Goodbye or Bye?

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"Yoongi... Der Name kommt mir bekannt vor!", sagte ich, vielleicht etwas zu laut, da sich der Kopf der Kassiererin in unsere Richtung drehte. "W-was? Woher denn?", fragte der Junge, mir gegenüber, unruhig nach. Ich konnte sehen wie sich seine Schultern unter dem Pullover anspannten. Er hatte ein komisches Verhalten, mir kam es schon fast so vor, als wollte er nicht, dass man ihn erkannte. Ein schrecklicher Gedanke spukte in meinem Hinterkopf, aber ich konnte nicht wirklich glauben, dass er etwa auf der Flucht war oder so. Meine Gedanken wechselten wieder zurück zu dem eigentlichen Thema. Woher ich seinen Namen denn nun kannte. "Ach stimmt. Eine Freundin aus Deutschland hat ihren Hund Yoon genannt, deswegen kommt er mir so bekannt vor", offenbarte ich nun grinsend und mir entging nicht, wie er auf einmal regelrecht in sich zusammensackte, als hätte er einen schweren Marathon hinter sich. Es wurde still zwischen uns beiden und mir kam es auch komisch vor, jetzt einfach weiter zu essen. Warum benahm er sich so? Plötzlich begann mein Handy zu vibrieren. Ich zog es hervor und blickte auf das Display. Es war eine unbekannte Nummer. Mit ungutem Gefühl nahm ich den Anruf entgegen und versuchte dabei den Blick von Yoongi zu ignorieren, da er mich beim Telefonieren beobachtete. "Ja?", fragte ich zuerst etwas leiser in den Hörer. "Ayumi? Deine Mum hat gemeint ich sollte dich anrufen und fragen ob du schon zuhause bist? Wir fahren gerade von dem Markt heim", ertönte die Stimme von Kyu. Erleichtert, dass endlich mal jemand an mich dachte, atmete ich aus, doch ich fühlte mich unter Yoongis Blick wie bei einem Gefängnistelefonat. Ein falsches Wort und du hättest keinen Kontakt mehr zur Außenwelt. Demonstrativ sah ich ihm nun direkt in die dunklen Augen, doch er wandte den Blick nicht wie erwartet ab, sondern erwiderte ihn nur. "Hallo? Yumi?", fragte Kyu mit einer leicht panischen Stimme nach. Ich riss den Blick von ihm los und betrachtete stattdessen eine Vase, die auf dem benachbarten Tisch stand :"Ich sitz in einem Cafe fest. Könnt ihr mich abholen?", erklärte ich meine jetzige Lage und trommelte mit den Fingern auf dem Tisch herum. "Klar. Wie heißt es?", fragte Kyu, fast schon freudig nach. Ich machte den Mund auf um zu antworten, als mir einfiel, dass ich den Namen überhaupt nicht kannte. "Uhm Yoongi? Weißt du wie das Cafe heißt?", fragte ich nun den hellhaarigen Jungen vor mir. Er legte sein Handy zur Seite und sah mich kurz an, ehe er auf den Teller vor sich blickte. "You are here", beantwortete er mit ernstem Blick meine Frage. "Mach keine Witze. Ich will den Namen wissen", entgegnete ich ungeduldig. "Es heißt so. You are here", wiederholte er, nun mit einem grinsen auf den Lippen. Ich sah ihn kurz sprachlos an. "Ayumi? Ist da jemand bei dir?", meldete sich Kyu wieder zu Wort. "Nur so ein alter, verrückter, weißhaariger Kauz. Das Cafe heißt You are here.", erwiderte ich und legte nach wenigen Worten dann auch schon auf. "Alter, verrückter Kauz?", fragte Yoongi zweifelnd nach. "Du hast das weißhaarig vergessen", meinte ich schmunzelnd und begann meinen Salatteller leer zu essen.
Als ich endlich auch das letzte Salatblatt von dem Teller entfernt hatte, stand er von seinem Stuhl auf und tippte noch kurz etwas in sein Handy ein, ehe er sich mir zuwandte :"Ich muss dann mal los. Vielleicht treffen wir uns ja mal wieder", sagte er mit einem schiefen Lächeln und jetzt mal ehrlich, wie bekamen Jungs dass immer wieder hin, gleichzeitig süß, aber auch irgendwie unerreichbar aufzutreten? "Ich hab ja gehört, dass du oft hierher kommst?", meinte ich mit einem fragenden Unterton und hoffte innerlich, dass dies wirklich nicht unser erstes und auch letztes Treffen war. Er verhielt sich oft schräg, aber er teilte den gleichen trockenen Sarkasmus mit mir und irgendwie musste ich ihm auch den Salatteller zurückzahlen. "Ja. Normalerweise bin ich aber nicht allein. Naja. Wir sehen uns", verabschiedete er sich von mir mit einem letzten grinsen, bevor er an die Theke ging um sein Essen zu bezahlen. Ich konnte sehen wie die Frau ein leeres Blatt hervorholte und ihm einen Stift entgegenhielt. Yoongi nahm diesen entgegen und schrieb etwas darauf. Hatte die sich gerade wirklich seine Handynummer geholt? Oder aber... sie hatte um ein Autogramm gebittet!? Ich war wirklich neugierig, was es mit dieser Sache auf sich hatte. Aber diese Chance hatte ich mir schon verspielt, als der Junge die Tür öffnete. Die Snapback und der Mundschutz verdeckten, wie vorhin auch, wieder sein Gesicht. Verwirrt blickte ich noch weiterhin auf die Tür, als mir auf einmal eine Tasse hingestellt wurde. Überrascht blickte ich der jungen Frau entgegen :"Das geht auf den jungen Mann", erklärte sie mit einem lächeln, dass falscher nicht hätte sein können. "Danke?", meinte ich noch immer arg verwirrt. Nicht gerade ein normaler Tagesablauf, wenn ich das mal so sagen dürfte. Der Duft von Latte Machiato wehte mir von dem Getränk aus entgegen. Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich solch einen zuletzt getrunken hatte, aber es roch wirklich verführerisch. Unbewusst leckte ich mir über die Lippen, als ich die Tasse zum Mund führte, um kurz daran zu trinken. Gerade als ich sie wieder abstellen wollte, fiel mir ein Zettel auf der Untertasse auf. Ich nahm ihn in die Hand und setzte das Getränk vorsichtig ab. Gerade als ich die Schrift entziffern wollte, brachte mich eine bekannte Stimme wieder zurück aus meiner eigenen Welt in dieses Cafe. "Da bist du ja!", rief mir meine Mutter von weitem zu. Schnell ließ ich den Zettel in meiner Hosentasche verschwinden und grinste sie entschuldigend an. "Oh? Du trinkst gerade? Ich könnte  auch etwas vertragen!", meinte sie und setzte sich neben mich. Lim und Kyu kamen nach ihr an den Tisch und der hellbraune Junge setzte sich direkt vor mich, auf Yoongi's Platz. Brummend schlürfte ich an meinem Machiato, während die anderen drei ihre Bestellungen der Bedienung mitteilten. Mein Gehirn war gerade überfüllt mit möglichen Texten, die sich auf dem Papier befinden könnten, doch wollte ich es jetzt nicht in Anwesenheit der anderen lesen. "Wer war denn nun bei dir?", unterbrach Kyu jäh meine Gedanken. Ich zuckte daraufhin mit den Schultern :"Nur ein hilfsbereiter Typ", antwortete ich und wünschte mir, dass genau dieser Typ jetzt auch hier am Tisch sitzen konnte. Min Yoongi. Was hat dich dazu verleitet, mir auch noch diesen Machiato auszugeben? Jetzt war ich dir noch mehr als einen Salatteller schuldig, du Depp!

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Nachworte sind ja schon unnötig, aber ich schreib doch so gern :D
Hoffe wie immer dass es euch gefällt^^ Freu mich immer über Kommis, auch wenn es Verbesserungsvorschläge sind :p
Fighting~

It's Suga. Not Sugar × bts sugaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt