Kapitel 7

65 8 0
                                        

Mittlerweile hat sich eine Routine eingespielt. Damian geht zur Arbeit und ich versuche mich in seiner Wohnung zu beschäftigen. Es wird Abend, ich zaubere etwas zu essen und Damian kommt zurück. Er erzählt mir von seinem Tag und versucht unauffällig herauszufinden, ob die Person, die er heute festgenommen hat, ein Anhänger von meinem Vater war. Obwohl ich weiß, dass es ihn enttäuscht, dass ich nie etwas dazu sage, kann ich mich nicht dazu überwinden ehemalige Anhänger meines Vaters zu verraten. Ich weiß wie es in Askaban ist und diese Leute haben weniger schwere Verbrechen als ich begangen, sie sollten nicht dort landen.

Außerdem haben mich die sieben Jahre Askaban nicht dazu gebracht meine Prinzipen und Ansichten zu verändern. Ich bereue zwar die Art wie ich sie versucht habe durchzusetzen, aber die Idee hinter meinen und den Taten meines Vaters, nämlich dass wir uns nicht vor Muggel verstecken sollten und reine Zaubererfamilien besser sind als Schlammblüter, sehe ich nicht als verwerflich an.

Natürlich erzähle ich Damian von diesen Gedanken nichts, aber ich glaube er erahnt sie, denn manchmal sieht er mich mit einen so schmerzlichen Blick an, dass ich es kaum ertragen kann. Aber ich kann mich nicht verändern und ich will es auch nicht.

Heute habe ich beschossen meine Routine zu unterbrechen. Ich will in die Winkelgasse. Also werfe ich mir meinen Umhang über und trete aus der Wohnungstür. Ich könnte zwar auch das Flohpulver benutzen, aber Damians Wohnung befindet sich nur zwei Straßen vom Tropfenden Kessel entfernt und es amüsiert mich immer wie befremdlich die Muggel meinen Umhang finden.

Es regnet draußen und mir begegnet kaum jemand auf den Straßen. Ich bin erleichtert, als ich endlich den Tropfenden Kessel erreiche, denn in der Winkelgasse kann ich endlich den Zauber benutzen, der den Regen von mir abperlen lässt.

Ich trete in den leicht schmuddelig wirkenden Pub ein und schlage meine Kapuze zurück. Hinter mir erhellt ein Blitz den Himmel. Ich schmunzle, wie ich dramatische Auftritte doch liebe. Alle Augen sind auf mich gerichtet, als ich zur Wand am Ende des Pubs schreite. Ich ziehe meinen Zauberstab und ich höre wie die Hexe hinter mir scharf die Luft einzieht. Ich verdreh die Augen, als ob ich einfach so Leute umbringen würde.

Die Wand vor mir verformt sich zu einem Durchgang und ich betrete die Winkelgasse.

Als ich das letzte Mal hier war, habe ich mit Greyback Ollivander entführt und sein Geschäft zerstört. Jetzt strahlt die ganze Gasse wieder in ihrem ganzen Glanz. Ich fühle mich in meine Kindheit zurückversetzt. Narzissa hat früher immer lange Shoppingtouren mit mir und Sienna unternommen.

Unwirsch versuche ich meine Gedanken auf das Hier und Jetzt zu lenken. Das ist alles vorbei. Ich bin jetzt wohl die meist gehasste Hexe ganz Großbritanniens.

Ich mache mich auf den Weg zu Florish & Blotts. Da es regnet ist nicht viel los auf den Straßen und die Leute, denen ich begegne erkennen mich nicht.

Ich will den Bücherladen betreten, als mir plötzlich jemand um den Hals fällt.

„Scarlett!", quietscht Caitlyn aufgeregt und schnürt mir nebenbei fast die Luft ab.

„Caitlyn.", flüstere ich.

„ich bin so froh, dich endlich zu sehen! Sienna meinte, du brauchst eine Eingewöhnungszeit und es wäre nicht gut für dich, uns schon zu sehen. Aber ich habe dich so vermisst, es muss schrecklich für dich gewesen sein in Askaban. Und was diese Kimmkorn jetzt auch noch für Scheiße über dich schreibt-„ Die Worte sprudeln nur so aus Caitlyn heraus, doch ich höre ihr gar nicht richtig zu. Ich bin vollkommen überwältigt davon, dass meine alte Freundin mich einfach so wieder akzeptiert, dass sie sich mir gegenüber noch genauso verhält wie früher.

„Hey, Schatz, jetzt mach mal halblang.", wird Caitlyns Redefluss von Blaise unterbrochen, den ich erst jetzt bemerke.

„Schön dich zu sehen, Scary.", wendet er sich jetzt an mich und grinst.

Unwillkürlich erwidere ich das Grinsen, was dazu führt dass Blaise mich auch einmal umarmt.

Das habe ich nicht verdient!, zischt eine gehässige Stimme in mir, doch ich ignoriere sie.

Einige Zeit später sitze ich mit Caitlyn und Blaise bei ein paar Butterbier im Tropfenden Kessel. Um uns herum wird geflüstert, man starrt uns an doch keiner von uns beachtet dies. Die beiden erzählen mir begeistert Geschichten aus der Vergangenheit, wobei sie die Zeit des dunkeln Lords geschickt außer Acht lassen.

Irgendwann verabschiede ich mich, da ich weiß, dass Damian jetzt von der Arbeit kommt.

„Aber versprich mir, dass wir uns bald wieder sehen.", ermahnt mich Caitlyn.

Ich lache. „In Ordnung."

„Und du musst zu unserer Hochzeit kommen."

Ich schlucke. „Ich denke, das ist keine gute Idee."

Caitlyn macht ein enttäuschtes Gesicht und Blaise runzelt die Stirn.

„Warum nicht? Du gehörst zu unseren engsten Freunden!"

„Es freut mich, dass ihr das immer noch so seht, auch wenn ich das eigentlich nicht verdient habe. Aber wir wissen alle, dass mein Auftauchen nur schlechte Stimmung verbreiten würde."

„Das ist eine Hochzeit! Da wird niemand schlechte Stimmung machen.", entgegnet Caitlyn entschlossen.

„Und wenn es doch jemand tut, dann hat er die Einladung nicht verdient und kann sich nicht guten Gewissens unser Freund nennen.", fügt Blaise ungewöhnlich ernst hinzu.

Das habe ich nicht verdient.

Aber ich kenne meine Freunde gut genug um zu wissen, dass sie keine Ruhe geben werden.

„Seid ihr euch sicher?", vergewissere ich mich.

Beide nicken ohne zu zögern.

Ich seufze. „In Ordnung. Aber gebt nicht mir die Schuld, wenn es schiefgeht."

Wieder fällt Caitlyn mir um den Hals.

„Ich habe heute Blaise und Caitlyn in der Winkelgasse getroffen."

Damian wendet seinen Blick vom Tagespropheten zu mir.

„Siedarauf bestanden, dass ich zu ihrer Hochzeit komme."

Damian sieht mich besorgt an.

„Willst du hingehen?"

„Ja, würdest du mitkommen?"

Er zieht mich in eine Umarmung. „Natürlich würde ich das machen. Ich freue mich schon drauf."


A/N

Etwas verspätet gibt es wieder ein neues Kapitel! Die Updates werden jetzt allgemein nach keinem Schedule mehr hochgeladen, da meine Freundin mit der ich diese Story schreibe 3 Monate in Spanien ist. Aber das wird uns nicht davon abhalten weiter Kapitel hochzuladen!

Über Kommentare und Votes würden wir uns freuen!!

A Path to LightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt