Kapitel 16: Das mysteriöse Tagebuch

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Habe ich mich eigentlich schon für die über 1100 Votes bedankt? Das ist einfach unglaublich! Ich kann es selbst kaum fassen. Es freut mich sehr, dass euch die Geschichte gefällt, ihr dafür abstimmt und kommentiert. Die Kommentare liebe ich besonders. Immer, wenn ich die E-Mail mit der Nachricht bekomme, dass ein neuer da ist, werde ich ganz aufgeregt und grinse wie verrückt. :-)

Das Bild zeigt Damian, Diana und Vica am Bahnhof von Kings Cross.

Viel Spaß mit dem neuen Kapitel (und entschuldigt die gefühlt lebenslange Schreibpause)!
Eure Evynne

***

Die letzten Tage der Weihnachtsferien gingen in Vicas Augen viel zu schnell vorüber. Zum ersten Mal seit sie darin wohnten war es im Durham Palace richtig voll. Jeder Stuhl am großen Tisch aus Walnussholz war belegt, die Gästezimmer ebenso, denn Mr Harrison und sein Schwiegervater hatten zusätzliche Betten aufgebaut, damit alle beisammen sein konnten. Zwei in das Zimmer von Damian, Fred, George und Lee und ein weiteres in Vicas Zimmer für Diana. Mrs Preston fand es unsinnig, dass sie sich jeweils zu viert in zwei Räume drängten, wenn man doch noch ein kleines Gästezimmer im Untergeschoss frei hatte, doch keiner von ihnen wollte dort runter ziehen. Der Vorteil des oberen Gästezimmers war nämlich der, dass es nur ein Stockwerk unter Vicas Zimmer und direkt am Anfang der Treppe lag, während sich im Untergeschoss nur eine Tür weiter das Schlafzimmer von Vicas Vater befand. Zwar waren im 2. Stock auch Vicas Großeltern untergebracht, doch diese waren von einem kleinen Wohnzimmer und zwei Badezimmern von den Jungs getrennt und drückten sowieso gern ein Auge zu, was den Lärm betraf. Und das nächtliche Hochschleichen in das Mädchenzimmer natürlich.

Wenn die Jungs an Vicas Zimmertür klopften, schlichen sie alle die Wendeltreppe hoch in ihr privates Wohnzimmer, in dem mehr Platz für sie alle war, und schlossen die Dachluke hinter ihnen ab. Dann redeten sie, erzählten einander Geschichten und alberten herum bis spät in die Nacht. Gelegentlich schnappte sich Vica auch ihre Gitarre. Obwohl ihre Gitarre verstimmt war und ziemlich jämmerlich klang, sie nur ein paar Akkorde konnte und kaum je übte, um diesen Umstand zu ändern, glich ihre Stimme das schlechte Spiel fast wieder aus. Denn wenn Vica neben dem Sport noch etwas schon immer leidenschaftlich gerne getan hatte, dann war es das Singen. Sie konnte mit ihrer Stimme zwar keine Gläser zerspringen lassen oder Menschen zu Tränen rühren, aber für die bunte Truppe in ihrem geheimen Refugium reichte es aus. 
Fred und George sangen absichtlich schief mit, selbst, wenn sie weder Text noch Melodie kannten.
"Das ist auch ein Talent", meinte Diana Robins lachend. "Absolut niemals den Ton treffen will gelernt sein. Aber ihr solltet den Gesang trotzdem lieber Ronnie überlassen"
Die anderen stimmten dem einstimmig zu, inklusive Lee, was die Zwillinge als bitteren Verrat betrachteten. Trotzdem hörten sie mit ihrer Show erst auf, als Vica ihnen scherzhaft drohte, sie zu knebeln. Jedenfalls teilweise scherzhaft.

Mr und Mrs Preston verabschiedeten sich am letzten Tag der Weihnachtsferien von ihnen. Sie wollten nicht, dass ihre Abreise mit der der Kinder zusammenfiel und reisten daher sogar schon am frühen Vormittag ab.
"Jetzt sei nicht traurig, Vica", meinte Mrs Preston zu ihrer Enkelin. "Wir sind doch nicht aus der Welt, nur weil wir einen Tag eher abreisen. Hilf lieber deinem Vater. Jetzt, wo wir weg sind, muss er die Bande ja alleine bändigen"
"Ich denke, das wird er schon schaffen, Wega", meinte Mr Preston schmunzelnd. 

"Ach ja? Ich kenne meinen Schwiegersohn. Entweder, es geht nach seinem Willen oder er stürzt alles ins Chaos mit seiner Unnachgiebigkeit"
"Ich danke dir für dein Vertrauen", sagte Mr Harrison trocken und half ihr in den Mantel.
"Nichts für Ungut, Anthony, aber du bist es nun mal gewohnt, dass sich alle automatisch nach dir und deinen Eigenheiten richten und Kinder sind nun mal nicht so", verteidigte sich Mrs Preston. "Du musst liebevoll, aber auch konsequent sein, sonst rebellieren sie entweder oder tanzen dir auf der Nase herum"
"Ich denke, ich weiß was ich tue", beruhigte Mr Harrison sie. "Ich bin auch Vater und es ist ja nur noch eine weitere Nacht"
Vicas Großmutter wirkte, als wollte sie erneut widersprechen, doch dann schien sie plötzlich aufzugeben und seufzte nur. 
Mr Preston nutzte die Gelegenheit, schnappte sich mit der einen Hand den Koffer, mit der anderen den Arm seiner Frau und bugsierte beide zur Tür hinaus. Der kalte Wind wehte ihnen sofort entgegen und riss beinahe Mrs Prestons Hut mit sich, während sie die Eingangsstufen hinunter stiegen. Ein letztes Mal drehten sie sich zu Vica und ihrem Vater um, ehe sie vor ihren Augen mit einem leisen Plopp verschwanden.

Harry Potter und das Erbe Slytherins (HP FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt