Tag 28 [Freitag]
,,Der Tag ist gekommen." Stellte Yaya dramatisch fest. ,,Tatsächlich. Danke dass du uns darauf aufmerksam machst. Wir hätten es sonst nicht mitbekommen." Bemerkte Kukai sarkastisch, wärend er seinen In-Ear Kopfhörer ins Ohr steckte. Amu probierte verschiedene Kameraeinstellungen aus und Nadeshiko hielt Ausschau nach Fremden die an ihrem Versteck vorbei liefen. Sie befanden sich hinter einem riesigen Gebüsch etwas abgelegen von dem Hafen, der den vier Guardians einen perfekten Platz zum verstecken bietete. Yaya entgegnete Kukai mit einem Todesblick. ,,Wieso musst du immer die atmosphäre kaputt machen?" Fragte sie sauer. Kukai lachte und strubbelte ihr durch die Haare. ,,Es macht spaß." Antwortete er. Yaya knurrte. KLICK. Alle Blicke wendeten sich zu Amu, die gerade ein Foto von ihnen gemacht hatte. Sie lächelte sie nur unschuldig an. ,,Das ist das zweite mal, dass du ein Foto machst." Sagte Yaya verwundert. ,,Ich fange die schönen Momente ein." Erklärte Amu. ,,Also das gerade war ja nicht wirklich einer." Sagte Yaya und guckte Kukai dabei böse an. Amu lächelte innerlich. Für sie war es einer. Und wenn sie schon eine Kamera in der Hand hielt, benutzte sie diese um die schöne Momente damit fest zuhalten, damit sie für immer eine Erinnerung an sie hatte. Denn sie wusste nicht, was bald passieren würde. Der Monat war immerhin bald vorbei. Und somit wahrscheinlich auch ihre Zeit mit ihren Freunden.
Die Guardians verstummten augenblicklich als sich ein Lastwagen dem abgelegenen Ort näherte. Nach ihm folgte noch einer, und noch einer, und noch einer, und noch einer. Insgesamt fünf Lastwagen die vollkommen identisch aussahen, weiß und ohne jegliche Aufschriften, waren es, die etwas weiter von dem Versteck hielten. Es war dunkel und sie waren allgemein nicht nah genug, um die Fahrer erkennen zu können. ,,Was meint ihr.. gehören die zu Easter?" Fragte Yaya. ,,Die Wahrscheinlichkeit ist ziemlich hoch." Ertönte plötzlich Kairis Stimme. Er sprach durch die In Ear Kopfhörer die jeder von ihnen trug und verfolgte gleichzeitig das Geschehen mit, da er sich Anschluss zu den Überwachungskameras am Hafen gewährt hatte. ,,Was steht an Wade!" Rief Yaya euphorisch woraufhin Nadeshiko ihr den Mund zu hielt. ,,Psssscht Yaya! Hast du etwa vergessen wo wir gerade sind?!" Flüsterte Nadeshiko. ,,Oouuuwwyy." Entschuldigte sich Yaya durch Nadeshikos Hand hindurch. Nadeshiko verdrehte ihre Augen und nahm die Hand wieder weg. ,,Leute!" Lenkte Kukai die Aufmerksamkeit auf sich. Die anderen folgten seinem Blick zu den Lastwagen, aus denen gerade schwarz gekleidete Männer ausstiegen. Amu fing an Fotos zu schießen. "Es sieht so aus als wäre die Ware in den Lastwagen." Informierte Kairi. Amu zoomte ran und versuchte so gute Bilder wie möglich hinzubekommen, doch sie waren dafür zu weit weg, wodurch man fast nichts erkennen konnte. Dass es dunkel war, half auch nicht dabei. ,,Es bringt nichts. Ich muss näher ran, sonst erkennt man Nichts." Zischte sie und stand auf. Kukai zog sie sofort wieder runter ,,Das ist viel zu gefährlich." Fuhr er Amu an. ,,Und was schlägst du dann vor? Wir brauchen die Bilder." Kukai überlegte einen Moment. ,,Ich weiß auch nicht." Murmelte er. ,,Kairi, du hast doch Anschluss zu den Überwachungskameras." Fing Nadeshiko an. ,,Ja, aber man erkennt keine Gesichter oder andere wichtige Details." Nahm er ihr den Wind aus den Segeln. Nadeshiko seufzte. Es wurd lauter bei den Männern. Sie schienen miteinander zu disskutieren. ,,Über was die wohl reden.." Stellte Kukai die Frage in den Raum. Einpaar der Männer liefen hektisch hin und her. Verwirrt verfolgten die Guardians das Spektakel. Plötzlich gab Kairi ein ,,Ooh.." von sich, was sich nicht nach guten Neuigkeiten anhörte. ,,Kairi was ist los?" Fragte Nadeshiko. ,,Es sieht so aus als hätten sie die Tochter von Kazuomi Hoshina." ,,WAS?!" Schrie Amu fast und stand ruckartig auf. Kukai zog sie ein zweites mal wieder runter. ,,Aber! Ich dachte!" Japste Amu kurz vorm Hyperventilieren. ,,Amu." Sagte Kukai. ,,Was machen wir jetzt?! Anzu ist in Gefahr!" ,,AMU." Wiederholte Kukai diesmal etwas lauter. Amu raufte sich durch die Haare und sackte auf den Boden. In ihrem Kopf herschte ein Sturm. ,,Amu reiß dich zusammen!" Er packte ihre Schultern und drehte sie so, dass sie ihn angucken musste. ,,Bitte verlier jetzt nicht den Verstand. Wir werden Anzu retten. Aber dafür müssen wir jetzt einen klaren Kopf bewahren." Sagte er ohne einmal den Augenkontakt mit ihr zu verlieren. Amu starrte ihn nur perplex an. Kukais Blick wurde sanfter. ,,Okey?" Fragte er. Amu nickte. Seine Augen wanderten zu seinen Händen die ihre Arme fest im Griff hatten. Sofort lockerte er diesen. ,,Sorry." Enschuldigte er sich. Amu schüttelte den Kopf. ,,Nein.. Danke." Sagte sie schief lächend. Yaya räusperte sich. ,,Ich möchte eure romantische Szene wirklich nicht unterbrechen, aber wenn wir Anzu retten wollen, müssen wir das heute noch machen."
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Kairi saß an seinem Computer. Seine Brillle reflektierten das Licht der drei Bildschirme die auf dem Schreibtisch vor ihm standen. Sie zeigten die verschiedenen Überwachungskameras des Tokyobucht Hafens. Der Hafen war sehr groß. Er war wie eine eigene Stadt. Man könnte meinen es wäre fast unmöglich herrauszufinden wo die Übergabe statt fand. Doch für Kairi war das ein Kinderspiel gewesen. Niemand der Guardians wusste ansatzweise wie er es angestellt hatte den genauen Ort rauszufinden. Nichtmal Nadeshiko bekam eine Erklärung von Kairi und sie kannte ihn schon seid dem Kindergarten. Doch schlussendlich beließen sie es dabei und waren einfach froh darüber, dass er ihnen half. ,,Amu, Kukai. Jetzt wäre der optimale Zeitpunkt eine Annäherung zu starten." Sprach Kairi in sein Headset Mikro.
,,Verstanden." Antwortete Kukai. Da es keinen anderen Ausweg gab, erklärte sich Kukai bereit mit Amu näher an den Ort des Geschehens ran zu gehen. Mit eben der Bedingung, dass Amu nicht ohne ihn ging. Die schwarz gekleideten Männer waren verschwunden und ließen somit die fünf Lastwägen komplett unbewacht. Amu und Kukai liefen mit leisen aber schnellen Schritten auf sie zu. Die kalte Nachtluft machte sich nun bemerkbar und streichelte die beiden Guardiens bei ihrem Sprint. Es roch leicht nach Fisch, bemerkte Amu, was sie daran erinnerte wo sie überhaupt waren. Jeder ihrer Schritte fühlte sich ausgeprägter an als sonst. War es der Adrenalin, der ihre Sinne plötzlich so schärfte? Amu fragte sich, ob Kukai sich in dem selben Gefühlszustand befand wie sie. Ein Blick nach links, beantwortete ihre unausgesprochene Frage. Seine Augen waren geweitet. Auf Kukais Lippen lag ein leichtes Grinsen. Sie versteckten sich hinter den ersten Lastwagen und lugten an ihm vorbei. ,,Die Luft ist rein." Stellte Amu fest. ,,Findest du? Ich finde es riecht hier ziemlich nach Fisch.." Kommentierte Kukai. Amu verdrehte ihre Augen. ,,Am besten teilen wir uns auf. Ich suche Anzu und du machst Bilder." Sagte Amu. Kukais Blick wurde ernst. ,,Was? Nein. Wir bleiben zusammen." Sagte er. Amu lächelte. ,,Kukai du hast selber gesagt, dass wir einen klaren Kopf behalten müssen. Das ist der beste Plan den wir haben also mach dir nicht soviele Gedanken." Sagte sie. Kukai schmollte. ,,Eeey." Machte Amu und schubste ihn spielerisch. Seine Augen läuchteten einen kurzen Moment auf, bis eine Stimme die zwei unterbrach. ,,Ihr habt nicht viel Zeit." Kam es monoton aus ihren In-Ear Kopfhörern. Kukais Gesichtsausdruck wechselte zu genervt und er fing an irgendwas von "Unterbrechungen" zu murmeln. ,,Alsoooo?" Machte Amu ungeduldig. Jetzt war Kukai an der Reihe seine Augen zu verdrehen. ,,Nagut.. Aber ICH suche Anzu und DU machst die Fotos." Sagte er. Amu wollte erst protestieren, aber ließ es dann doch stecken. Immerhin hatte sie ihn schon dazu überredet dass sie sich den Fahrzeugen nähern und aufteilen.
Amu fotografierte fleißig die Fahrzeuge und jedes ihrer Details ab. In ihrem Kopf schwirrte noch der letzte Satz den Kukai zuvor zu ihr gesagt hatte. ,,Versprich mir, dass du vorsichtig bist und keine gefährlichen Dinge anstellst." Amu seufzte. Wieso vertraut Kukai mir so wenig? Ist ja nicht so als würde ich von einer gefährlichen Situation in die nächste hüpfen. Amu sah zu den Gebüschen hinter denen sich Nadeshiko und Yaya versteckten. Die beiden waren allerdings nicht zu erkennen. Und leider konnte sie auch nicht mit ihnen geschweige denn mit Kukai kommunizieren. Nur mit Kairi. Das war definitiv eine Lücke im System. ,,Kairi?" Flüsterte Amu wärend sie weiter knipste. ,,Amu." Antwortete er ihr. So gefühlvoll wie eh und je. ,,Weißt du schon etwas neues?" Fragte sie. ,,Es ist noch niemand in der Nähe, der euch nicht sehen sollte." Sagte er. ,,Uuund?" Machte Amu. ,,Und Kukai scheint noch nichts neues entdeckt zu haben." Amu nickte und blieb vor dem Frachtraum eines der Lastwagen stehen. Sie machte ein Foto und fühlte an der Tür entlang. ,,Was machen Yaya und Nadeshiko?" Fragte sie Kairi. Eine kurze Funkstille seinerseits folgte. ,,Yaya ist etwas.. hibbelig." Sagte er schließlich. Amu zog ihre Augenbrauen hoch. ,,Hibbelig?" Wiederholte sie und fing ohne groß nachzudenken an auf den Türen des Frachtraumes Druck auszuüben. Doch die Türen gaben nicht nach. Wie es auch nicht anders zu erwarten war. ,,Hm, ja man kann es ihr nicht verübeln, dass sie sich Sorgen macht." Sagte Amu gedankenverloren und befand sich nun auf der Fahrerseite des Lastwagens. ,,Sie ist mehr eifersüchtig als besorgt. Es wäre ihr lieber gewesen, SIE würde die .. Mission ausführen." Sagte Kairi. Amu kicherte. Typisch. Ihre Hand befand sich auf dem äußeren Griff der Fahrertür. Was als nächtes Geschah, versetzte Amus Herz ins Rasen. Die Tür öffnete sich. Amu starrte unglaubwürdig auf das Ereigniss vor ihren Augen.
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Tale of a runaway
FanfictionAmu Hinamori (16), ist eingesperrt. Eines Tages schafft sie es, sich aus den Fesseln ihrer Stieffamilie zu befreien und rennt weg. Was passiert, nachdem sie es geschafft hat wegzulaufen? Und wer ist dieser geheimnisvolle Junge der immer wieder in ih...