Harry Potter und das Erbe Slytherins (HP FF)

Kapitel 11: Ein Streich und ein Diebstahl kommen selten allein

Und so schnell geht's, schon ist man bei Kapitel 11. Wobei von "schnell" eigentlich keine Rede sein dürfte, bei meinem Schreibtempo... Egal. Habe neulich mal wieder "Magic Beyond Words" gesehen und irgendwie inspiriert mich der Film immer wieder! Schaut ihn euch mal an, wenn ihr Lust oder Langeweile habt. ;-)

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Überraschender Weise kam dieses Mal weder Protest noch sonst irgendwelche Gegenwehr von den dreien. Fast schon hätte Vica damit gerechnet, dass sie ihr den Diebstahl doch ausreden würden und es lieber alleine durchzogen, doch das Trio überraschten sie, am meisten sogar Hermine. Diese hatte sich nämlich bereits einen ganzen Schlachtplan zurecht gelegt. 
"Es muss auf jeden Fall passieren, wenn Snape abgelenkt ist. Aber trotzdem solltest du einen Grund haben, im Keller zu sein, sonst wirst du sofort verdächtigt, wenn jemand den Diebstahl bemerkt"
"Wenns weiter nichts ist...", sagte Vica ironisch und verdrehte die Augen. "Ich bekomme das schon hin, mach dir keine Sorgen"
Hermine zog skeptisch die Augenbrauen in die Höhe. "Das ist eine ernste Sache, Veronica. Du könntest von der Schule fliegen. Was würde dein Vater dazu sagen, wenn seine Tochter einen Lehrer bestiehlt? Du darfst auf gar keinen Fall erwischt werden. Mehr als einen Versuch haben wir nicht und wenn du das nicht begreifst, sollte ich es vielleicht lieber doch selbst übernehmen"

Vica verschränkte die Arme vor der Brust und hob herausfordernd das Kinn, in ihren blauen Augen blitzte der Trotz. "Ich. Kann. Das"

Während Hermine und Vica ein stummes Blickduell ausfochten, schüttete Harry eine Packung Florfliegen in den Kessel. So beiläufig wie möglich erwähnte er, dass Snape Vica niemals so sehr im Blick behalten würde, wie er es bei ihnen dreien täte. Sofort stimmte Ron ihm zu.

"Ernsthaft, Hermine. Der wartete doch nur darauf, uns fertig zu machen. In jeder Stunde. Und außerhalb des Unterrichts kommen wir nie in die Keller"

"Das sehe ich auch so", sagte Vica. "Und die Unterrichtsstunden sind die beste Gelegenheit. Eine falsche Zutat in einem der Kessel, eine zu starke Flamme,... " Sie hielt inne, nur um dann abrupt so laut sie konnte, in die Hände zu klatschen. "Und BOOM! Das Gemisch explodiert schneller, als man 'Achtung!' sagen kann.  Ablenkung geglückt!"

Zufrieden grinste Vica die anderen an, doch noch immer war Hermine nicht überzeugt, aber letztendlich lenkte sie ein und überließ die Planung Vica allein. Es war allerdings jedem klar, wie sehr ihr das missfiel. Sie wandte sich mit zusammen gekniffenden Lippen wieder dem Kessel zu und schwieg. Hermine sah nicht einmal wirklich auf, wenn sie nach einer neuen Zutat griff. Die ganze Stimmung in der engen Klokabine sank zunehmend auf den Gefrierpunkt.

"Ich glaube, ich sollte langsam gehen", meinte Vica  schließlich. Endlich sah Hermine auf und warf Vica einen letzten eindringlichen Blick zu.

"Denk daran: Zweihorn-Horn und Baumschlangenhaut"

Genervt verdrehte Vica erneut die Augen, nickte aber. "Und um deine nächste Frage gleich zu beantworten: Ja, ich weiß auch, wie die Zutaten aussehen"

"Gut", sagte Hermine knapp und Vica biss sich auf die Lippen, um die freche Antwort zu unterdrücken, die ihr auf der Zunge lag. 

Auf dem Korridor stapfte sie verärgert Richtung Schlafsaal. Vica hasste es, wenn man sie wie ein kleines Kind behandelte. Fred und George machten zwar ihre Witze, aber im Grund genommen verhielten sie sich ihr gegenüber kaum anders als bei Lee oder Harry. Sogar ihr Vater nahm sie ernst, wenn sie etwas sagte, verflucht noch eins! Wieso konnte Hermine das nicht auch einfach tun? Es war so ungerecht, dass sie Vica nichts zutraute. Vica verstand bis heute sowieso nicht einmal wirklich, wieso sie nicht ebenfalls den Vielsafttrank nehmen durfte. Klar, mit Odilla würde Draco nicht reden, aber vielleicht ein paar der anderen Slytherins. Irgendeiner von denen würde ja wohl eine Ahnung haben, was es mit dem Erben ihres Gründungsvaters auf sich hatte. Ein kleiner Teil von Vica wusste, dass sie sich kindisch und bockig benahm, doch ein wesentlich größerer Teil wünschte sich, es läge jetzt ein Stein vor ihr, den sie vor lauter Frust aus dem Weg kicken könnte. Das solche in einem Schulkorridor nicht gerade an jeder Ecke lagen, ärgerte sie noch mehr.