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" Du bist was?!" schrie ich Felix an. Es war zwölf Uhr Mittags und er hatte mich überraschender Weise abgeholt. Vorerst hatte ich mich gefreut, doch als er mir den Grund für seine Abwesenheit am Vortag erklärte, wurde ich stinksauer " Ist das dein verdammter Ernst?!" Felix knotete mit seinen Fingern, ließ mich ihn anschreien " Ja.. Ich war nie über sie hinweg, weißt du.." Er wollte mich umarmen, doch ich schubste ihn weg " Willst du mich verarschen?! Du hast dich bei mir ausgeheult, du hast mir gesagt du wärst über sie hinweg. Warum zur Hölle nimmst du sie zurück?!" Er zuckte bei meinem Tonfall zusammen. Kein Wunder, so hatte er mich schliesslich noch nie gehört " Johanna. Liebe ist kompliziert und ich-" Ich unterbrach " Erinnerst du dich?! Wenn er dich so hintergeht, war er nicht der Richtige und wird es auch nicht sein. Das hast du zu mir gesagt!" Er schein wütend zu werden " Wieso regst du dich so auf?! Es ist doch mein Leben!" Ich wich ein Stück von ihm zurück, meine Stimme wurde ganz leise " Schon mal darüber nachgedacht, dass es Leute gibt, die dich davor beschützen wollen, verletzt zu werden?" Meine Stimme wurde ein Stück lauter " Hast du schonmal darüber nachgedacht, dass es andere traurig macht, dich weinen zu sehen?!" Dann drehte ich mich um und verschwand. Er lief mir hinterher, schrie meinen Namen, doch ich wollte und konnte ihn nicht sehen. Es tat weh, dass er sich lieber Schmerzen bereiten ließ, anstatt über die dumme Kuh hinweg zu kommen. Sie hatte seine Liebe sowieso nicht verdient. Er packte mein Handgelenk und riss mich herum " Sag das nochmal." Ich schaute ihn an " Ich hab dich gewarnt. Komm nicht zu mir, wenn sie Marvin oder wie auch immer der heißt vorzieht.." dann ging ich endgültig. Ich war enttäuscht von ihm. Ewig hatte er mir gepredigt, ich solle mit Taddl abschließen, ich solle aufhören in ihn verliebt zu sein und irgendwie hatte ich es geschafft, denke ich, aber er hielt sich nicht daran. Er verlangte von mir stark zu sein, aber bei der kleinsten Gelegenheit knickte er selber ein. In meinen Gedanken versunken kam ich bei mir zuhause an. Ich war gar nicht überrascht, als Sebastian vor meiner Tür stand, schon auf mich wartend und mich in eine feste Umarmung zog. Ich hatte es, um ehrlich zu sein, schon erwartet. Ich schloss die Tür auf, warf meine Schuhe von meinen Füßen, schleuderte meine Tasche und legte mich in mein Bett. Ich zog die Decke bis zu meinem Kinn und starrte aus dem Fenster. Ich spürte wie das Bett unter einem Gewicht nachgab " Ich versteh es auch nicht. Ich dachte wirklich, er hätte sie abgehakt. Es tut mir leid.." Ich drehte mich zu dem Jungen neben mir, meine Stimme war nüchtern und kalt " Es ist mir egal. Er soll tun was er will. Er soll nur nicht zu mir kommen, wenn sie ihn wieder betrügt. Ich bin schliesslich kein Ersatz für irgendwas oder irgendwen oder ein Spielzeug, dass man aus dem Schrank holt, wenn man es will. Er hat mich enttäuscht. Ständig hat er mir gesagt, ich müsste vergessen, vergessen, vergessen, aber er selber kriegt nicht mal ein lausiges Gespräch alleine mit der hin ohne direkt wie ein Hund zurück zu kriechen!" Rewi schmunzelte " Hey Kleines, es wird wieder gut. Ich treffe mich um vier gleich mit ihm und dann quatsche ich mit ihm. Vielleicht war gestern Abend ein schwacher Moment und ich bringe ihn dazu, zu realisieren, wie absolut bescheuert Emily war." Ich nickte. Es war schon zwei, als ich das nächste Mal auf die Uhr sah, also beschloss ich für Sebastian und mich zu kochen. Nachdem wir gegessen hatten, quatschten wir noch über dies und das, vermieden aber tunlichst Felix " Ja genau.  Ich komm aus Aachen. Ist ne knappe Stunde von hier." Er nickte interessiert " Okay. Und warum bist du weggegangen?" Ich lächelte bei dem Gedanken an meine Heimat " Mir war pendeln zu kompliziert und das was ich studiere gabs Zuhause nicht. Manchmal bin ich recht traurig, dass ich weg musste, aber ich bin schon froh, dass es so ist. Sonst hätte ich euch nie kennengelernt." Er nickte, öffnete den Mund, aber meine Klingel unterbrach ihn. Ich hüpfte leichtfüßig zur Tür "Ach Hey!" Marley lächelte mich schüchtern an " Hey. Ich geh jetzt zum Studio. Mit den Jungs." Ich öffnete den Mund " Oh. Ja.. Ich komm jetzt. Ich muss noch meine Tasche holen. Komm rein." Marley trat herein, während Rewi aus der Küche kam. Die beiden begrüßten sich und ich ging meine Tasche holen. Aus meiner Wohnung raus, gingen wir zu dem Auto, wo Ardian und Taddl schon drin warteten. "Könnt ihr mich bis zum Studio mitnehmen? Ich treff mich in der Nähe davon mit Felix." Marley lächelte ihn an und Sebastian stieg in das Auto ein. Ich folgte ihm auf die Rückbank, wo Ardian schon saß. Marley setzte sich auf den Fahrersitz, Taddl saß neben ihm. Gemeinsam fuhren wir zum Studio. Felix stand davor und wartete auf seinen besten Freund. Ausgestiegen begrüßten alle Felix, während ich ihn ignorierte und Augenkontakt unter allen Möglichkeiten vermied. Ich weiß, es sollte mich nicht so fertig machen, dass er wieder mit Emily zusammen war, aber ich mochte den Gedanken nicht, dass ein anderes Mädchen ihn küsste oder anfasste. Der Gedanke, dass er ihr seine Liebe gestand, machte mich wahrlich krank, aber nur weil ich nicht wollte, dass er seine Liebe an ein falsches Mädchen vergeudete. Ich wollte nicht, dass er ein anderes Mädchen liebte. "Johanna?" Ardy wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht hin und her und sah mich besorgt an " Mh?" Sanft strich er mir über mein Gesicht " Wieso weinst du?" Ich berührte meine Wangen, welche tatsächlich nass waren und zuckte mit den Schultern  " Keine Ahnung." Mein Nachbar zog die Augenbrauen hoch " Sicher?" Ich bejahte und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht "Ja. Es ist alles okay." Ich bemerkte Felix' Blick auf mir. Ich hätte am besten nicht hingesehen, denn er sah meine Tränen und kam auf mich zu "Johanna? Ist alles okay? Komm her." dann nahm er mich in den Arm. Ich wollte seine blöde Nähe nicht spüren, auch wenn diese mir wieder diese wohlige Wärme bescherte. Ich hasste es ihn zu berühren, obwohl ich es eigentlich liebte. Es war das Wissen, dass er nicht diese wohlige Wärme spürte. Dieses Wissen, dass er sie niemals spüren würde. Dieses Wissen, dass er nicht dieselben Gefühle hatte. In diesem Moment realisierte ich, dass ich alles andere, als eine Freundin für ihn sein wollte. Ich wollte seine Freundin sein. Ich hasste Emily nicht nur, weil sie ihm weh getan hatte, nein, ich hasste sie, weil sie mir das wegnahm, was ich haben wollte. Ich unterdrückte ein Schluchzen, drückte den Jungen von mir weg, versuchte eine starke Stimme zu haben " Es ist alles.. In bester Ordnung. Wenn du uns jetzt entschuldigst.. Die Jungs möchten gerne ins Studio. Tschüss." Ich umarmte noch Rewi, dann zog ich Ardian ins Studio, Marley und Taddl folgten uns. Die Türen fielen hinter uns zu, Ardy legte seinen Arm um mich " Was ist denn los, Engel?" Ich presste meine Lippen aufeinander um nicht wieder zu flennen "Felix ist wieder mit Emily zusammen." Taddl machte hinter uns ein " Oh..", während Marley mir eine Hand auf die Schulter legte. Der Junge neben mir zog die Augenbrauen zusammen " Okay.. Hattest du nicht gesagt, dass ihr nur Freunde seid?" Ich packte viel Ironie in meine Stimme, mehr als beabsichtigt " Offensichtlich sind wir ja nur Freunde." Er verdrehte die Augen " Haha. Ich dachte du wärst nicht in ihn verliebt." Ich seufzte " Ich glaube nicht, dass ich wirklich in ihn verliebt bin... Ich will nur nicht, dass er ein anderes Mädchen als Freundin hat." Marley schaute mich verwirrt an " Hä? Was?!" Taddl schnaubte hinter uns " Oh ja. Das kann man natürlich nachvollziehen."


Hallihallo meine putzigen Fangirls, Fanboys und normale Menschen :D

Heute kommt ein Doppelupdate, weil Sara und Lena unbedingt die nächsten Kapitel wollten :D  Ich zitiere " Los! Du musst updaten! Ich will wissen wie es weitergeht!" Ich find das so süß, dass ihr so viel Spaß daran habt mein Herzensstück zu lesen :D ♥

Viel Liebe an jeden von euch ♥

Eure

TochterderDunkelheit ♥


- unknown -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt