Die Stimmung war angespannt. ,,Ich kann das nicht glauben.." Sagte Rento fassungslos. ,,Das musst du aber. Denn es ist wirklich passiert." Entgegnete ihm Kukai, der neben Yaya auf dem Sofa saß. Yaya war mittlerweile zu einem Wasserfall mutiert. Als Kukai und sie zu den Soumas gestürmt sind um Hilfe zu suchen, hatte sie ihnen noch unter Schluchzern verkünden können, was passiert war. Doch mittlerweile war ihre Fähigkeit zu Sprechen vollkommen von der Heulattacke in Beschlag genommen worden. Rento tätschelte ihren Kopf behutsam und drückte ihr gelegentlich Taschentücher in die Hand, um eine Überschwemmung des Wohnzimmers zu verhindern, wärend Kaidou in einer Denkerhaltung vor ihnen saß. ,,Wie sahen sie aus?" Fragte er. ,,Schwarz gekleidet. Groß. Breit. Dumm." Kukai wurde ungeduldig. ,,Das bringt doch nichts! Wir müssen sofort eine Sucheinheit losschicken!" Sagte er aufgebracht. ,,Er hat recht." Stimmte Rento ihm zu und ignorierte dezent seine kindische Beschreibung der Entführer. Kaidous ernster Blick blieb unverändert. ,,Du weißt, was das bedeutet." Sagte er an Rento gerichtet. ,,Wenn wir das tun, ist die Gefahr groß, dass Tsumugu etwas davon mit bekommt." Kaidou hatte nicht genug Nerven, um es vor Kukai und Yaya etwas verschlüsselter zu sagen. ,,Ist dir klar, dass Tsumugu derjenige sein könnte, der da hinter steckt?!" Fragte Rento. Kaidou war sichtlich verstimmt durch sein Argument. ,,Ich rufe Yuu an." Sagte er und griff zum Telephon. ,,Sie hatten es auf Anzu abgesehen. Nicht Amu." Sagte Kukai. Kaidou hielt inne. ,,Das kleine Mädchen wurde mitgenommen und Amu hat ihnen den Weg blockiert. Es ist nicht Tsumugu. Es hat was mit dem Mädchen zu tun." Rento und Kaidou starrten ihn nun beide an. Er redete so, als würde er alles wissen, was sie versucht haben, vor ihm geheim zu halten. Aber Kukai konnte sich in diesem Moment nicht weniger dafür interessieren, was sie davon hielten. Yaya blickte verwirrt zwischen den angespannten Gesichtern. Sie verstand nicht, worüber aufeinmal geredet wurde. Wer war Tsumugu? ,,Kukai.." Fing Rento an. ,,Ja, ich weiß es. Große Überraschung. Wir sind alle geschockt. Können wir dann jetzt BITTE mal etwas unternehmen?!" Beendete er seine Predigt. Plötzlich klopfte es an der Haustür. Alle Köpfe drehten sich um. Doch Niemand stand auf. Es klopfte wieder. Diesmal eilte Rento zur Tür und lugte durch den Spion. Im nächsten Moment riss er die Tür schwungvoll auf und zog Amu rein. ,,Amu!" Er sah sie geschockt an. ,,Rento." Sie ließ ihren Blick zu den anderen überraschten Personen gleiten. ,,Hey." Begrüßte sie sie. Kukai sprang auf. ,,Sag nicht HEY!"
Nachdem Amu einen Bericht darüber halten musste, was in den zwei Stunden, in denen sie verschleppt wurde, passiert war, herrschte erstmal Ruhe. Sie hatte ihnen erzählt, dass Anzu einen überfürsorglichen Vater hatte und es lediglich ihre Bodyguards waren, die sie Nachhause bringen sollten. Das war zumindest die harmlose Variante. Amu hatte keine Lust, von Rento wieder eingesperrt zu werden, desswegen ließ sie einige heikle Details erstmal außen vor. Sie plante Kukai und Yaya die unzensierte Version später unter sechs Augen zu erzählen. Bis auf das mit Ikuto. Den Part würde sie wohl Niemanden anvertrauen.
Yaya wurde von ihrer Mutter abgeholt und verabschiedete sich mit einer dicken Umarmung von Amu. Sie hatte genug Drama für einen Tag erlebt. Als sie zu nur noch zu viert waren, bemerkten Amu und Kukai die unruhige Stimmung, die von den anderen beiden Brüdern ausging. Anscheinend reichte es ihnen schon vollkommen aus, die harmlose Geschichte gehört zu haben, um auf die strenge Schiene zu wechseln. ,,Amu, du wirst das Haus nicht mehr verlassen." Verkündete Rento. Ihr Gesicht fiel auf den Boden. Zumindest fühlte es sich so an. ,,Was?" ,,Das kleine Mädchen.." Seufzte Kaidou. ,,Ich vermute.. nein, ich befürchte, dass es Anzu Hoshina, die Tochter von Kazuomi Hoshina ist. Er ist der Boss des milliardenschweren Unternehmen Easter." Amu schluckte. Sie hatte sich schon gedacht, dass er ein mächtiger Mann war. Doch aus Kaidous Mund klang es plötzlich viel angsteinflößender. ,,Seid ihr euch sicher, ich meine-" Rento hielt ihr sein Handy vors Gesicht. Auf dem Display leuchtete ein Bild auf. Auf dem Bild war Anzus Vater zu sehen. Amu erkannte ihn sofort. Seine grauen Haare. Seine hohe Stirn. Und sein grimmiger Gesichtsausdruck, mit dem er die kaltblütigsten Geschäftsmänner verstummen lassen konnte. Amu blickte zu Rento. ,,D-Das ist er." Rento schloss seine Augen, als müsste er Amus Antwort verarbeiteten. Selbst er hatte gehofft, dass Kaidou mit seiner Vermutung daneben lag. Kaidou ergriff schließlich das Wort. ,,Das ist Kazuomi Hoshina. Er ist der Boss von Easter und es geht dich nichts an, aber die Polizei hängt ihm seid geraumer Zeit an den Versen. Er wird unoffiziell verdächtigt, illegale Geschäfte zu betreiben." Amu und Kukai sahen ihn fassungslos an. ,,Du verstehst hoffentlich, dass gerade du, dich nicht in der Situation befindest, dass du dich mit solchen Menschen in Verbindung bringen kannst." Sagte Rento. Amu sah ihn verwirrt an. Kukai saß neben ihr. Wieso sprach er in seiner Gegenwart dieses Thema an. ,,Sie wissen es." Beantwortete Kukai ihre unausgresprochene Frage. ,,Sie wissen was?" ,,Sie wissen, dass ich es weiß." ,,Warte. Amu weiß, dass du es weißt?!" Kaidou schlug seine Hand auf den Tisch um die Aufmerksamkeit der drei wieder zu bekommen. ,,Jetzt ist nicht die Zeit für Albernheiten!" Grummelte er. Rento setzte wieder seine ernste Maske auf. ,,Amu, du wirst ab Morgen von mir zur Schule gefahren und nach der Schule von mir wieder zurück gefahren. Du wirst dich nicht mehr in der Stadt oder sonst wo rumtreiben!" Verkündete er. Amu hatte nichts mehr dazu zusagen. Mit diesem Urteil war das Gespräch zuerst beendet. Dabei gab es noch so viele Fragen, die offen standen.
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Tag 19 [Mittwoch]
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Tale of a runaway
FanfictionAmu Hinamori (16), ist eingesperrt. Eines Tages schafft sie es, sich aus den Fesseln ihrer Stieffamilie zu befreien und rennt weg. Was passiert, nachdem sie es geschafft hat wegzulaufen? Und wer ist dieser geheimnisvolle Junge der immer wieder in ih...