Tag 21 [Freitag]
,,Wenn Rento und Kaidou merken, dass wir weg sind, sind wir erledigt." Flüsterte Amu und scannte nervös die dunkle Umgebung ab. Kukai ging neben ihr. Er hatte beide Hände in die Vordertasche seines grauen Hoodies vergraben. ,,Desswegen müssen wir uns beeilen. Wenn wir Glück haben, kriegt Niemand was davon mit." Erwiderte er. Es war stockdunkel. Die Glocken der Stadtuhr läuteten um den Bewohnern mitzuteilen, dass es nun genau Mitternacht war. Kukai und Amu eilten durch eine verlassene Seitenstraße. Zuvor hatten sie auf den richtigen Moment gewartet, um unbemerkt aus dem Haus zu schleichen. Und jetzt waren sie auf dem Weg, um sich wie geplant mit Nadeshiko und Yaya zu treffen. Die kalte Abendluft machte sich langsam bemerkbar, was Amu leicht erzittern ließ. Sie hatte es nicht rechtzeitig geschafft eine Jacke oder etwas dergleichen überzuziehen, als Rento und Kaidou endlich gleichzeitig in ihren Zimmern verschwunden waren und sie die Chance ergreifen mussten, um abzuhauen. Kukais Blick fixierte ihre Reaktion. ,,Ist dir kalt?" Fragte er. ,,Nein.." Antwortete Amu. Kukai blieb stehen. Amu tat ihm automatisch gleich. Er packte seinen Pullover am Kragen und zog ihn sich über den Kopf. Amus Augen weiteten sich. ,,Kukai!" Stieß sie aus. Als er sich das Kleidungsstück vom Kopf riss, fielen ihm seine Haare wild ums Gesicht. Er reichte ihr stur seinen Pullover und schaffte es dabei sogar in ihre Augen zu sehen. Durch die Dunkelheit konnte man fast nur Umrisse erkennen, doch seine Augen fingen trotzdem genug Licht ein um für einen kurzen Moment wie zwei seltene grüne Juwele aufzublitzen. Er war noch nie in so einer Situation gewesen. Mit einem Mädchen. Er wusste nicht wirklich, wie man sich verhielt. Gegenüber einem Mädchen. ,,Hier, zieh den an." Sagte er. Amu sah ihn etwas überrumpelt an. ,,Aber.." Fing sie an und senkte ihren Blick auf das, was Kukai jetzt statt des Pullovers trug. Ein weißes Tshirt. ,,Ist dir nicht kalt?" Fragte sie. ,,Nein." Sagt er und schmiegte urplötzlich seine rechte Hand an Amus Wange. ,,Mir ist warm. Siehst du?" Tatsächlich bemerkte sie im nächsten Moment die Wärme, die von seiner Hand aus ging. Kukai stand mittlerweile ganz nah bei Amu und streichelte mit seinem Daumen vorsichtig ihre Wange. Verwirrt durch seine plötzliche Intimität, erstarrte Amu. Doch im nächsten Moment sammelte sie sich wieder und nahm den Pullover entgegen. ,,Danke." Lenkte sie lächelnd vom Thema ab. Kukai nahm seine Hand wieder von ihrem Gesicht. Eilig schlüpfte Amu in den grauen Pullover und grinste Kukai daraufhin an. ,,Komm, wir müssen uns beeilen." Sagte sie und lief los. ,,Ja.." Murmelte er.
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,,Yoooo, ihr Kriminellen. S'geeht?" Begrüßte Yaya die beiden. Ihre Arme waren ineinander verschränkt und sie lehnte lässig gegen die Backsteinmauer hinter ihr. Sie trug eine schwarze Hose, schwarze Sneaker, ein schwarzes langärmiges Hemd, und schwarze Handschuhe. Ihre Haare waren wie immer in einem Zopf nach hinten gebunden und ihre Augen wurden von einer schwarzen Sonnenbrille verdeckt. Die Straßenlaterne über ihr warf ein hartes Licht auf ihre Umrisse. ,,Wieso siehst du so aus, als würdest du gleich eine Bank überfallen?" Fragte Kukai. Yaya seufzte. ,,Darling," Fing sie in einer viel zu reifen Stimme an. Amu und Kukai tauschten argwöhnische Blicke mit sich aus. ,,Ich hatte Zeit zum nachdenken.. Wir sind alle gleich. Arme, verlassene Seelen, die in dieser kalten Welt versuchen Liebe zu finden. Aber mir ist eins klar geworden. Wir werden sie nie finden.. Heute Nacht brechen wir in das Easter Unternehmen ein, um ein kleines Mädchen vor ihrem dunklen Schicksal zu retten. DAS ist meine einzige Bestimmung." Nachdem Yaya ihren dramatischen und höchstemotionalen Monolog beendet hatte fasste sie sich erschöpft an die Stirn. ,,Die Welt ist so herzlos." Fügte sie jammernd hinzu. Kukai räusperte sich. ,,Alles klar. Dein Leben ist seeehr düster. Aber wieso trägst du eine Sonnenbrille? Die wird dich doch nur beim "Einbruch" stören." Sagte er. Yaya wusste nicht so genau wie sie diese Frage beantworten sollte. Sie konnte schlecht sagen, dass sie damit cooler aussah. ,,Musst du mir immer den Spaß verderben?" Fragte sie wieder in ihrer normalen Stimme und fing an zu schmollen. Kukai und Amu fingen an zu lachen. ,,Tut mir leid, Bond. War nicht meine Absicht." Sagte er amüsiert. ,,Na, habt ihr gute Laune?" Fragte Nadeshiko, die wie aus dem Nichts plötzlich neben Amu stand. Yaya zog erschrocken die Luft ein. ,,Creepy. Seid wann stehst du da?" Fragte sie. ,,Nicht lange. Also, seid ihr bereit?" Die drei nickten ihr zustimmend zu.
,,Wie wir es geplant haben, dann."
Schritt Nummer 1.
Durch den Vordereingang kommen wir nicht. Das steht außer Frage. Wir müssen einen anderen Weg in das Gebäude nutzen. Die Garage.
Sie versteckten sich in der Einfahrt hinter einer riesigen Säule. Weit und breit waren keine Autos zu sehen oder zu hören. Kukai ging vorraus. Direkt hinter ihm Amu, dann Nadeshiko und zum Schluss Yaya, die sich ängstlich an Nadeshiko klammerte. Sie kletterten unter der Schranke in die Garage rein. Die Beläuchtung war sehr gering und bestand nur aus einzelnen kalten Lichtern die das innere der Garage sehr düster wirken ließen. Ihre Schritte hallten in dem riesigen Saal, was Amu ein ungutes Gefühl gab, da sie sich manchmal nicht sicher war, was ihre eigenen Schritte waren oder vielleicht die Schritte von irgendwelchen Bösewichten sein könnten.
Schritt Nummer 2.
In der Garage befindet sich eine Tür, die mit der Ziffer 01 markiert ist. Durch diese müssen wir gehen.
Amu schaute sich um. Überall waren graue Türen die fast unerkennbar waren, da sie sich den grauen Wänden anpassten und somit ziemlich gut tarnten. ,,Da!" Stieß Kukai aus und zeigte nach rechts. Dort war sie. Eine graue Tür, auf der die Zahlen 01 in schwarz geschrieben standen. Doch als sie sich ihr näherten, fielen ihnen sofort auf, dass ein Zahlengerät unter der Türklinke befestigt war. ,,Oh nein. Was machen wir jetzt?" Murmelte Yaya. Ohne etwas zu sagen stellte sich Nadeshiko vor die Tür. Alle Blicke waren auf sie gerichtet. Sie nahm ihr Handy aus der Hosentasche und fing an eine Nummer zu wählen. Sie sperrte ihr Handy und packte es wieder zurück in ihre Hosentasche. Amu war verwirrt. Nadeshiko kniete sich vor das Gerät, sodass es nun auf Augenhöhe mit ihr war. Sie strich sich die Haare hinters Ohr und zum Vorschein kam, ein Blootooth Headset. ,,Vor mir befindet sich ein Türcodeschloss der Firma Eisen. Modell Nummer 2703." Eine Pause folgte, in der die Person, mit der Nadeshiko gerade telefonierte etwas sagte. Doch die drei ahnungslosen, die um Nadeshiko herum standen, konnten nicht hören, was genau die Person am anderen Ende des Headsets sagte. Sie konnten nur unglaubwürdig auf das lilahaarige Mädchen starren, welches ohne zu zögern anfing etwas in die Tastertur des Gerätes zu tippen. Ein Piepen ertönnte und ein klicken folgte kurz darauf. Nadeshiko drückte die Türklinke runter und öffnete die Tür. ,,Darf ich bitten?" Fragte sie freundlich und deutete den anderen einzutreten. Ohne Worte taten sie dies. Sie war schon ein mysterium für sich, dachte sich Amu. Welche Art von Kontakte muss man haben, um Jemanden zu kennen, der einem dabei helfen kann, ein Codeschloss zu knacken?
Schritt Nummer 3.
Wir müssen den Raum finden, in dem Amu die Männer gehört hat. Amu wird uns mit Hilfe ihrer Erinnerung dorthin führen.
,,Hier war es!" Verkündete Amu selbstsicher. "Glaube ich.." Murmelte sie plötzlich nicht mehr ganz so überzeugt. Yaya stöhnte. ,,Amuuuu-Chiii, das ist schon die fünfte Tür." Jammerte sie. ,,Es tut mir leid. Ich war mir sicher, dass ich mich dran erinnern kann wo es war." Entschuldigte sie sich. Nadeshiko tätschelte ihr den Kopf. ,,Das muss dir nicht Leid tun, du warst in einer Stresssituation. Dein Gehirn hat wahrscheinlich die meisten Informationen einfach verdrängt." Sagte sie. Doch anstatt Amu damit aufzumuntern, fühlte sie sich nur noch schlechter. Kukai sah sich um. Sie standen in einer der vielen dunklen Flure. Die Lichter waren ausgeschaltet, wesswegen sie die ganze Zeit über mit ihren Handytaschenlampen den Weg beläuchten mussten. Dieses Handicap trug auch dazu bei, dass Amu Schwierigkeiten dabei hatte, den Raum wieder zu finden. ,,Hier könnte man echt klaustrophobisch drin werden." Kommentierte er. ,,Klaus, Klaus, Klaaus." Sang Yaya. ,,Du solltest weniger Spongebob gucken." Sagte er. ,,Ich HAB es mal geguckt. Es ist einfach in meinem Blut. Ich werde mich für immer dran erinnern. Daran kann man nichts ändern." Erklärte sie. Kukai lachte leise. ,,Anscheinend bist du aber auch nicht so ganz unschuldig, Souma-Kun. Immerhin hast du sofort erkannt, aus welcher Serie es war." Neckte Nadeshiko ihn. ,,N-Nein ich- Du hast doch gehört, was Yaya gesagt hat. Es ist im Blut!" Versuchte er sich rauszureden. Wärend das Gespräch seinen Lauf nahm, ging Amu mit ihrer Handytaschenlampe durch den Flur und versuchte sich krampfhaft daran zu erinnern, wo der Raum war. Das kann doch nicht sein.. Wenn sie versuchte, sich dran zu erinnern, kam ihr nicht viel mehr als ein dunkler Gang in den Sinn. Nadeshiko hatte Recht. Sie war so angespannt gewesen, dass sie nichtmal bemerkt hatte in welchem Stockwerk sie gewesen war. Sie wusste allerdings, dass sie keine Fenster gesehen hatte und anscheinend gab es nur eine Etage ohne riesige Fenster. Den Keller. Und hier waren sie nun. Doch zu ihrem Glück, war der Keller alleine so groß wie ein komplettes Fußballstadion. Amu seufzte. Sie hatte sich mittlerweile ziemlich von der Truppe entfernt. Ihre Schritte waren plötzlich stumm geworden, was an dem Teppichboden lag, auf dem sie Ging. Man hätte allerdings trotzdem eine Nadel auf den Boden fallen hören können.. Amu blieb stehen. Sie strich sich mit dem Zeigefinger über ihren Mund. Ikuto. Plötzlich arbeiteten die Zahnräder in ihrem Kopf wie verrückt. Sie erinnerte sich wieder daran, wie Ikuto sie geküsst hatte. Sie erinnerte sich wieder an den Flur, durch den er sie gezogen hatte. Der Flur, mit dem Teppichboden. Amu senkte ihren Blick zu ihren Füßen. Sie stand auf einem schwarzen Teppichboden. Amu hastete eilig an den dunklen Schatten entlang. Die Taschenlampe ihres Handys war das einzige, was ihr Orientierung gab. Es muss hier sein.. Amu blieb stehen. Sie läuchtete um sich herum. Vor ihr war eine dunkelblaue Tür. Sie blickte noch einmal hinter sich und war sich nun zu mehr als hundert Prozent sicher, dass sie die Tür gefunden hat. ,,Schritt Nummer 3, CHECK!" Murmelte sie siegessicher in sich hinein, bis sie von der Vibration ihres Handys wieder in die Realität gerufen wurde. ,,Nadeshiko, Hi!" Begrüßte Amu sie euphorisch. ,,AMU WO STECKST DU?!" Amu hielt das Handy etwas weiter weg von ihrem Ohr, um einen Hörschaden zu verhindern. ,,Ich hab den Raum gefunden."
Schritt Nummer 4.
Kukai und Amu durchsuchen den Raum nach Hin- und Beweisen. Ich, Nadeshiko werde die Mikrophone und Kameras installieren. Yaya steht an der Tür Wache.
Der Raum war so groß wie ein Klassenzimmer. Es standen allerdings nur drei Tische und vier Stühle darin und das auch noch sehr durcheinander. Kein Anzeichen von irgendwelchen Aktivitäten war vorhanden. ,,Wieso hab ich den langweiligsten Job?" Schmollte Yaya, die gezwungener Maßen an der Tür stand, wärend Kukai und Amu durch den Raum liefen und nach etwas suchten, was ihnen weiter helfen würde und Nadeshiko wild an ihrem Laptop herum tippte. Ja, sie hatte einen Laptop dabei. Dieses Mädchen wurde von Minute zu Minute unrealer. ,,Es ist vielleicht der langweiligste Job. Aber ein sehr wichtiger. Wenn wir erwischt werden, bedeutet das das aus." Antwortete Nadeshiko, die ihren Blick nicht von ihrem Bildschirm nahm. Yaya gab ein gequengeltes Geräusch von sich, aber beließ es dann dabei. Mit Nadeshiko konnte man nicht disskutieren. Amu beobachtete das lilahaarige Mädchen verwundert. Sie hatte es sich an einem der drei Tische gemütlich gemacht und war dabei die Mikrophone und Kameraeinstellungen zu bearbeiten. Dabei redete sie ab und zu mit der Person am anderen Ende ihres Headsets. Sie hatte noch kein einziges Wort darüber verloren, wer diese Person war. Amu war sehr neugierig, doch sie traute sich nicht nachzufragen. Vielleicht wollte die Person auch ihre Identität schützen. ,,Hey. Nicht träumen." Neckte Kukai sie. Amu fing an zu grinsen. ,,Sei still." Gab sie lachend zurück. Nach zehn Minuten intensiver Suche, hatten sie leider Nichts gefunden, womit sie etwas anfangen konnten. Der Raum war Spurelos. Das einzige, was sich in ihm befand, waren die drei Tische, die vier Stühle und eine menge Staub. Das war allerdings nicht der Weltuntergang, da Plan A hauptsächlich daraus bestand, das Mikrophon und die Kamera anzubringen um, das nächste Treffen der Männer abhören zu können. ,,Ich bin fertig." Sagte Nadeshiko. Kukai und Amu versammelten sich um sie herum. ,,Klasse!" Sagte Kukai. ,,Nadeshiko, ich bin wirklich beeindruckt." Fügte Amu hinzu. Nadeshiko lächelte. ,,Danke ich-" ,,OH NEIN!" Kreischte Yaya. Alle Blicke lagen auf ihr. ,,Was ist los?" Fragte Amu alamiert. ,,Da kommt jemand." Antwortete Yaya. ,,Diese Frau nervt wirklich gewaltig!" Kam es aus dem Flur. Es war eine männliche Stimme. ,,Wem sagst du das." Sprach eine weitere Männerstimme. Sie näherten sich dem Raum. Nadeshiko klappte den Laptop zu. ,,Kairi, gibt es einen anderen Weg aus diesem Raum zu kommen?" Fragte sie. Mit Kairi, war anscheinend die Person gemeint, mit der sie die ganze Zeit über telefonierte. ,,Wir müssen durch die Lüftungsschächte!" Verkündete sie. ,,Was?!" Gab Amu von sich. Yaya teilte ihr Entsetzten sichtlich. ,,Es gibt keinen anderen Ausweg." Die vier erstarrten, als die Türklinke anfing sich geräuschvoll nach unten zu bewegen. Doch im letzten Moment, wurde sie wieder los gelassen. ,,Ts-Ts-Tsukiyomi, w-was ma-maachen Sie hier?!" Stotterte der unbekannte Mann auf der anderen Seite der Tür. Amu wäre fast aus den Socken gefallen. IKUTO?!?! ,,Nichts besonderes. Aber müsste ich diese Frage nicht viel mehr euch stellen?" Fragte Ikuto. Kukai erkannte ihre Chance und riss das Gitter des Lüftungsschacht runter. ,,Wer will zuerst?"
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Tale of a runaway
FanfictionAmu Hinamori (16), ist eingesperrt. Eines Tages schafft sie es, sich aus den Fesseln ihrer Stieffamilie zu befreien und rennt weg. Was passiert, nachdem sie es geschafft hat wegzulaufen? Und wer ist dieser geheimnisvolle Junge der immer wieder in ih...