Ein unerwarteter Besuch

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, nahm ich meine Bürste und kämmte mir meine blonden Haare und betrachtete mich noch eine Weile im Spiegel, während ich ein Lied leise vor mich hin summte.

Der Applaus ist längst vorbei
und dein Herz schwer wie Blei.
Jeder redet auf dich ein,

trotzdem bist du so allein.
Und du siehst so traurig aus.
Komm in mein' Arm, lass es raus.
Glaub mir ich war wo du bist
und weiß was es mit dir macht.
Doch wenn du lachst,
kann ich es sehn.
Ich seh dich

mit all deinen Farben
und deinen Narben,
hintern den Mauern.
Ja ich seh dich.
Lass dir nichts sagen.
Nein, lass dir nichts sagen.
Weißt du denn gar nicht,
wie schön du bist?

Danach nahm ich das große und schwere "Thorin Eichenschild" Buch, legte mich aufs Bett und lass darin weiter. 'Nach dem Krieg der Zwerge gegen die Orks ließen sich er, sein Vater und seine Schwester in den Ered Luin nieder und brachten es dort zu großem Wohlstand.' Plötzlich hörte ich ein lautes knurren-kein Zweifel: Ich habe Hunger. Ich lief ein paar Räume weiter, wo ich mir eine Art kleine Küche zurecht gemacht habe. Viel zu essen gab es hier nicht. Meistens sammelte ich etwas in dem verlassenem Thal, das direkt vor dem Erebor lag. Als ich aufgegessen hatte, entschied ich mich dazu zu Smaug zu gehen. "Smaug?!", schrie ich durch die Goldhallen, als plötzlich sich etwas unter dem Gold bewegte. Smaug kam unter dem Goldhaufen vor und begrüßte mich: "Hallo Nala".

"Na, was hast du heute schon gemacht?", fragte mich Smaug während ich über seine rauen Schupppen fuhr. "Nicht so viel, ein bisschen gelesen, das üblich halt.", antwortete ich ihm und lehnte mich an seinen großen Kopf. Brummend schloss er die Augen und ich tat das selbe, ein nickerchen könnte jetzt nicht schaden.

Ich wurde durch lautes Schnüffeln, direkt neben meinem Ohr geweckt. Verwirrt sah ich mich um und erkannte, das Smaug wohl etwas oder jemanden roch. "Was ist los? Was riechst du?", fragte ich ihn neugierig. "Ich weiß nicht genau, diesen Geruch kenne ich nicht...Nala, geh schnell in dein Zimmer und verriegel die Tür und komm nicht raus, bis die Gefahr vorüber ist.", sagte er und schubste mich sanft in Richtung der Treppen, ehe er sich in das Gold eingrub. Schnellen Schrittes lief ich in mein Zimmer und legte mich in mein Bett. Es war wohmöglich irgendein dummer Mensch. Das war nicht das erste Mal, das wir einen Dieb hier hatten, doch Smaug würde sich schon um ihn kümmern. Etwas gelangweilt widmete ich mich meinem Buch und versuchte mehr über den Zwergenprinzen Thorin Eichenschild herauszufinden. Doch das erwieß sich als viel schwerer wie gedacht, da Smaug sehr laut redete. Komisch, normal redete er nie so lange mit Dieben, er machte ihnen im normalfall sofort den Garaus. Ich versuchte mich weiter auf mein Buch zu konzentrieren, doch als ich hörte, wie Smaug von Zwergen und auch noch von Thorin Eichenschild selbst sprach, legte ich das Buch weg und schlich mich aus meinem Zimmer.

Ich ging auf eine Art Aussichtsplattform und sah hinunter. Dort stand Smaug mit dem Dieb, doch bei genauerem betrachten, erkannte ich, das es kein Mensch sein konnte. der Dieb hatte riesige, haarige Füße und war um einiges kleiner, fast so groß wie ich. "Der Feigling Eichenschild, hat den Wert deines Lebens abgewogen und es als Wertlos erachtet.", sagte Smaug zu dem komischen Mann. "Nein, nein du lügst.", antwortet dieser. "Was hat er dir versprochen? Einen Anteil am Schatz? Als würde er ihm gehören. Ich werde mich von keiner einzigen Münze trennen, keinem einzigen Stück davon.", sagte Smaug und der Mann rannte weg. Pff..als ob ihm das etwas nützen würde. "Mein Panzer ist wie Eisen, keine Klinge kann mich durchdringen.", erklärte Smaug und flog dem Mann nach. "Meine Zähne sind Schwerter, meine Klauen sind Speere, mein Flügelschlag ist ein Wirbelsturm!", schrie Smaug um ihm Angst zu machen, bis der Mann von einem weißen Edelstein abgelenkt war und Smaug seinem Blick folgte. "Es logt mich beinah, ihn dir zu lassen. Und sei es nur um zu sehn wie Eichenschild leidet. Zu sehn wie's ihn zerstört, zu sehn wie es sein Herz verseucht und ihn in den Wahnsinn treibt. Aber lieber nicht, unser kleines Spielchen endet hier. Sag mir also, Dieb. Was wünscht du dir für einen Tod", sagte Smaug und wollte den kleinen Mann verschlingen, doch der verschwand auf einmal und erschrocken blinzelte ich ein paar mal, um sicher zu gehen, das ich mir das nicht eingebildet hatte, doch er war tatsächlich wie vom Erdboden verschluckt. Smaug sah sich wütend um und brannte voller Zorn die ganze Halle aus.

Das Mädchen aus Gold Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt