5. Violin Case

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Tag 4 [Dienstag]



Amu versuchte sich gegen den Drang einfach einzuschlafen zu wehren. Ihr Kopf suchte immer wieder eine neue Gelegenheit um sich abzustützen, wesswegen sie manchmal leicht aufschreckte, wenn sie bemerkte, dass sie fast auf ihren Tisch knallte. ,,Und wenn ihr diese Schritte genau so ausführt wie ich sie euch gerade ausführlich erklärt habe, dann sollte euch nichts im Wege stehen, das X in der Matheaufgabe mit Links herraus zu finden." Herr Kobayashi richtete seine Brille und lachte als hätte er gerade den Witz des Jahres gemacht. Diesen fanden allerdings nicht alle so witzig, wesswegen nur aus wenigen Ecken ein leises Lachen kam. Herr Kobayashi räusperte sich und legte einen etwas ernsteren Gesichtsausdruck auf. ,,Liebe Schüler. Ich habe euch etwas mitzuteilen. Wie ihr wisst findet jedes Jahr an der Seiyo Akademie ein Sommerfest statt. Und dieses rückt uns langsam immer näher." Die Schüler wurden bei dem Wort "Sommerfest" aufmerksamer. ,,Und wie jedes Jahr wird auch unsere Klasse etwas dazu beitragen. Habt ihr Vorschläge oder Wünsche was wir dieses Jahr machen könnten?" Die Klasse wurde lauter. Es wurde disskutiert und gelacht bis schließlich Herr Kobayashi sich räusperte. ,,Ruhe bitte. Die Leute die eine Idee haben können sich melden. Also?" Ein Junge meldete sich sofort. ,,Ja Hirasaki." ,,Ich bin für ein Maidcafé." Sagte er grinsend. Die Jungs die um ihn herum saßen fingen an seine Idee zu bejahen und zu applaudieren. Einige Mädchen fingen an zu kichern. Diesmal meldete sich noch ein Junge. ,,Wir hatten schon letztes Jahr ein Maidcafé. Wieso machen wir dieses Jahr nicht mal was anderes. Wie wärs mit einem Gruselkabinett." Sagte er. Die Maidcafé-Fanboys fingen an zu protestieren. ,,Das Maidcafé lief doch so gut. Warum nicht noch einmal?!" ,,JAaAA." ,,Ihr habt es doch nur auf die Maidkostüme abgesehen. Habt ihr denn nichts anderes im Kopf?" Mischte sich ein Mädchen ein. ,,Das stimmt doch garnicht!" Sagte Hirasaki. Die Disskussion artete schnell aus und aufeinmal schreiten sich alle an. Herr Kobayashi räusperte sich laut. ,,RUHE. Es gibt keinen Grund zur Aufregung. Wir lösen es mit einer einfachen Abstimmung. Alle die für eine Maidcafé sind melden sich bitte JETZT." Es meldeten sich etwas weniger als die hälfte der Klasse. Und die, die sich gemeldet haben bestanden hauptsächlich aus den Maidcafé-Fanboys. ,,Alle die für das Gruselkabinett sind melden sich bitte JETZT." Der Rest der Klasse, was die Mehrheit umschloss meldete sich daraufhin. Ein Jammern war nicht zu überhören. Herr Kobayashi räusperte sich zum trilliardesten mal und richtete seine Brille. ,,Es steht fest. Wir werden dieses Jahr eine Gruselkabinett organisieren." Der Großteil der Klasse jubelte. Plötzlich bemerkte Amu, dass Nadeshikos Blick nach unten gerichtet war. Ihr Pony versteckte ihr Gesicht. ,,Nadeshiko?" Fragte Amu leise und streckte eine Hand nach ihr aus um ihre Schulter zu fassen. ,,Ist alles okey?" Fragte sie leicht besorgt. Nadeshiko hebte ihren Kopf und sah Amu an. Ein dunkles Grinsen zierte ihr Gesicht. Sie lachte leise. Amus Augen weiteten sich. ,,N-Nadeshiko?!" ,,Amu." Sagte Nadeshiko. ,,J-JA?" Fragte Amu besorgt. ,,Hast du Angst vor.." Sagte Nadeshiko leise und pausierte, was Amu immer unruhiger machte. ,, ..Geistern?" Vollendete sie ihre Frage. Amus Herz setzte kurz aus. ,,W-Was? Ehm ja.. ich meine NEIN.. ich meine warum fragst du?" Stotterte Amu. Nadeshiko lachte. ,,Amu-Chan, hab ich dir etwa so sehr Angst gemacht?" Fragte sie, wieder in ihrer normalen Form. Amu lachte verunsichert. Nadeshiko wuschelte ihr durch die Haare. ,,Du bist so niedlich." Sagte sie. Amu lächelte. Vielleicht hätte ich mich doch lieber für das Maidcafé melden sollen.

~

Amu stand vor einem Fußballtor und sah ängstlich zu Kukai, der zehn Meter vor ihr stand. Der Ball lag NOCH still vor ihm. Kukai machte letzte Aufwärmübungen. ,,Bist du bereit?" Fragte er. Amu schüttelte hektisch den Kopf. Kukai lachte und fuhr sich durch seine hellbraunen Haare. ,,Du musst keine Angst haben. Es wird nicht weh tun.. Vielleicht ein bisschen. Aber ich verspreche dir, dass ich versuchen werde nicht dein Gesicht zu treffen." Amu sah ihn geschockt an. ,,Wenn du sowas sagst musst du dich nicht wundern, dass ich Angst habe!" Sagte sie. Kukai lachte wieder. ,,Ich mein das doch nicht ernst." Er kam auf sie zu. Amu sah ihn verwirrt an. Kukai nahm sie an der Hand. ,,Wenn du willst stell ich mich erst ins Tor und du schießt." Sagte er und lächelte. Amu nickte. Kukai zog sie mit sich zu der Stelle an der er gerade noch stand.

Tale of a runawayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt