11.

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Am nächsten Morgen wachte ich in seinen Armen auf. So gut hatte ich schon lange nicht mehr geschlafen. Ich drehte mich zu ihm und beobachtete ihn. Seine Augen waren noch geschlossen und er atmete auch ganz ruhig und regelmäßig. Langsam hob ich meine Hand und strich über seine Wange. Er fing an zu grinsen und ich zog sie schnell wieder weg. „Lass sie ruhig da liegen das war schön." Ich schmunzelte und legte meine Hand wieder auf seine Wange. Langsam machte er seine Augen auf und sah mich an. Meine Hand wanderte von seiner Wange zu seinen Lippen und ich fuhr die Form nach. Seine Lippen waren einfach so unbeschreiblich. Sie sind weich und passen einfach perfekt zu seinem Gesicht. „Macht es Spaß mich so anzusehen?" Beschämt nahm ich meine Hand weg und blickte nach unten. „Nein so war das nicht gemeint, aber ich will einen Guten Morgen Kuss." Ich blickte wieder zaghaft nach oben und er grinste. Sofort und ohne dass ich es wollte gingen meine Mundwinkel nach oben. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und zog mich zu sich. Nur noch wenige cm trennten uns. Unsere Nasenspitzen berührten sich bereits. „Wusstest du dass du wunderschön bist?" Ich grinste wieder nur und endlich legte er seine perfekten Lippen auf meine. Sie passten einfach perfekt aufeinander. Der Kuss war liebevoll und nicht drängend. Er fuhr mit seiner Zunge über meine Unterlippe und ich öffnete meine Lippen eine Spalt breit. Sofort stupste seine Zunge meine an und ich erschrak ein wenig. Er wollte sich schon von mir lösen aber ich war schneller. Ich zog ihn wieder zu mir und machte da weiter wo wir aufgehört hatten. Irgendwann brauchte ich aber doch Luft zum Atem. Schwer Atmend lies ich von ihm ab und legte meine Stirn an seine. „Das war ... einfach nur WOW." Harry grinste einfach nur vor sich hin. „Komm wir stehen auf du solltest langsam wieder was essen nicht das du mir vom Fleisch fällst." Mein Lächeln war wie aus dem Gesicht gewischt. Ganz plötzlich stand ich auf und stürmte ins Bad. Die Tür knallte ich hinter mir zu und drehte den Schlüssel im Schloss um. Er hatte ein Thema angeschnitten was mir immer zu nahe ging. Oft hatten mich in der Schule Menschen drauf angesprochen warum ich so aussah. Ich konnte ja nichts dafür aber es ging mir einfach zu nahe.

Rückblende:
„Miststück komm mal her." Meine Mutter lag mal wieder auf dem Sofa als ich ins Zimmer kam. „Hast du schon wieder alles gegessen was im Kühlschrank war?" Ich schüttelte nur den Kopf. Zu reden traute ich mich schon lange nicht mehr. „Anscheinend ja schon sonst wärst du ja nicht so Fett." Ich versuchte die Tränen zurück zu halten und biss mir auf meine Lippe. Schnell drehte ich mich um und ging nach oben. Aber nicht in mein Zimmer sondern ins Badezimmer. Schnell machte ich die Tür zu und drehte den Schlüssel im Schloss um. Ich hatte das schon öfter gemacht. Ich machte also den Klodeckel auf und band mir meine Haare zusammen. Ich kniete mich vor das Klo und steckte mir meine Finger in den Rachen. Sofort musste ich würgen und alles was ich heute zu mir genommen hatte, was nicht viel war weil ich mich eh schon zu dick fühlte, kam wieder raus. Es fühlte sich befreiend an. Mir schossen die Tränen aus den Augen und schnell spülte ich alles runter. Den Klodeckel machte ich wieder zu und setzte mich drauf um mich ein wenig zu beruhigen. Als die Tränen versickert waren ging ich zum Waschbecken und spülte mir meine Mund aus. Schnell putze ich noch meine Zähne damit der ekelhafte Geschmack weg ging.
Rückblende Ende

Wen ich das jetzt machen würde, würde nur Magensäure raus kommen. Es klopfte immer wieder an der Tür aber ich reagierte nicht. Ich saß einfach nur auf dem Boden und starte die Wand gegenüber von mir an. Tränen liefen über meine Wange aber ich hatte nicht mal das verlangen sie weg zu machen. Ich war einfach zu schwach. Ich hatte seit 2 Tagen nichts gegessen und das laugte mich aus. Er hatte genau das Thema angeschnitten das mich immer am meisten fertig machte. Weder das meine Mutter mich geschlagen oder beleidigt hatte ging mir so nahe. Ich konnte nicht mal in den Spiegel schauen. Man konnte meine Rippen sehen und auch meine Hüftknochen standen weit nach außen. Trotzdem fühlte ich mich zu dich. Das was ich in den Tagen zugenommen hatte war schon wieder unten. Früher hatte ich oft nichts gegessen aber das störte mich nicht. Schließlich hatten wir auch nichts zuhause.

Allein (H.S.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt