraus und überreichte es mir. "Den wollte ich dir eigentlich vor der Hochzeit geben, doch unsere Mütter bestanden darauf, dass wir den alten Brauch nicht kaputt machen, dass wir uns vor der Hochzeit nicht sehen dürfen. Also gebe ich ihn dir jetzt." Lächelnd setzte ich mich auf und faltete das Stück Papier auf. Aufmerksam laß ich den Brief durch.
Charlet.
Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich heiraten werde. Aber heute, am 1.6.16 werde ich dich, als Gattin nehmen! Wenn ich daran denke, dann kommt in mir ein flaumiges Gefühl auf. Doch es ist nicht im negativen Sinne ein flaumiges Gefühl, sondern im positiven!
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Rude | L.T
Teen FictionEine Prinzessin muss immer gut in der Presse ankommen und immer perfekt sein. Doch Charlet ist anders. Sie ist das Gegenteil von der perfekten Prinzessin. Unhöflich, frech und egoistisch. Und das muss geändert werden. Der einzige, der das kann ist...