Kapitel 1

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„Zorro-senpai!" Bartolomeo reißt die Tür auf und stürmt in den kleinen Raum der Hütte. Alle Anwesenden schauen erwartungsvoll in seine Richtung.

„Oi Huhn-san."
„Ehhh!! Luffy-senpai!! Du bist ja wach!!! Gleich fünf Mitglieder der Strohhutbande. Ihr Licht strahlt so hell." Bartolomeo vergießt Tränen der Freude und scheint völlig vergessen zu haben, weshalb er hergekommen ist.

„Reiß dich zusammen und sag, weshalb du hier bist!" schreit Zorro ihn an. Bartolomeo beruhigt sich wieder und wird schlagartig ernst.

„Die Marine ist auf dem Weg. Und nicht nur das O-Tsuru und Sengoku sind bei ihnen."

„WAAAS?" Ussop springt auf und verfällt in Panik. Kyros versucht Ruhe in die Situation zu bringen und erklärt den anderen etwas, doch Law bekommt das alles nur am Rand mit. Er fragt sich, was Sengoku hier zu suchen hat. Seit dieser vom Posten des Großadmirals zurückgetreten war, gehört er nun der Aufsicht an. Lange hat man nichts mehr von ihm gehört, weshalb sein Auftauchen hier sehr außergewöhnlich ist.

„Na dann los!" Bei der lauten Ansage schreckt Law hoch. Sie würden aufbrechen und er musste wohl oder übel mit. Seine Crew wartet auf Zou auf ihn. Beim Verlassen des Hauses fragt er sich, wo Rina wohl stecken mochte. Das Mädchen, dass er schon so lange kannte und das er niemals gehen lassen würde. Eigentlich ist sie mit 24 Jahren schon eine Frau, aber für ihn würde sie immer ein Mädchen bleiben. Auch wenn sie bis vor kurzem einiges vor ihm verheimlicht hat, so kann Law ihr nicht böse sein. Im Gegenteil er ist dankbar. Nachdem der Strohhut Flamingo besiegt hatte und er allein an einer Mauer gelehnt dasaß, kam Rina zu ihm. Sie erzählte ihm, dass sie vor 13 Jahren auf Minion alles gesehen und ihn gerettet hat. Dass sie ihn versteckt und sich als er ausgegeben hat. Dass die Marine sie deshalb verfolgte und somit auf eine falsche Spur geriet. Dass sie seinetwegen das Leben als Pirat auf sich genommen hat. Um ihm, einem Fremden Jungen, zu helfen. Law würde ihr das nie vergessen. Und er würde dafür sorgen, dass auch sie, so wie er selbst, einen Abschluss finden würde. Doch dazu musste er weiterleben und in diesem Moment heißt das rennen. Sein Arm schmerzt und auch die Wunden an Brust und Beinen tuen unglaublich weh. Doch er musste den östlichen Hafen und das Schiff erreichen.



Die Gruppe um Law und die Strohhüte hat die Stadt erreicht und hetzt immer weiter Richtung Osten. Unterwegs rennen sie an Bekannten vorbei, die im Kolosseum und später im Kampf gegen die Don Quichotte Familie, gekämpft haben. Sie alle waren nun auf ihrer Seite und würden die Marine aufhalten. Die Gruppe rennt gerade eine Straße hinunter, als jemand Law's linkes Handgelenk ergreift und nach rechts zieht. Von der unbekannten Person geführt, laufen sie eine Seitenstraße entlang. In einer dunklen Gasse bleiben sie stehen. Die Person dreht sich zu Law und nimmt die Kapuze ab.

„Rina!" entfährt es ihm. Sie legt einen Finger auf ihre Lippen und bedeutet ihm Still zu sein. Sie macht eine fast nebensächliche Handbewegung und bewegt leicht die Lippen. Als Law sich gerade fragt, was das sollte, bemerkt er die Stille. Er hörte nichts. Die Menschen waren verstummt. Er sieht sich um. Die Menschen auf den anderen Straßen bewegen die Lippen, als würden sie sprechen. Eigentlich müsste er Stimmen und Geräusche hören doch es ist still. Da fällt ihm ein, dass er das schon einmal erlebt hat. Damals vor so langer Zeit, als er zum ersten Mal mit Corazon gesprochen hat. Law fragte sich, wer wohl für diese Stille gesorgt hat. Auf einmal fällt es ihm ein. Mit weit aufgerissen Augen starrt er Rina an. Das konnte nicht wahr sein. Warum sollte sie eine so unnütze Teufelsfrucht essen.
„Hast du etwa..."
„Ja. Ich habe die Lautlos-Frucht gegessen." Die ganze Zeit hat sie Law ruhig angesehen. Und auch diese Tatsache scheint ihr nicht schwer über die Lippen zu kommen.

„Wie konntest du das tun. Diese Teufelsfrucht ist doch nutzlos! Du wirst nie wieder schwimmen können und das wegen so einer dummen Fähigkeit! Sag bloß du wusstest nicht, dass es die Lautlos-Frucht war. Du bist doch nicht so dumm einfach irgendeine Teufelsfrucht zu essen!" platzt es aus ihm heraus. Da ihn sowieso außer Rina niemand hört, spielt es eh keine Rolle wie laut er schreit.

„Dann solltest du ab jetzt besser aufpassen, dass du nicht ins Wasser fällst. Ich kann dich nicht mehr aus dem Wasser fischen." entgegnet sie völlig gelassen.

„Aber wieso? Wieso tust du das? Wieso ausgerechnet diese Frucht?" Tränen steigen ihm in die Augen. Sein Blick verschwimmt und er fällt auf die Knie. Er legt die Hände auf sein Gesicht, um die Tränen zu verbergen. Und um ihren mitleidigen Blick nicht zu sehen.

„Wieso? Wieso macht ihr immer so dumme Sachen?" spricht er leise zu sich selbst.

„Law..."

„Diese Teufelsfrucht bringt einen doch nur ins Grab. Wenn man den Feind nicht mehr hört...Was hat das für einen Sinn." unterbricht er sie.

„Law. Es ist okay." sagt Rina sanft und legt ihre Hände auf seine Schultern.

„Es ist alles okay. Niemand wird sterben." Sie kniet vor ihm und zieht ihn zu sich. Er lässt die Umarmung zu und zum ersten Mal seit 13 Jahren unterdrückt er seine Gefühle nicht mehr. Es ist als würde eine Last von ihm abfallen. Er weint alle Tränen der letzten 13 Jahre. Vergießt Tränen für seine Eltern, seine Schwester, die Nonne, seine Freunde aus Flevánce, die harte Zeit die er hatte, die Menschen, die seinetwegen verletzt wurden aber am meisten Tränen vergießt er für Corazon. Den Mann, der ihn Monate lang von einem Krankenhaus zum nächsten geschleift hat um ihn zu heilen. Den Mann, der gestorben ist um ihn zu retten.



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