Augenblicklich wurde es still, mein Bruder und meine Oma hatten aufgehört sich gegenseitig die Seele aus dem Leibe zu schreien und mein Opa strich mir beruhigend über den Rücken. Es war mir nun egal was meine Familie über mich denkt, was mein Bruder nun für ein Bild von mir hat. Ich kann ihn einfach nicht hassen so sehr ich es versuche, so sehr ich ihn aus meinem Kopf und Herz verbannen möchte, es geht nicht. Seine Aktion ist unwiderruflich und auch nicht verzeihlich aber trotzdem hat meine Grandma recht, er ist unser Vater.
,,Seht ihr was ihr anrichtet. Das Kind kämpft, schon seit ihr angefangen habt zu streiten, mit ihren Tränen. Könnt ihr nicht einmal das Thema John lassen? Nur ein einziges Mal, ist das zuviel verlangt?"
Mein Opa war stinksauer. Caitlin setzte sich neben mich, lehnte ihren Kopf gegen meine Schulter ab und nahm meine Hand in ihre. Auch Sam zeigte sich von seiner weichen Seite und kniete sich vor mich hin. Seine Hände ruhten auf meinen Knien und auch er hatte das erste Mal seit Ewigkeiten Tränen in den Augen.
,,Jacky, es tut mir so leid. Ich wusste doch nicht..." Seine Stimme brach ab und seine Arme waren schon um mich geschlungen, hielten mich fest und gaben mir halt. Mit einer Hand fuhr er über mein Haar und brachte mich schnell dazu die letzten Tränen zu besiegeln.
,,Ich hab Dad auch lieb. Und ich vermisse ihn auch, du bist nicht allein." Raunte er in mein Ohr und löste eine angenehme Gänsehaut, entlang meines ganzen Körper's, aus.
Zum ersten Mal fühlte ich mich nicht alleine gelassen mit diesem Thema. Und auch die Reaktion von ihm hatte ich nie erwartet, ich dachte ernsthaft er würde nicht mehr mit reden, zumindest für heute nicht mehr, mich auslachen, fertig machen. Aber im Gegenteil, er tat nichts dergleichen, sondern nahm mich in seine starken Arme und ließ mich nicht mehr los.
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Wir verabschiedeten uns von unseren Großeltern und kehrten mitten in der Nacht wieder nach Hause. Ich spürte wie mir die Augen schon zufielen, aber die Musik, die aus den Boxen des Auto's dröhnten, ließen nicht zu das ich schlafe. Auch mein Bruder sah müde aus, er hielt sich mit massenweisen Energiegetränke wach. In seinem Auto liegen bestimmt schon 10 Dosen querbeet verteilt.Als wir dann endlich ankamen wurden wir schon panisch erwartet. Die Sorge meiner Mutter verstand ich nicht, über die Tage hinaus scherte sie sich herzlich wenig über uns und jetzt wenn wir mitten in der Nacht kommen ist sie fast durchgedreht. Mein Bruder versuchte die zu beruhigen denn sie schrie schon beinahe, während ich mit den Augen rollte und die Treppen hinauf verschwand, naja das habe ich mir einfacher vorgestellt als gedacht, denn meine Mutter machte mir dabei einen Strich durch die Rechnung.
,,Jacky Caitlin Thompson wo willst du hin!" Brüllte sie die Treppen hinauf.
,,In's Bett ich habe keine Lust mehr und außerdem hör auf rumzuschreien wie eine verrückte, wir waren nur bei Oma und Opa und nicht auf Party's oder sonst wo." Antwortete ich ihr kalt.
Ich hörte sie die Treppen hinauf trampeln und in binnen Sekunden flog meine Tür auf und sie stand da mit verschränkten Armen vor der Brust und wenn Blicke töten könnten dann würde sie mich im Moment umbringen. Ich legte mich in mein Bett und deckte mich zu. Ich weiß das ich sie somit nur noch mehr provoziere aber das ist mir im Moment relativ schnurz.
,,Fräulein, ich rede mit dir."
,,Ich hab aber keine Lust mit dir zureden, ich möchte schlafen oder willst du das ich morgen schwänze?" Meine Stimme klang provokant und alles andere als berechenbar, denn ich hatte zusätzlich noch immer diese Wut auf sie und wenn sie nicht Anstalt Macht zu gehen, könnte ich sogar ausrasten.
,,Fein. Das wird Konsequenzen für euch beide haben. Wir reden morgen darüber." Zischte sie bevor ich hörte wie die Tür ins Schloss fiel.
Und kaum war sie gegangen, befand ich mich in einem unruhigen Tiefschlaf.
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Ich verkroch mich früh am Morgen im Badezimmer. Mir fehlte definitiv der Schlaf. Erschöpft duschte ich mich und schminkte mich. Die dunklen Ringe unter meinen Augen, verdeutlichten nochmal das ich wenig Schlaf abbekommen hatte. Dummer Traum. Ich verfluchte den Traum und machte mich auf den Weg in die Küche wo mich das nächste Desaster erwartete. Alles war unordentlich, der Tisch war voll mit irgendwelchem Schreibzeug, überall lagen Papiere rum, von einer Party ist das sicherlich nicht.,,Was ist denn hier passiert?" Fragte ich bestürzt und mit allem überfordert.
,,Nicht jeder genießt das Leben Jacky. Ich hatte einen stressigen Flug, bin nachhause gekommen und meine beiden Kinder sind verschwunden. Reicht das als Erklärung?" Zischte sie mich an.
Und sofort kehrte ich wieder um, ich hatte keine Lust noch einmal das ganze Szenario durchzumachen. Deshalb beschloss ich einfach, meine Tasche zu nehmen und zu verschwinden. Zwar hatte ich einen großen Hunger aber der müsste nun durchhalten, naja bis zum nächsten Bäcker. Ich zog mir leise die Schuhe an und ließ die Haustür hinter mir zufallen. Eilig lief ich zum Bäcker, bestellte mir ein belegtes Brötchen und einen Kaffee bevor ich wieder verschwand. Ein Blick auf die Uhr verriet mir das ich meinen Bus verpasse. Nichtsdestotrotz rannte ich zur Bushaltestelle aber zu meiner Enttäuschung ist der Bus gerade losgefahren.
,,SHIT!" Fluchte ich und hoffte das mich dabei niemand beobachtete.
Ich lief auf und ab um nachzudenken, zur Schule laufen dauerte zulange, zumindest würde ich definitiv zu spät kommen und schwänzen kann ich auch nicht, nicht wenn meine Mutter Zuhause ist. Aufeinmal hielt ein schwarzer Audi am Straßenrand und die Scheibe ging hinunter. Ich blickte erschrocken darauf aber dann erkannte ich seine wunderschönen dunklen braunen Augen.
,,Siehst aber verzweifelt aus. Komm steig ein." Seine tiefe Stimme holte mich aus meiner Schwärmerei. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn mit, zu schlitzen geformten Augen, an.
,,Woher will ich wissen das du nicht ein Entführer bist?" Fragte ich belustigt.
Auch er lachte und sah mich amüsiert an. Sein Lachen ist so herzhaft, es zog einen regelrecht an. Anders als in der Schule, wirkte er sympathisch und überhaupt nicht arrogant. Er war anders ohne seine Handlanger, viel witziger, netter, ja fast schon liebevoll, aber nur fast. Ich mochte sein Geschlecht immer noch nicht und ihn auch nicht. Als er mir mit seinem Kopf deutete einzusteigen und mir noch ein kurzes Lächeln schenkte, schmolz ich dahin und stieg tatsächlich ein.
,,Ich denke nicht das ich dich entführen würde, schließlich bist du die Schwester eines Freundes." Murmelte er, noch immer belustigt darüber.
,,Ahja ich verstehe. Sam hat dich geschickt?"
Ich blickte aus dem Fenster und nun wurde mir alles klar, nichts von nette Geste, sondern Macho hat ihn darum gebeten. Denn nur er konnte wissen wann ich mich wo befinde, schließlich hatte er meinem eleganten und temperamentvollen Abgang mitangesehen, weiß also genau Bescheid das ich nichts gegessen habe und zum Bäcker um die Ecke gehen würde und zu guter letzt, dass sich genau da eine Bushaltestelle befindet.
Ich erkannte aus dem Augenwinkel wie Jake einen Moment von der Straße zu mir blickte und mich irritiert ansah. Kurz schnaubte ich und blickte etwas beleidigt aus dem Fenster, wo immer mehr Autos vorbeifuhren. Mal schnell, mal langsam. Mein Blut begann zu kribbeln und auch ich wurde immer wütender. Sam dachte ernsthaft ich brauche einen Babysitter und schickt seinen, zugegeben verdammt gut aussehenden, Freund um nach mir Ausschau zu halten.
,,Woher wusstest du das Sam das getan hat, nicht das es so ist..."
,,Denkst du ich bin blöd? Wer denn sonst sollte wissen das ich mich genau um DIESE Uhrzeit an DIESEM Ort befinde?" Meine Stimme bebte ein wenig und betonte genau diese zwei Orte, die verursacht haben 1 und 1 zusammen zu zählen.
,,Bist du jetzt sauer?" Fragte er lachend.
Ich verdrehte die Augen und schnaubte nur laut. Dieser Junge macht es nicht besser, allein mit seinem Dasein, das reicht schon um mich aufzuregen. Wie konnte ich nur ansatzweise darüber nachdenken das er ohne seine Freunde 'anders' ist? Er ist und bleibt immer noch der letzte Arsch!
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Hey ho!Neuer Teil, wir haben die 900 geknackt, ich bin so happy wie eh und je! Danke Lady's da draußen.
Lasst mir eine Bewertung da!
Bis morgen.
Emily.
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I loved you Boy.
Novela Juvenil,,Was willst du denn noch? Hast du mich noch nicht genug gedemütigt und erniedrigt?" Fragte ich ihn den Tränen nahe und am Boden zerstört. Aber anstatt mir die Frage zu beantworten, tritt er einen Schritt näher und sah mir einfach nur in die Augen. ...