Kapitel 2

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Immer wieder werfen die Leute der Heart-Piratenbande einen besorgten Blick Richtung Meer. Am Schiff angekommen hat die Gruppe der Strohhüte bemerkt, dass Law nicht mehr bei ihnen war. Kurz darauf kam eine Krähe mit einer Nachricht, die besagte, dass Law nachkommen würde. Das war am Morgen, doch nun war es schon Abend. Die Sonne neigte sich langsam gen Horizont. Die Gruppe hat am Ankerplatz der Schiffe ein Lagerfeuer entzündet und wartet nun angespannt. Naja fast alle. Luffy und einige seiner Crew schlafen seelenruhig. Bartolomeo hat sich kurzfristig entschieden mit ihnen zu kommen und schaut nun nervös umher. Auch wenn Law nicht zu seinen Idolen gehört, so ist der doch ein Freund des Strohhuts. Ein Rascheln ertönt und die am Lagerfeuer sitzenden Piraten zucken zusammen. Alle blicken zum Wald und erwarten ein Monster. Stattdessen treten Rina und Law, wobei sich letzterer auf Rinas Schulter stützt, aus dem Wald.

„Captain!" bemerkt Bepo als erster.

„Tut uns Leid. Hat etwas länger gedauert und dann haben wir abseits der Schiffe angelegt, falls uns jemand folgt." erklärt Rina ohne Umschweife. Law lässt sich neben dem Feuer auf den Boden fallen. Sofort versammelt sich seine Crew um ihn. Sie alle verziehen besorgt die Gesichter, was vollkommen verständlich ist. Ihr sonst so standhafter und unverwüstlicher Käpt'n ist verdreckt, müde und schwer verwundet. Bandagen an Oberkörper, Beinen und seinem ehemals abgetrennten, rechten Arm zeigen, wie schwer der Kampf gewesen sein muss. Law winkt alle Fragen, ob es ihm denn gut ginge, mit der Linken ab. Es sei alles okay, war das einzige, was er dazu sagt.

„Was geht denn bei euch ab? Habt ihr eine Ahnung was für Sorgen wir uns gemacht haben?" poltert Bartolomeo los. Alle Blicke richten sich auf ihn.

„Was hat das dich zu interessieren? Und warum bist du eigentlich hier? Hast du nicht auch eine Bande?" fragt Rina.

„Die kommen klar und wissen wo sie mich finden. Aber lenk nicht vom Thema ab! Luffy-senpai und die anderen haben sich Sorgen gemacht! Ihr seid einfach verschwunden und..." mehr hören sie nicht mehr. Law, der seine Hand schon auf sein Gesicht gelegt und sich mit dem Ellenbogen auf dem Bein abstützt, schaut bei der abrupten Stille verwirrt zu Bartolomeo. Dieser gestikuliert wie verrückt und scheint zu schreien, doch kein Laut ist zu hören. Fragend schaut er zu Rina.
„Und du sagst diese Fähigkeit wäre nutzlos." bemerkt sie grinsend. Auch Law kann sich bei diesem Anblick ein Lächeln nicht verkneifen.

Nachdem Bartolomeo sich ausgetobt hat, wird Law von Fragen seitens seiner Crew überschüttet. Wie es gelaufen ist und was nun geschehen würde. Rina lächelt und wendet sich dann ab. Sie entfernt sich von dem Feuer und der Gruppe. Der Weg führt leicht bergauf, bis er in einer Klippe endet, an deren Rand sie sich setzt. Sie schaut aufs Meer und hoch zu den Sternen.

„Hey Corazon. Erinnerst du dich an mich? Ich bin die Kleine von Minion weißt du noch? Law hat mir viel von dir erzählt. Ich passe jetzt für dich auf ihn auf... Naja eigentlich tue ich das ja schon seit Jahren." Sie blickt zum Boden, nur um kurz darauf wieder direkt zu den Sternen zu sehen.

„Heute haben wir deinem Bruder endlich die Hände gebunden. Na gut es waren Luffy und Law. Du hast es doch gesehen oder?" Sie hält inne, als erwarte sie eine Antwort, doch es bleibt still.

„Ich weiß es ist merkwürdig, dass ich erst heute mit dir rede... wenn man das so nennen kann...aber als ich sah, wie Law so verbissen kämpft...da hab ich erst verstanden wie sehr er an dir hängt. Und das es für ihn ohne diese Aktion kein Ende gehabt hätte. Danke, dass du dich so gut um ihn gekümmert hast. Ich hoffe du bist damit einverstanden, wenn ich auf ihn aufpasse." In diesem Moment fliegt eine Sternschnuppe über den Sternenhimmel.

„Ich fasse das mal als ein ‚Ja' auf."

„Mit wem redest du?" Rina schreckt auf und dreht sich in die Richtung, aus der die Stimme kommt.

„Law! Ach...nur mit einem alten Freund." Sie dreht sich wieder zum Meer und zieht die Beine an, um sie mit den Armen zu umschlingen. Law setzt sich neben sie. Schweigend sitzen sie nebeneinander.
„Was ist mit deiner Crew?"

„Die schlafen."

„So schnell? Wie hast du das angestellt?"

„Sie brauchen nicht viele Informationen, um beruhigt zu schlafen." Sie lacht laut auf. Auch Law lächelt in die Dunkelheit der noch jungen Nacht hinein.

„Wie lang hast du die Teufelskräfte schon?"

„Etwa zwei Tage. Ich habe lange danach gesucht und sie vor etwa 5 Jahren gefunden. Eigentlich wollte ich sie dir geben, aber nach dem Krieg vor zwei Jahren wurde mir die Teufelsfrucht gestohlen. Als ich auf Dressrosa ankam und etwas herumgeschnüffelt habe, fand ich heraus, dass Doflamingo die Lautlos-Frucht hat. Also hab ich die Frucht zurückgestohlen. Aber um da wieder rauszukommen musste ich..."

„Die Frucht essen, damit du dich verbergen konntest." beendet Law ihren Satz und Rina nickt nur.

„Du hättest die Frucht nicht holen müssen. Doflamingo wusste nicht, dass Cora-san Teufelskräfte besaß."

„Wir wissen beide, dass das dein nächstes Ziel gewesen wäre. Und dass sie auf Dressrosa war, wäre Grund genug für dich gewesen nochmal eine Verrücktheit zu begehen." Er schweigt und weicht ihrem Blick aus.

„Ich kenn dich Law. Was glaubst du wie ich sonst mit so gutem Timing hergekommen bin?" Law stutzt und zieht fragend die Augenbrauen zusammen.

„Wie meinst du das?"

„Oh bitte! Glaubst du ich lasse dich ins offene Messer laufen, ohne Vorkehrungen zu treffen dich dort, falls notwendig, rauszuholen?" Law will gerade zu einer weiteren Frage ansetzen, doch Rina ist schneller.

„Vor zwei Jahren auf dem Sabaody Archipel... du hast damals diesen Blick gehabt, als hättest du einen Entschluss gefasst. Selbst als eure Chance geringer wurden dort heil rauszukommen, hast du verbittert an etwas festgehalten. Und auf Amazon Lily wusste ich es dann. Du hast alles daran gesetzt Luffy zu retten, weil du ihn als deinen Verbündeten gegen Doflamingo ausgewählt hast. Du hast die letzten Jahren nur darauf gewartet, dass die Strohhutbande wieder auftaucht."

„Bin ich so leicht zu durchschauen?" Ein bitteres Lachen kommt über seine Lippen.

„Nein. Es war nicht leicht zu durchschauen. Aber eins versteh ich nicht. Eure Chancen waren bis zur letzten Minute gleich Null. Warum hast du deine Leute hierher geschickt?"

„Sie sind stark... aber keine Gegner für Doflamingo und seine Leute. Ich habe nicht vor, sie meinetwegen sterben zu lassen." Law verschränkt die Finger ineinander und knetet sie. Das macht er immer, wenn er über etwas spricht, das ihm unangenehm ist. Auch weicht er wieder ihrem Blick aus.

„Die Marine kann sagen was sie will. Du bist in dieser Welt einer von den Guten." Er sieht zu ihr hinüber. Sie lächelt ihn sanft an.

„Musst du mir jetzt auch noch meinen Ruf kaputt machen?" Bei diesen Worten konnte er selbst nicht ernst bleiben und lacht. Noch bis tief in die Nacht reden die beiden und albern herum, bis sie oben auf der Klippe einschlafen.


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