„Was glaubst du eigentlich, was du da tust?", hörte ich eine aufgebrachte Stimme hinter mir sagen.
Als ich mich umdrehte, stapfte eine wütende Gamora auf mich zu. So wütend hatte ich sie schon lange nicht mehr gesehen. Doch auch schwang ein Hauch Besorgnis in ihrem Blick. Ich war talentiert darin, die Leute in meiner Umgebung genaustens zu analysieren und ihre Schwächen und Gefühle zu ergründen. Da ich Gamora schon so lange kannte, war sie ein offenes Buch für mich und einer meiner leichtesten zu durchschauenden Opfer.
„Wieso was meinst du?", fragte ich sie unschuldig.
„Du weißt genau, was ich meine! Was willst du tun? Einfach nach Asgard spazieren und einfach mal so in den Kerker einbrechen. Loki wird gut bewacht und es wird schon eine Herausforderung sein, überhaupt nach Asgard zu kommen! Lass ab von diesem Wahnsinn!", versuchte sie auf mich einzureden und hielt mich am Arm fest.
Schnell entzog ich ihr meinen Arm und schnaubte verächtlich. Wenn es einer schaffen kann, dann bin das ja wohl ich! Noch nie gab es einen Auftrag, denn ich nicht erfüllt haben und diesen werde ich genauso erfüllen! Auch wenn ich Gamoras Sorgen verstand, so verbietet es mir doch mein Stolz einfach so aufzugeben, ohne es versucht zu haben.
Außerdem wie gut soll dieser Loki schon bewacht sein? Man hatte ihm seine Kräfte geraubt und er war Odin schutzlos ausgeliefert. Keiner macht sich um ihn Gedanken, da noch nie jemand aus Asgards Zellen entkommen ist. Doch was wenn jemand in sie Zellen einbrechen will? Darauf werden sie nicht vorbereitet sein.
„Vater wird mich nach Asgard bringen. Der Rest ist dann meine Sache.", gab ich ihr als kurze Antwort und lief weiter.
Schnell rannte sie mir hinterher und lief nun mit gerunzelter Stirn neben mir her. Ich hatte sie immer noch nicht überzeugt.
„Und dann wenn du in Asgard bist? Was machst du dann?", fragte sich mich weiter.
„Na was den wohl? Die übliche vorgehensweiße. Ich suche mir einen Trottel, mache einen auf Jungfrau in Nöten und lasse mich von ihm dann ins Schloss bringen. Keiner dieser Trottel hat bis jetzt geahnt, was wirklich in mir steckt.", gab ich ihr schulterzuckend zurück.
Ich war mir meiner Sache ziemlich sicher. Ich bin schon in die ein oder anderen „gut bewachten" Schlösser und Städte hinein und wieder hinaus gekommen. Was sollte an Asgard bitte so besonders sein? Die Asen waren blind von ihrem Erfolg und denken nicht einmal daran, dass sie auch verlieren können. Sie denken, sie seien unbesiegbar.
Nicht umsonst nennt sich dieser Hohlkopf Odin Allvater. Sie bilden sich doch tatsächlich ein, über alle Welten herrschen zu können und sich überall mit einzumischen. Das hat man doch bei den Jotunen gesehen. Die Asen haben eingegriffen und nun ist Jotunheim am Ende.
„Aber das ist Asgard, wo du einbrechen willst! Das wird nicht einfach werden! Du kannst da nicht einfach alle Abschlachten!", äußerte Gamora weiter ihre bedenken.
Langsam ging sie mir richtig auf die Nerven! Meine Geduld war begrenzt und sie überstrapazierte sie nur zu gern.
„Es war nie einfach. Außerdem habe ich meine Magie noch. Also lass mich jetzt in Ruhe und kümmere dich um deinen eigenen Auftrag.", zischte ich ihr zu uns ließ somit eine geknickte Gamora im Gang stehen.
Schnell lief ich in mein spärlich eingerichtetes Zimmer. Ich hatte keine Erinnerungsstücke oder sonst irgendwelchen sentimentalen Kram hier herumliegen. Dafür hatte ich einfach nichts übrig. Das einzige, was darauf hinwies, dass hier wirklich jemand wohnt sind sie Bücher, die überall herumlagen. Ich interessierte mich schon immer für die verschiedenen Völker und wollte alles über sie wissen. Außerdem hatte ich durch diese Bücher auch gelernt, meine Magie zu kontrollieren.
Irgendwie hatte ich es geschafft sie vor Thanos geheim zu halten und nur Gamora wusste davon. Eine weile lang hatte ich versucht einen Lehrer für mich zu finden, doch den einzigen Magier den ich vom hören her kannte war dieser Loki.
Schnell packte ich die nötigsten Sachen in einen Rucksack und verließ dann das Zimmer. Bevor ich allerdings aus der Tür trat, blieb mein Blick an einem Amulett hängen, dass auf einer Kommode lag. Es war ein keltische Knoten und in ihm war ein Diamant eingefasst. Auf der Rückseite stand eine Widmung.
„Unser ewiger Stern am Himmel. Lyra."
Vorsichtig nahm ich es in die Hand und strich darüber. Das war das Einzige, was mir meine Eltern hinterlassen haben, bevor sich mich einfach zurückließen. Hätte Thanos mich nicht gefunden, wäre ich schon längst tot. Schnell legte ich es mir um den Hals und versteckte es. Dann legte ich mir noch meinen grünen Umgang um und zog mir die Kapuze tief ins Gesicht.
Auf nach Asgard!
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So Leute, dass war das erste Kapitel.
Ich hoffe es hat euch gefallen. Das nächste Kapitel schreibt dann die liebe Alec weiter. :)
LG Melli267
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Born for this
FanfictionEine junge Frau, mit blondem Haar und leuchtend blauen Augen trat vor ihren Herrscher sowie Adoptivvater und kniete vor ihm nieder. Sie neigte ihren Kopf und wurde von allen Seiten interessiert beobachtet. Sie wurde nicht umsonst als Thanos gefürcht...