Er lächelte mich an. Seine Lippen waren voll und rosa. Ich richtete meinen Blick zu seinen Augen, sie waren dunkel und über ihnen waren dunkle Augenbrauen. Über ihnen war ein Bandana, amerikanische Flagge. Seine dunklen, braunen Haaren waren hochgegelt. Ich schluckte und trat zur Seite, sodass er hineinkommen konnte. Ob das eine gute Idee war, Jojo? Zwei fremde, erwachsene Jungs, einer davon betrunken, beide in deine Wohnung zulassen? Womöglich nicht, das schlauste was du hättest tun können. Ich schloss die Tür hinter ihm und führte ihn ins Wohnzimmer "A..Also ich hab ihm v..viel Wasser gegeben.. Wie du gesagt hast." Er lächelte mich sanft an, legte seine Hände auf meine Schultern " Dann ist alles gut, Johanna." Ich stieß die Luft aus, die ich hektisch eingeatmet hatte. Im Wohnzimmer angekommen, lag Sebastian auf dem Boden, atmete gleichmäßig. "Oh nein, oh nein, oh nein.. Bitte sei nicht eingeschlafen.." Meine Augenbrauen zogen sich vor Verzweiflung zusammen und meine Lippen bildetetn einen schmalen Strich. Der Bandana-Junge namens Felix ging auf den Betrunkenen zu "Rewi? Hey Sebastian? Wach auf. Wir gehen nach Hause. Steh auf." Vorsichtig zog er an dem jungen Mann, schnell eilte ich ihm zu Hilfe und gemeinsam hatten wir ihn hochgehievt. Wir waren auf dem Weg zur Türe, als ein gewisser Jemand sich übergab. Komplett über seinen Kumpel. Dieser ließ ihn vor Schreck los, sodass Sebastian mit seinem vollen Gewicht gegen mich knallte und mich unter sich begrub. Strauchelnd versuchte ich ihn von mir runterzuschubsen "Hilfe.. Ich..Keine Luft.. F..Felix?" Beim Klang seines Namens schaute der besiffte Junge mich an und seine Augen weiteten sich " Oh Fuck. ich helf dir!" Er schob das Gewicht von mir und half mir hoch " Danke. Hilf mir ihn auf die Couch zu schleppen. Er kann da pennen. Ich geb dir Klamotten, du kannst hier duschen." Er schaute mich überrascht an " Du lässt Fremde hier duschen?" Ich kicherte " Soll ich riskieren, dass ich am Ende den gesamten Hausflur putzen muss, weil ihr am Ende alles mit dem Erbrochenen befleckt?" Er grinste und schüttelte den Kopf. Gemeinsam schleppten wir das schlafende Etwas ins Wohnzimmer auf die Couch. " Komm. Ich zeig dir das Bad." Dann führte ich ihn ins Bad. Er nickte und ich holte in meinem Zimmer Anziehsachen, die mir mein Bruder mal geliehen und nie wieder in seinem Kleiderschrank gesehen hatte. Bei diesem Gedanken lächelte ich. Schnell eine schwarze Jogginghose herausgezogen und ein blaues T-Shirt, dann ruck zuck zum Bad zurück und an die Tür geklopft. Langsam öffnete ich diese, nachdem ich die Zustimmung bekommen hatte, und wollte ihm die Klamotten geben, jedoch erstarrte ich kurz, weil mein Gast nur in Unterwäsche bekleidet vor mir stand. Ich wurde rot, gab ihm die Sachen und verschwand aus dem Bad, keine dreißig Sekunden später hörte ich das Prasseln des Wassers. Ich schnappte mir meinen Schlüssel, verließ meine Wohnung und klingelte nebenan. Ich wollte Ardy bitten uns Gesellschaft zu leisten, damit ich nicht allein mit Fremden war, weil heimschicken konnte ich sie nicht. Das Jemand anderes die Tür öffnen könnte, hatte ich ausgeschlossen. Demnach war ich auch paralysiert, als Taddl die Tür öffnete und mich überrascht ansah. "Taddl." war das Einzige was ich rausbrachte. Das genau in diesem Moment dieser im Hintergrund auftauchte und mich hörte, war schon ein Wunder. Er kam zur Tür, sah seinen Mitbewohner an, ging aus der Tür und schloss diese. Stumm stand ich im Flur. Ardy nahm mir den Schlüssel aus der Hand, zog mich zu meiner Wohnung und öffnete diese. Kaum stand ich in meiner Wohnung, bekam ich Tränen in die Augen. Ich war noch nicht bereit für diese Gegenüberstellung gewesen. Ardian sah mich besorgt an, nahm mich in den Arm " Was ist los Jojo?" Ich schluchzte leise " K..Kannst.. kannst du heute hier sch.. schlafen?" Er nickte "Klar. Warum?" Ich lächelte leicht, obwohl die Tränen flossen " Hab Besuch, den ich nicht kenne?" Verwirrt sah er mich an "Wie jetzt?" Ich kratzte mich am Hinterkopf " So ein Felix und Sebastian sind hier.. Sebastian ist betrunken und schläft seinen Rausch aus und Felix ist vollgekotzt.." Ardian schüttelte seinen Kopf "Ich schlaf in der Küche. Hast du ne Matratze?" Ich nickte, aber riss meine Augen auf "Nein. Du musst in meinem Bett schlafen! Mit mir!" Er schüttelte den Kopf " Nein. Das kann ich nicht.. Wegen.. ihm." Ich verstand und nickte traurig " Mh.. Dann wird wohl dieser Felix mit in meinem Bett schlafen.. Juhu.." "Oh Hey Ardy. Was machstn du hier? Wie gehts Taddl?" Beim Klang seines Namens flossen sofort wieder Tränen. Schutzsuchend schlang ich meine Arme um Ardian, welcher mir beruhigend über die Haare strich. Felix konnte nicht wissen, warum ich weinte. "Jojo? Ich bring dich jetzt ins Bett okay? Die Matratze und so hol ich selber ja?" Ich nickte und Ardy brachte mich in mein Zimmer. Ein flüchtiger Kuss auf die Stirn "Wenn was ist, ich bin in der Küche." dann verschwand er. Weinend zog ich mich um, schmiss mich auf mein Bett, schlang die Decke um mich und zog die Knie soweit es ging an. Schluchzend versuchte ich zur Ruhe zu kommen. Es klopfte an der Tür, im Anschluss ging sie auf. Felix stand in der Tür "Johanna? Kann ich ein Kissen und eine Decke haben?" Verwirrt drehte ich mich zu ihm, meine Stimme war brüchig "Wieso?" Er lächelte " Dein Boden ist kalt und hart." Ich lächelte schwach und klopfte neben mich " Du schläfst hier. Wenn du willst..." Er kam in mein Zimmer, schloss die Tür hinter sich und krabbelte in mein Bett "Danke Johanna." Ich winkte ab und ließ ihn unter meine Decke " Ach schon okay." "Und Johanna..?" Ich drehte meinen Kopf zu ihm und er fuhr fort " Tut mir leid wegen eben.. Ich wusste nicht.. also... Ich.. Ich wollte nicht.. Ich dachte..-" Ich unterbrach ihn " Ist schon gut. Ich muss irgendwann damit konfrontiert werden und aufhören wie ein Baby zu heulen." Ich schmunzelte. "Weinen ist doch okay. Tus nur nicht vor ihm. Das zeigt ihm, dass er dich in der Hand hat." Ich nickte bei Felix Worten. Er hatte so Recht. Lange lag ich neben ihm, starrte an die Decke und dachte über seine Worte nach. "Johanna?" "Mh?" Er schmunzelte "Ich kann nicht schlafen." "Ich auch nicht." Er seufzte "Wollen wir reden?" Ich drehte meinen Kopf zu ihm, bemerkte das er mich schon ansah und nickte. Dann begann wohl eine der spannendsten Nächte, die ich je in meinem Leben hatte.
DU LIEST GERADE
- unknown -
FanfictionJojo zieht von Aachen nach Köln, weil sie dort studieren will. Sie hatte mit vielen neuen Dingen gerechnet, doch was dann passierte, damit hatte Niemand gerechnet. Wieso mussten auch so viele tolle Typen in Köln wohnen? Und wieso mussten diese dann...