Kapitel 10

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5 Wochen nach den Ereignissen auf Dressrosa.

Das U-Boot der Heart-Piraten treibt träge auf dem offenen Meer mit der Strömung.

An Deck liegt Bepo und schläft, während Law sich an ihn lehnt. Sein Schwert liegt neben ihm. Mit geschlossenen Augen genießt er die Sonne. Das Rauschen der Wellen wird lauter und der Rhythmus ändert sich. Langsam öffnet der schwarzhaarige Kapitän seine Augen. Sofort springt ihm das Schiff ins Auge, welches sich rasch nähert. Schnell erkennt er das Zeichen der Whitebeardpiraten. Law streckt sich ausgiebig und geht dann zur Reling, um sich auf eben diese zu lehnen. Nach wenigen Minuten hat das große Schiff aufgeschlossen. An Deck steht Marco. In den letzten Jahren hat sich Law schon des Öfteren gefragt, ob er oder Rina das Kommando hat.

„Was verschafft mir die Ehre?" gähnt er zur Begrüßung.

„Wir schauen nur so vorbei und wollten wissen, ob unsere Schwester nicht zufällig bei dir ist." antwortet Marco freundlich. Er hat Law schon öfter getroffen. Sie waren sich nicht unähnlich und kamen auch recht gut miteinander aus.

„Da kommst du Leider einige Wochen zu spät. Ich dachte, sie wäre wieder bei euch."

„Scheinbar ist sie wieder allein losgezogen." Marco blickt nachdenklich drein.

„Als wäre das was Neues. Rina hat doch schon immer getan, was sie wollte." Law versucht, seine Sorge nicht durchdringen zu lassen. „Ist etwas passiert?" fragt er trotzdem.

„Ach...es ist nichts...nur...könntest du ihr sagen, dass sie sich melden soll? Wäre echt super." Misstrauisch zieht Law eine Augenbraue hoch. Marco atmet einmal tief durch.

„Mir ist X Drake über den Weg gelaufen. Er sucht nach ihr. Sowohl im Auftrag von Kaido, als auch in eigener Sache." fügt er widerwillig hinzu. Nachdenklich runzelt Law die Stirn. Marco beobachtet ihn und wartet auf eine Reaktion.

„Interessant. Scheint, als wäre ich im Moment ziemlich gefragt." Von der weiblichen Stimme verwirrt, schauen sich die Männer erst gegenseitig an, bevor sie nach unten schauen. Neben den Schiffen treibt Ace' Striker. Auf ihr steht zu ihrer Verwunderung Rina. Sie hat neue Klamotten, wie Law belustigt feststellt. Statt des Pullis, den sie bei ihm hat mitgehen lassen, trägt sie nun ein trägerloses Top, dass vom Bauchnabel bis zum Hosenbund aus Fransen besteht, wodurch das Zeichen der Whitebeardpiraten auf ihrem linken Schlüsselbein sehr gut zu sehen ist. Die Shorts von Nami trägt sie noch immer und dazu schwarze Sandaletten.

„Du hast es also doch geschafft, die Striker umzubauen." bemerkt Marco.

„Pille palle." winkt Sharina ab und springt auf Laws Schiff. „Aber sag mal Marco...was die Sache mit Drake und Kaido angeht..." fügt Rina hinzu.

„Das ist schon einige Wochen her. Ich dachte mir nur, dass er dich vielleicht noch nicht gefunden hat. Und wenn er's doch geschafft hätte, dann hätten wir dich befreit."
„Befreit? Als würde ich mich so lei...ach vergiss es." Sowohl Marco, als auch Law, brechen, bei der Bemerkung, in Lachen aus.

„Seid ihr dann fertig?" fragt sie nach einigen Minuten genervt. „Marco, wärst du so freundlich die Striker mitzunehmen?"

„Kein Problem." Er macht eine kurze Handbewegung und drei Männer machen sich an die Arbeit, das kleine Boot an Bord zu holen.

„Ich nehme mal an, du wirst nicht mit uns kommen?" Rina schüttelt den Kopf. „Na dann... lass nicht so lang auf dich warten."

„Ich werd's versuchen." Rina und Marco grinsen sich an. Das Schiff gerät in Bewegung. Als das Schiff kaum noch zu sehen ist, wendet sich Rina an Law.

„Nun zu dir!" Fragend sieht Law sie an. „Wenn du dich das nächste Mal mit dem alten Mann triffst, dann grüße ihn wenigstens von mir." Als stünde ein Seemonster vor ihm, starrt Law sie an. Woher zum Teufel wusste sie das?

„Er meinte, du klangst besorgt, wollte aber nicht sagen, worüber ihr gesprochen habt." Innerlich atmet Law auf, doch sein Blick bleibt gleichgültig.

„Woher weißt du davon?" Zur Antwort wirft Rina ihm etwas zu. Als der Chirurg das Ding in der Hand hat, erkennt er eine kleine, schwarze Teleschnecke. Er hat diese Art schon einmal gesehen. Sie dient lediglich zum Empfangen von Nachrichten und man kann mit ihr dem Anrufer nicht antworten. Rina, welche nun mit dem Rücken zu ihm steht, lehnt sich auf die Reling. Schweigend gibt der Kapitän die Teleschnecke ihrer Besitzerin zurück.

„Ich... ich habe einen Teil meiner Erinnerungen zurück. Ich meine Richtige Erinnerungen. Nicht nur vage Bilder." erklärt sie ruhig, den Blick starr auf das Meer gerichtet. Da Law keine Anstalten macht etwas zu sagen, beginnt Rina ihm zu erzählen, woran sie sich erinnert. Dass Minion nicht ihre Heimat ist. Dass Corazon sie um Hilfe gebeten hat. Und dass sie einige Jahre eine Sklavin war.

„Dass ich eine Sklavin war, habe ich absichtlich verschwiegen. Ich wusste du würdest dir Vorwürfe machen und dich damit belasten. Und...das mit Corazon...ich hätte ihn retten können aber...Es...es tut mir Leid, Law. Ich..." Weiter kommt sie nicht, denn Laws Zeigefinger liegt auf ihren Lippen. Mit ernstem Blick schaut er ihr in die Augen, dann wird sein Ausdruck weicher.

„Ist schon gut. Er wollte es so. Da muss dir gar nichts leidtun." Er lächelt kurz. Schon wieder. Schon wieder sagt mir jemand, dass mir das nicht leidtun muss. denkt Rina im Stillen.

„Komm wir sollten was essen gehen, bevor alles weg ist." Law geht zur Tür, doch Rina bleibt stehen.

„Da ist noch etwas." sagt sie leise, was den Piraten veranlasst stehen zu bleiben und sich umzudrehen.

„Du sagtest, dass du mich nichts fragen würdest und ich es dir erzählen soll, wenn ich es will. Du hast garantiert Fragen. Und eine wird sein, welche Verbindung zwischen mir und Sengoku besteht, nicht wahr? Auch wenn noch manche meiner Erinnerungen verschwommen sind, so kann ich eines mit Gewissheit sagen: Sengoku ist mein Großvater."

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