Kapitel 24

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„Jeder hat ein solches Licht. Ich glaube, dass auch du eines hast und wenn nicht, dann wirst du es noch finden."

Was sie wohl sagen würde, wenn ich ihr gesagt hätte, dass diese Person bereits tot ist? Würde sie Mitleid haben? Warum beschäftige ich mich eigentlich mit diesen Gedanken? Genervt und wütend auf sich selbst, setzt sich der Rotschopf auf. Seit er mit seiner Crew wieder allein unterwegs ist, ist das Leben einfach nur langweilig geworden. Er hat zu viel Zeit zum Nachdenken und immer weniger Lust sich mit irgendwem anzulegen. Er hat sogar die Lust daran verloren, Shanks zu besiegen. Ist er so tief gesunken oder was ist nur mit ihm los? Das Gefühl eingesperrt zu sein, macht sich in ihm breit. So kann das nun wirklich nicht weiter gehen. Er muss dringend etwas unternehmen...



...Ich muss dringend was unternehmen? Und wieso hab ich mich dazu entschieden DAS zu tun? Wahrscheinlich verliere ich wirklich den Verstand! Dann kann ich ihr ja vielleicht bald folgen und diese Welt hinter mir lassen. Genervt und in Gedanken versunken steht er vor seinen „Gästen". Es wundert ihn, dass die beiden gekommen sind, nachdem sie nicht wirklich im Guten auseinander gegangen sind. Bin ich so interessant?

„Du bist unberechenbar, Kid." meint Hawkins. Der Rotschopf wird aus seinen Gedanken gerissen.

„Eine Nachricht von dir, hätte ich als letztes erwartet."

„Hätte auch nich mit eurem Kommen gerechnet." antwortet er frech grinsend.

„Ich schätze es geht diesmal nicht um Shanks?" mischt sich Apoo ein. Kid schüttelt nur ernst den Kopf. Wenn das mal nicht irgendwie schief geht.



Der Regen prasselt erbarmungslos auf sie herab. Dank der Umhänge mit den Kapuzen sind die zwei noch nicht bis auf die Knochen durchnässt. Sie stellen sich in einem Hauseingang unter. Verstohlen schaut er zu ihr hinüber. Obwohl er ihr Gesicht wegen der Kapuze nicht sehen kann, hat er das Tattoo klar vor Augen, welches nun ihre rechte Gesichtshälfte ziert. Es zieht sich von ihrem rechten Auge zum Ohr und den Hals hinunter. Er war erst dagegen, erbarmte sich dann aber, nachdem sie angedroht hatte, es selbst zu stechen. Sie scheint seinen Blick zu spüren und wendet sich ihm zu.

„Ist was?" fragt sie fröhlich. Law schüttelt nur den Kopf.

„Wie kannst du so ein Mistwetter nur mögen?"

„So schlecht ist es doch gar nicht. Als wir uns kennen gelernt haben, hat es viel stärker geregnet." Stille breitet sich aus und beide sind in ihre Gedanken versunken.

„Warum seid ihr damals eigentlich bei dem Wetter draußen gewesen?" fragt sie leise. Es scheint, dass sie schon öfter darüber nachgedacht hat.

„Ich weiß es nicht mehr." gesteht Law. Er hat das Gefühl, einen Grund gehabt zu haben. Aber der will ihm einfach nicht mehr einfallen.

„Wir sollten losgehen. Es wird sowieso nicht aufhören zu regnen." Mit diesen Worten rennt sie los. Die Kapuze rutscht von ihrem Kopf. Sofort ergreift der Wind ihre Haare und wirbelt sie durch den Regen. Er selbst hält seine Kapuze fest und rennt ihr hinterher. Da sie abseits der kleinen Siedlung angelegt haben, müssen sie ein ganzes Stück querfeldein durch ein Waldstück. Law kann nicht annähernd mit Rina mithalten. Als diese dann aber plötzlich stehen bleibt, wäre er fast an ihr vorbei geschlittert. Er will schon zu einer Frage ansetzen, hält aber inne. Rinas gesamte Aufmerksamkeit ist auf etwas in Wald gerichtet. Ihre Augen bewegen sich hin und her. Sie scheint etwas zu spüren, was sie nicht zuordnen kann.

„Käpt'n!" ertönt es hinter ihnen.

„Da seid ihr ja!" Law dreht sich um. Bepo, Shachi und Penguin kommen aufgeregt zu ihnen.

„Was ist denn mit euch los?" fragt er die drei.

„Wir haben uns ein wenig an der Küste umgesehen..." beginnt Penguin.

„...und da haben wir zwei Schiffe gesehen." beendet Shachi den Satz.

„Es sind zwei verschiedene Flaggen. Einmal das Zeichen der Whitebeards und einmal..." beginnt nun Bepo doch er hält inne.

„Wessen Zeichen?" hakt Law mit finsterer Miene nach.

„E-E-E-Edward W-W-Weeble." Beim Klang dieses Namens zieht sich alles in Law zusammen. Er wirft einen Blick zu Rina. Dieses hat sich ruckartig umgedreht und die drei angestarrt. Bevor Law irgendetwas sagen oder tun kann, dreht sie sich um und rennt in den Wald. Wer gedacht hat, dass sie vorhin schnell gerannt ist, der irrt sich gewaltig. Innerhalb weniger Wimpernschläge war sie auch schon weg. Fluchend schaut Law ihr nach, dann wendet er sich an seine Crew.

„Ihr drei geht zurück zu Death! Dort macht ihr alles klar zum Ablegen! Sobald ich Rina geholt habe und wir bei euch sind, will ich hier weg, klar!" Die drei nicken ernst und geben Hackengas. Sofort macht sich Law auf den Weg Rina zu folgen. Der Regen hat sich gelegt und es nieselt nur noch leicht. Nach einigen Metern hört er Geräusche, die auf einen Kampf hindeuten. Er befürchtet das Schlimmste. Hinter den nächsten Bäumen erblickt er sie. Und zu seinem Leidwesen, auch noch vier weitere Personen. Leise geht er hinter einem Baum in Deckung und versucht einen Überblick zu bekommen. Rina steht einer kleinen, alten Frau gegenüber. Weeble hat es währenddessen mit zwei Kommandanten der Whitebeards zu tun. Es sind die Kommandanten der 7. Und 16. Division, Rakuyou und Izou. Beide haben schon einiges einstecken müssen. Zähneknirschend denkt Law über eine Lösung nach.

„Rina verschwinde wieder! Wir kommen klar!" ruft Izou zu ihr hinüber.

„Wenn du glaubst, dass ich euch hier zurücklasse, irrst du dich gewaltig. Ich hab gesehen, was er mit Marco gemacht hat. Ich lasse nicht zu, dass euch etwas passiert." schreit sie zurück. Ihre Stimme ist fest und lässt keine Wiederworte zu.

„Hört endlich auf zu quatschen! Weebel, mein Schatz, das sind einige der bösen Menschen, die deinen Vater von dir ferngehalten haben." Das kann doch nicht ihr ernst sein? Wie kann man so einen Müll erzählen? Fassungslos über diese Anschuldigung verharrt Law hinter dem Baum. Dieser Schlag muss Rina hart getroffen haben. Sie ballt die Fäuste, sodass die Knöchel weiß hervortreten.

„Na warte du alte Schreckschraube. Sowas muss ich mir nicht bieten lassen!" Noch während sie spricht, geht Rina auf die Alte los. Diese weicht jedoch unerwartet schnell aus.

„Du kleines Flittchen glaubst doch nicht, eine Chance gegen mich zu haben oder? Ich bin nicht umsonst die ehemalige Geliebte des großen Whitebeard." Selbst Law kommen bei diesen Worten Galle und Spucke hoch und er mag sich gar nicht vorstellen, wie sehr es Rina und die anderen verletzt und anekelt. Die Alte stößt sich von einem Baum ab, rast auf Rina zu und schafft es tatsächlich sie an der Wange zu verletzen. Sie ist verdammt schnell. Ich muss mir schleunigst etwas überlegen. Weebles Mutter springt um seine Freundin herum. Immer wieder wird sie getroffen oder kann im letzten Moment ausweichen. Ein lauter Aufschrei erregt sowohl Rinas als auch Laws Aufmerksamkeit. Rakuyou ist von Weebles Bisento getroffen, weshalb er in die Knie gehen muss.

„Großer Fehler." Kommt es von der Alten. Rina kann nicht mehr reagieren und hebt schnell schützend die Arme. Ein metallisches Klirren ertönt in dem Moment, in dem Rina hätte getroffen werden sollen. Law steht schützend, mit seinem Nodachi in der Hand, vor Rina und blockt den Angriff.

„Law!"

„Hast du mich etwa schon vergessen?"

„Trafalgar!" kommt es von Izou und Rakuyou im Chor.

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