Tag 18 [Dienstag]
Amu machte einen Spatziergang im Park und beobachtete die Menschen die sich dort befanden. Auf einer Bank saß ein älterer Mann und fütterte Tauben, die sich vor ihm versammelt hatten, mit Brotkrümeln. Sein grauweißes Haar ließ ihn etwas älter wirken, als er war. Ein zufriedenes Lächeln formte sich auf seinem Gesicht. Nicht ganz weit entfernt von ihm lief ein junges Päärchen, Hand in Hand, über die Wiese und unterhielt sich fröhlich. Als sie sich einen Kuss gaben, wandte Amu sich verlegen ab. Sie hatte sich automatisch um neunzig Grad gedreht und ging wie ein Roboter in eine andere Richtung. Ohne Vorwarnung blitzte Ikutos Gesicht in ihren Gedanken auf. Amu blieb stehen und seufzte. Seid dem gestrigen Abend konnte sie an nichts anderes mehr denken. Das schlimmste war, sie konnte es Niemanden erzählen. Falsch. Das schlimmste war, Ikuto war wieder einfach so verschwunden und sie wusste nicht wann er das nächste Mal auftauchen würde. Das tat er nämlich nur wenn ihm danach war. Ihre größte Angst war mittlerweile, dass er plötzlich in ihrer Dusche stand. Idiot.
Amu formte ein stummes ,,Oh!" mit ihrem Mund, als sie ein kleines Mädchen, alleine auf einer Parkbank sitzen sah. Es war das braunhaarige Mädchen mit dem Fußballtrikot. Doch diesmal trug sie das Trikot nicht. Sie guckte traurig auf ihre Füße und schien ziemlich in Gedanken versunken zu sein.
Amu ließ sich neben sie auf die Bank fallen. Das kleine Mädchen hebte ihren Blick und sah Amu einige Sekunden lang an, bevor sie ihren Blick wieder desinteressiert auf ihre Schuhe sinken ließ. Hnnggh.. Das war nett.. ,,Na, wie gehts?" Fragte Amu lächelnd. Das Mädchen antwortete nicht. Amu ließ ihren Kopf nun ebenfalls fallen und seufzte. Das weckte die Neugier in dem kleinen Mädchen. Sie musterte Amu. ,,Ich kenne dich." Stellte sie fest. Amu sah sie an. ,,Ich dich auch!" Entgegnete Amu. ,,Du bist das komische Mädchen von letztens." Sagte das kleine Mädchen geradeheraus. ,,Ehehe.. Ja das bin ich.." Amu war nicht sehr begeistert von ihrer Beschreibung. ,,Du kannst mich übrigens Amu nennen." Sie reichte ihr die Hand. Das kleine Mädchen betrachtete Amus Hand einen kurzen Moment und gab ihr ein Highfive. ,,Ich bin Anzu." Sagte sie grinsend. Amu lächelte. Der Highfive kam etwas unerwartet, aber sie war froh, dass die Laune des kleinen Mädchens sich etwas gehoben hatte. ,,Was machst du hier so ganz alleine?" Fragte Amu. Anzus Mimik verdunkelte sich wieder. ,,Ich bin nicht alleine." Murmelte sie. Amu sah sie verwirrt an. Plötzlich fuhr ihr ein kalter Schauer über den Rücken. Sie sah sich hektisch um. Sieht sie etwas Geister?! Das traurige Mädchen riss sie wieder in die Realität. ,,Sie sind immer hier." Fuhr sie gedankenverloren fort. Amu schluckte. ,,Wen meinst du?" Fragte sie und versuchte nicht kreischend wegzulaufen. ,,Ist nicht so wichtig." Murmelte Anzu.
,,AMU-CHIIIIIII!" Ein energiegeladener Bündel mit orangenen Haaren raste auf sie zu. Oh gott nei- Im nächsten Moment wurde Amu von der Bank gerissen und befand sich in einer nicht sehr eleganten Drehung mit Yaya. Dieses Mädchen würde wohl nie eine normale Begrüßung zustande kriegen. ,,Hallo Yaya." Begrüßte Amu sie zurück, mit einem gequälten Lächeln im Gesicht. In ihrem Kopf drehte es sich und sie meinte, erst sechs Yayas vor sich gesehen zu haben. Zum Glück war es dann doch nur eine. Hinter Yaya tauchte nun auch Kukai auf, der mitleidig lächelte. ,,Hey Amu." Sagte er. ,,Hey.." Sie tauschten kurze Blicke aus, was Yaya leider nicht entging. ,,Woah, kommt es mir nur so vor oder ist es gerade ziemlich heiß geworden." Kicherte sie. Amu wurde rot und Kukai legte sich seine Hand gegen die Stirn. ,,Yaya.." Seufzte er.
Anzu sah gebannt zwischen Kukai und Amu hin und her. In ihrem Blick lag etwas verdächtigendes. Kukai bemerkte plötzlich, dass er angestarrt wurde und blickte zu dem kleinen Mädchen auf der Bank. Anzu wurde knallrot und versteckte sich hinter ihren Knien, die sie in Lichtgeschwindigkeit auf die Bank gezogen hatte. Kukai kippte seinen Kopf zur Seite, als würde er so besser sehen können. ,,Ich kenne dich doch." Stellte er fest. Anzu hebte langsam wieder ihren Kopf hinter ihren Knien hervor. ,,Du bist das Mädchen, das hingefallen ist!" Verkündete er und lächelte sie munter an. Anzu ließ ihren Kopf wieder fallen und schien entgültig mit ihrem Leben abzuschließen. Amu eilte zu ihr und tätschelte sie vorsichtig. ,,Kukai meint das nicht so." Beschwichtigte sie wärenddessen sie ihm per Zeichensprache mitteilte, dass er etwas dazu sagen sollte. ,,Aaahahaha.. Ich meinte natürlich-" ,,Nein ist schon gut. Du hast ja recht. Ich BIN tollpatschig." Sagte Anzu und schmollte. Kukai wusste nicht wirklich was er tun sollte und sah hilfesuchend zu Amu. ,,Was macht ihr eigentlich hier?" Lenkte sie vom Thema ab. Yaya fing an zu grinsen. ,,Wir sind wegen dem Eis hier!" Sagte sie. Amu guckte verwirrt. Yaya kramte aus ihrer Tasche einen Flyer hervor und reichte ihn ihr. ,,Gratis Eis für die ersten hundert Besucher!" Las Amu vor. Der Flyer war sehr bunt gestaltet und zeigte einen Eiswagen. ,,Wir wollten dich eigentlich mitnehmen, aber du warst so schnell weg." Sagte Yaya. Amu war tatsächlich nach der Schule so schnell wie möglich in die Stadt gerannt, da sie etwas Zeit zum Nachdenken brauchte. Vielleicht auch weil die Wahrscheinlichkeit jemand bestimmtes zu treffen, dort höher war.. Doch Amu würde sich nie selber eingestehen, dass sie den blauhaarigen Stalker wiedersehen wollte. ,,Das Schicksal hat es anscheinend so gewollt, sonst hätten wir dich nicht hier getroffen!" Führte Yaya fröhlich fort. Amu lächelte unbeholfen. ,,Wer ist sie eigentlich?" Fragte Yaya und deutete auf das, ihr unbekannte, kleine Mädchen. ,,Das ist Anzu. Kukai und ich haben sie letztens im Park getroffen." Stellte Amu sie vor. ,,Bei eurem Date?" Fragte Yaya und wackelte mit den Augenbrauen. ,,Nein!!" Entgegneten ihr Amu und Kukai gleichzeitig, was Yaya nur noch mehr aufstachelte. ,,Ihr seid zu offensichtlich." ,,Yaya!" Warnte Kukai. ,,Genau das-" Bevor Yaya noch mehr Holz ins Feuer werfen konnte, hielt ihr Kukai den Mund zu. Amu seufzte, und spürte plötzlich, wie sich eine dunkle Aura um sie herum bildete. Anzu starrte sie böse an. Huhh?!
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Tale of a runaway
أدب الهواةAmu Hinamori (16), ist eingesperrt. Eines Tages schafft sie es, sich aus den Fesseln ihrer Stieffamilie zu befreien und rennt weg. Was passiert, nachdem sie es geschafft hat wegzulaufen? Und wer ist dieser geheimnisvolle Junge der immer wieder in ih...