I loved you Boy.

28~ Erdbeere

Ich hatte mich nach dem Gespräch mit meiner besten Freundin stärker und erleichterter gefühlt, es war so ermutigend zuhören einfach weiter zu machen. Ich kann Jake nicht vergessen, aber ich kann probieren mich anderweitig auf andere Gedanken zu bringen. Ich hatte zwar Caty nicht die komplette Wahrheit aufgetischt. Das Versprechen konnte ich einfach nicht brechen, egal wie sehr sie mir nahe steht. Egal wie sehr ich ihr auch vertraue, ich konnte einfach nicht. 

Am Frühstückstisch ist ebenso tote Hose. Keiner redet, jeder schweigt. Nachdem ich mein Nutellabrot gegessen hatte, stand ich einfach auf und schnappe mir Jacke und Rucksack, wurde aber sofort daran gehindert. Mein Bruder zog mich in eine feste Umarmung und raunte mir in mein Ohr :,,Du fährst bei mir mit." Ich war einverstanden und wartete im Wagen auf ihn. Ich hatte das Gefühl in mir, das wenige was ich heute zu mir genommen hatte, wieder hinauf zu würgen. Mir war ganz mulmig in der Magengegend, ich müsste Jake sehen und damit konnte ich die vorgestrige Auseinandersetzung schlecht vermeiden. Das Gefühl alles hinauf würgen zu müssen verstärkte sich bei dem Gedanken nur noch mehr.

,,So wir sind da." Ertönte die Stimme meines Bruders.

,,Eh, danke Sam. Wir sehen uns dann."

Ich stieg aus, aber anstatt, so wie er es für gewöhnlich immer tat, zu warten und mich Voraus gehen zu lassen, lief er gelassen neben mir her. Die Blicke wurden automatisch auf uns gezogen. Ich fühlte mich sehr unwohl, ich bin nicht beliebt aber auch nicht unbeliebt. Trotzdem so angeschaut zu werden, ist unerträglich. Als wären wir Robert Pattinson und Kristen Stewart. Aber mein Bruder scheint dieses gegaffe sehr zu Gefallen, da ist sein Macho-Dasein wieder.

,,Seit wann läufst du eigentlich mit mir? Hat dich Mum dazu gezwungen?" Fragte ich verwirrt.

,,Nein, du weißt das Mum mich dazu nie bringen würde. Ich mache das freiwillig."

Ich sah meinen Bruder ziemlich verwirrt an, er hatte nichts gegen mich, im Gegenteil er liebte mich, aber Schule und Privat kam für ihn niemals zusammen. Hat er sich etwa als Mädchen entpuppt und bekam seine Periode oder hab ich doch die Diagnose Krebs bekommen? Er schlang seinen Arm um mich und flüsterte gegen meine Haare:,,Nein ich bin kein Mädchen, hör mal auf laut zu denken. Und du hast auch keinen Krebs. Ich warte nach Schulschluss am Wagen, sei pünktlich." Damit verabschiedet er sich von mir und ging zu seinen Freunden. Ich blickte kurz zu ihm und erhaschte einen Blick auf Jake, der mich ebenfalls zu studieren begann. Ertappt wendete ich meinen Kopf wieder gerade aus und machte mich auf den Weg zu meinem Spind.
-
-Jake-

Alle Augen der Menschenmenge waren auf den Parkplatz gerichtet. Ich war neugierig und sah ebenfalls nach. Sam und Jacky stolzierten nebeneinander. Anscheinend hat er auf mich gehört, er sollte wirklich mehr mit seiner Schwester unternehmen. Wir hatten zwar einen Streit aber Jacky ist mir nicht egal, sie ist eine wundervolle Schwester und Sam weiß das, aber irgendwie vergisst er das immer. Ich begann zu schmunzeln und stellte mich wieder zu den anderen, die mich schon vor Neugier auffrassen.

,,Ist nur Sam mit Jacky. Kein heißer Feger." Lachte ich.

,,Naja, doch. Jacky ist schon ziemlich heiß." Sagte Daniel.

,,Pass auf was du sagst, Dani."

Ich fühlte eine gewisse Wut auf Daniel, ich mag es nicht wenn man so über Jacky redet, denn sie ist nicht so wie Fiona und ihre Gruppe oder wie Chloe und ihre. Sie ist temperamentvoll aber nicht zickig, weder eingebildet. Sie ist sie selbst, zwar verschlossen, aber das macht sie ja zu etwas besonderem. Ich werde alles geben um diese harte Schale zu knacken. Ich werde nicht aufgeben und nachlassen kommt erst gar nicht in Frage. Sam kam mittlerweile bei uns an und Jacky hatte sich unter's Volk gemischt, da ich aber weiß das sie mich genau jetzt anschaut, sah ich mich um und ich hab Recht behalten, ihre schönen Ozeanblaue Augen durchbohrten meine. Sie drehte sich mit erröteten Wangen wieder um und ging weiter. Da ich sie aber nicht verlieren wollte entschuldigte ich mich und verfolgte sie.