6. Honey

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Tag 6 [Donnerstag]


Ein wolkenloser Himmel lag über Tokyo. Vögel zwitscherten friedlich. Die Sonne scheinte und es war insgesamt ein friedlicher und entspannter Sommertag. In der Klasse 10b der Seiyo Akademie herrschte allerdings weder Entspannung, noch Frieden. Es war der erste Tag der Sommerfest Vorbereitungen und das bedeutete Arbeit, Arbeit und Arbeit, wie Herr Kobayashi gerne betonte. Die Mädchen der 10b bildeten eine Traube um zwei Mädchen auch bekannt als Amu Hinamori und Nadeshiko Fujisaki. ,,Nadeshiko du siehst echt gruselig aus." Sagte eines der Mädchen. Nadeshiko drehte sich einmal komplett um. ,,Danke. Ich war mir nicht sicher ob es das Richtige ist." Sagte sie. ,,Doch es steht dir total! Also im positiven Sinn." Nadeshiko kicherte. Sie trug einen weißen langen Kimono der ihr beabsichtigt an den Ärmeln überstand. Ihre Haare waren zerzaust und auf dem Kopf trug sie eine weißes Dreieck welches ihre Stirn bedeckte. Ihre Haut war Kreidebleich geschminkt sowie die ungesunden Augenringe. Kurz gesagt, sie war ein Yurei; ein japanischer Geist. Amu war wirklich beeindruckt wie realistisch ihr Kostüm wirkte, was ihr gleichzeitig auch vielleicht ein bisschen Angst machte. Nur ein bisschen. ,,Amu wie gefällt dir dein Kostüm?" Fragte Nadeshiko neugierig. Amu lächelte. ,,Sehr." Sagte sie. Nadeshiko hatte Amu nach langem Überreden dazu gebracht sich als Horror Puppe zu verkleiden. Amu wollte sie nicht enttäuschen, da sie wusste wieviel Mühe Nadeshiko sich mit den Kostümen gemacht hat. Allerdings fand sie wirklich nichts an dem Kostüm auszusetzen. Sie trug ein schwarzes Goth Lolito Kleid, dass sich von der Taillie ab wie ein Regenschirm ausbreitete und ihr bis zu den Knien ging. Das Korsett war ebenfalls schwarz, sowie die Schuhe. Amus lange rosanen Haare waren in zwei hohen Zöpfen aufgeteilt. Allerdings konnte Amu Nadeshiko davon überzeugen dass sie erst am eigentlichen Tag des Sommerfestes geschminkt werden sollte, da es nur eine Kostümprobe war und Herr Kobayashi es nicht gut finden würde, da wir eigentlich beim Aufbau mithelfen sollten. Amu interessierte sich nicht wirklich dafür was ihr Lehrer gut oder nicht gut finden würde aber sie wollte sich die Prozedur erstmal erspart lassen.


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Plötzlich wurde die Aufmerksamkeit der Mädchen von etwas eingefangen. Anders gesagt von Jemandem. Kukai Souma stand im Türrahmen und scannte die Klasse als würde er etwas suchen. Besser gesagt, Jemanden suchen, denn als sein Blick auf Amu fiel fing er an zu grinsen. ,,Amu!" Rief er und winkte ihr zu. Alle Bicke fielen augenblicklich auf Amu. ,,Kukai kennt Amu?" ,,Amu hat was mit Kukai zutun?" ,,Kukai HAT was mit Amu?" Die Gerüchteküche fing an zu kochen und Amu war sich da so sicher wie ein Felsen in der Brandung.

Kukai und Amu standen auf dem Gang vor der Klasse um überflüssige Augen und Ohren zu vermeiden. Kukais Blick wich nervös hin und her als würde er nicht wissen was er sagen soll. Amu hatte ihn noch nie so erlebt. ,,Eure Klasse macht also ein Gruselkabinett." Fing er an. ,,Ja zur Auswahl stand das oder ein Maidcafé." Sagte Amu. ,,Ich hätte dich echt gerne in einem Maidkleid gesehen." Sagte Kukai und gab sich gleich danach eine imaginäre Backpfeife. Amu kicherte. Kukai war verwirrt. ,,Das war der eigentliche Grund wieso sich unsere Klasse nicht einigen konnte." Erklärte sie. Kukai nickte. Er schien mit sich selbst zu kämpfen. Amu beobachtete ihn dabei. ,,Kukai?" Fragte sie. Er sah sie an. ,,Ja?" Fragte er mit großen Augen.

,,Pscht! Ich hör nichts wegen euch." Sagte ein Mädchen, welches mit ihrem Ohr gegen die Tür gelehnt war. Die halbe Klasse stand hinter ihr und versuchte etwas von dem Gespräch auf dem Gang mitzubekommen, was aber schier unmöglich schien. ,,Lass mich mal." ,,Nein ich kann das!" ,,Er fragt sie bestimmt nach einem Date." Sagte einer der Jungs womit er die volle Aufmerksamkeit gewann. ,,Ob er das tut geht Niemanden was an, außer Amu und ihn selbst." Nadeshiko stand mit beiden Armen verschrenkt hinter dem Mopp der sich an der Tür gebildet hatte. Der Junge wollte gerade etwas erwidern als er einen warnenden Blick von Nadeshiko bekam, der ihn verstummen ließ. Nadeshiko an sich ist ziemlich einschüchternd. Nadeshiko als Geist.. etwas mehr einschüchternd als sonst. Plötzlich öffnete sich die Tür und die, die sich gerade noch vor ihr versammelt hatten verteilten sich wie Fische in verschiedene Richtungen. Die einzige die stehen geblieben war, war Nadeshiko. Amu hatte nichts davon bemerkt und verhielt sich vollkommen normal. Den Rest des Tages konnte Nadeshiko nichts aus Amus Verhalten entziehen, was ihr Informationen darüber geben würde, über was sie sich auf dem Flur mit Kukai unterhalten hatte. Sie gab zu, dass es sie schon interessierte, aber wollte Amus Privatsphäre soweit respektieren, dass sie nicht weiter nachfragte.


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Kukai lehnte sich gegen die Mauer des Schultores. Der Schultag hatte sich dem Ende geneigt und die Anzahl der Schüler die an Kukai vorbei gingen nahm mit jeder Minute die verstrich zu. Einpaar Mädchen kicherten miteinander als sie Kukai bemerkten. Er ließ gedankenverloren seine Hände in die Hosentaschen verschwinden. Im Kopf ging er nochmal das Gespräch durch, dass er mit Amu geführt hatte. ,,Kukai?" Fragte Amu. Er sah sie an. ,,Ja?" Seine Augen waren mittlerweile so Rund wie zwei Teller. ,,Bist du wegen etwas bestimmten hier?" Fragte sie vorsichtig. Die Situtation kam ihm irgendwie bekannt vor. ,,Ehh, ja das bin ich." Antwortete er. Amu sah ihn erwartungsvoll an. Honig. Wenn er es Jemanden beschreiben müsste, hätte er gesagt goldener Honig würde in ihren Augen schimmern. ,,Ich wollte dich fragen, ob du nach der Schule mit mir in die Stadt gehen willst." Amu sah ihn kurz nachdenklich an und Kukai meinte für einen kurzen Moment einen Hauch von Rosa über ihre Wangen huschen zu sehen. ,,J-Ja. Klar. Würde ich gerne." Sagte Amu. Kukai fing an zu lächeln. Seine Nervosität war verflogen. ,,Ich warte nach der Schule auf dich." Er schenkte ihr noch ein Lächeln und verschwand daraufhin im Flur.

Amu sah ihn an der Mauer warten. Nervös spielte sie mit dem Träger ihrer Tasche. Als sie in sein Blickfeld trat hebte sich sein Blick vom Boden ab. Amu atmete einmal tief ein und lächelte. Er erwiderte ihr Lächeln. ,,Hast du Hunger?" Fragte er.


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Kukai und Amu saßen vor dem Brunnen auf einer Bank. Wasser strömte aus den Fontainen und verbreitete ein angenehmes Rauschen durch den Park. Amu gab ein zufriedenes Seufzen von sich bevor sie den leeren Takoyaki Teller wegstellte und sich in die Bank fallen ließ. ,,Ich glaub ich platze gleich." Sagte sie. Kukai lachte. Ein kleine Gruppe von Kindern lief schreiend an ihnen vorbei. Etwas verspätet lief ein kleines Mädchen hinter der Gruppe hinterher. Als sie an der Bank vorbei lief stolperte sie über einen Stein und fiel hin. Amu und Kukai hatten das Geschehniss mitverfolgt. Amu wollte dem Mädchen gerade helfen, doch Kukai war schneller bei ihr und hob sie vom Boden. Das kleine Mädchen schmollte und wischte sich den unsichtbaren Staub von der Hose. Kukai kniete vor ihr und sah sieh aufmunternd an. ,,Cooles Tshirt." Sagte er. Das Mädchen trug ein Fußballtrikot. ,,Danke.." Murmelte sie immernoch betrübt über ihren Fall. ,,Jeder fällt mal hin. Sogar die besten Sportler." Sagte er und wuschelte ihr durch die Haare. Das Mädchen fühlte sich durch die Worte anscheinend etwas besser wesswegen sie Kukai angrinste. ,,Ich möchte später mal die beste Fußballerin werden die es gibt." Sagte sie enthusiastisch. ,,Wirklich? Dann musst du dich aber anstrengen, denn meine Freundin ist wirklich gut." Kukai deutete auf Amu. Amus Augen weiteten sich. Was. Sie wusste nicht was sie mehr überrumpelte. Das Kukai dem Mädchen gesagt hat sie wäre gut im Fußball spielen ODER dass er sie als seine Freundin bezeichnet hatte. Das kleine Mädchen drehte sich zu Amu und zeigte mit dem Finger auf sie. Ihr Gesichtsausdruck wurde ernst. ,,Ich werde nicht gegen dich verlieren." Sagte sie entschlossen. Alles was Amu in dem Moment tun konnte war nicken. Das Mädchen lächelte Kukai noch einmal glücklich an und lief dann in die Richtung, in die die anderen Kinder gelaufen waren.

Amus Starre löste sich langsam. ,,Kukai.." Murrte sie. Er lachte unsicher. ,,Amu-Chan?" Er hebte seine Hände abwehrend und lachte unsicher. ,,Bist du sauer? Ich bin mir sicher.." Amu kam ihm langsam näher und sah ihm erbarmungslos in die Augen. Sie wollte ihn gerade Fragen wie er auf die Idee kam das Mädchen einfach so anzulügen. Kukais Mund öffnete sich langsam. ,,Honig." Flüsterte er. ,,Honig?" Sie sah ihn verwirrt an. Kukais Wangen wurden von einem peinlich offensichtlichem rot gefärbt. Er versuchte sich aus der Situation zu retten doch verhaspelte sich schon in seinen Gedanken, was dazu führte das er nur ein ,,Eeh.." herraus brachte. Amu sah ihn besorgt an. ,,So sauer bin ich garnicht." Sagte sie. Kukais Hände umfassten plötzlich ihre Schultern und er sah sie mit einer Mischung aus peinlich berührt und entschlossen an. ,,K-Kukai?" Amu spührte plötzlich etwas weiches an ihrem Bein. Als sie runter sah fand sie eine schwarze Katze die sich an sie kuschelte. Amu kniete sich zu der Katze und streichelte sie. ,,Na kleines Kätzchen bist du alleine?" Fragte sie die Katze ohne eine Antwort zu erwarten. ,,Miiiaaau." Kukai kniete sich neben Amu. ,,Vielleicht steht was auf dem Halsband." Sagte er und streckte seine Hand nach dem Halsband aus. Die Katze fauchte ihn an und versteckte sich hinter Amu. ,,Oh sie hat wohl Angst vor dir." Meinte sie überrascht. ,,Scheint so." Sagte er. ,,Auf dem Halsband steht nichts." Meinte Amu schließlich nachdem sie die Katze auf den Arm genommen hat. Plötzlich sprang die Katze aus ihren Armen und lief weg. Kukai zuckte mit den Schultern. ,,Sie wird sich schon nicht verlaufen haben." Sagte er. ,,Übrigens. Wenn du nicht gegen das Mädchen verlieren willst, musst du dich ganz schön ins Zeug legen." Amu lachte. ,,Eine Runde um den Park." Schlug er vor, nahm Amus Hand und fing an loszurennen. ,,KUKAAAAII!"


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Kukai lag in seinem Bett und starrte an die Decke. Vor sich sah er immer noch Amus Honiggoldene Augen aufblitzen. Er klatschte sich mit seiner Hand auf die Stirn. Wieso.


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Übrigens: Es wird logischerweise nicht jeder einzelne Tag aufgezählt. Eine Geschichte ist ja was anderes als ein Tagebuch, daher werden dort auch mal Zeitspannen übersprungen :)

Nein, Ikuto ist nicht die Katze.

:'D Falls jemand das denkt. Ich wollt es nur mal gesagt haben bevor jemand ein falsches Bild von der Story bekommt. ^.°

Tale of a runawayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt