Kapitel 27.

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Langsam realisierte ich, was hier gerade abgelaufen war. Ross hatte mich geküsst, trotz seiner Freundin, die nur einige hundert Meter von uns entfernt fröhlich und ahnungslos mit den anderen aus der fröhlichen und ahnunsglosen Familie am Tisch saß und zu Abend aß.

,,Scheiße."

Ross sah mich an. ,,Das ist gar nicht gut, wenn Tay das rausfindet...-"

Perplex sah ich ihn an. Das hört man doch gerne nach einem Kuss. ,,Sie muss es nicht erfahren. Wenn dir so viel daran liegt, dass Tay einen schönen Urlaub verbringen soll, dann sag ihr es nach dem Urlaub. Aber sag ihr es, denn andernfalls können wir nicht zusammen sein. Und nach dem hier denke ich, das wir das beide wollen." Ich kam gemein vor doch ich wusste nicht, wie ich sonst meinen Standpunkt hätte verdeutlichen können. Ein erleichtertes Seufzen entfuhr Ross.

,,Kat, ich regel das, versprochen!" Er nahm meine von der Seeluft gekühlten Hände in seine und sah mir in die Augen. ,,Ich kläre das und werde mit Tay reden, ehrlich. Gib mir nur etwas Zeit. Ich möchte mit dir zusammen sein, aber bitte versteh mich. Ich kann Tay nicht einfach sagen, Ach übrigens ich habe mich in Kat verliebt und verlass dich jetzt wegen ihr in unserem gemeinsamen Urlaub"

Mir gingen einige Gedanken durch den Kopf. Gedanken daran, dass Ross Tay mit in diesen Urlaub genommen hatte. Daran, das wir das alles hätten umgehen können, wenn ich Ross vorher von meinen Gefühlen erzählt hätte, oder wenn er mir wenigstens von seiner Freundin erzählt hätte. Es flogen noch mehr Emotionen und weitere Gedanken durch meinen Kopf, doch keiner davon verließ meinen Mund. Also nickte ich nur, drehte mich um und verließ das Deck in Richtung Cafeteria.

~~~

,,Da seid ihr ja wieder!", begrüßte uns Henry. ,,Los, kommt. Ihr verpasst noch den Nachtisch. Kat, probier die Moussé au Chocolat, du wirst sie lieben!" Meine Mutter sah mich nur fragend an, doch ich schüttelte den Kopf. Das hier war meine Sache.

,,Danke Henry. Riker, kommst du mit zur Bar? Ich möchte eine Cola. Sonst noch wer etwas?"

Mit noch drei weiteren Getränkewünschen von Ryland, Rocky und Tay machten Riker und ich uns auf den Weg zur Bar. ,,Wie lief es denn?", richtete der älteste der Lynchs sich an mich. Ich wette, die Frage beschäftigte ihn schon die ganze Zeit. Ich gab dem Mann an der Bar unsere Bestellung und drehte mich zu Riker um.

,,Es lief...okay. Abgesehen davon, das er mich geküsst hat, obwohl er erstmal eine Diskussion darüber angefangen hatte, das er Tay das nicht antun konnte."

,,Verständlich."

,,Aber er hat mich geküsst! Nicht andersherum." Ich erzählte Riker in kurzen Sätzen von meinem Gespräch mit Ross und wartete auf seine Reaktion.

,,Kat, für ihn ist das auch nicht gerade einfach. Gib ihm die Zeit, die er benötigt und warte ab. Ich bin sicher, das er für dich so empfindet wie du für ihn sonst wäre er nicht bereit dazu, Tay zu verlassen. Und zwar für dich."

~~~

Es war 3 Uhr morgens wie mir ein Blick auf den kleinen LED-Wecker verriet. Genervt wälzte ich mich von einer Seite auf die andere, in der Hoffnung auf der rechten Seite endlich meinen benötigten Schlaf zu finden. Durch das geöffnete Bullauge hörte ich das Meer rauschen und ich spürte jede Welle durch die Bewegung des Schiffes. Letzte Nacht hatte genau diese Bewegung dazu beigetragen, das ich den seit langem angenehmsten Schlaf hatte, doch davon war heute nichts zu spüren, zu viele Dinge rauschten durch meinen Kopf. Vielleicht hielt mich aber auch einfach die Tatsache vom Schlafen ab, das ich dabei war eine Beziehung zu zerstören.

Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Warum hab ich nicht einfach meine Klappe gehalten und mich für die beiden gefreut? Jetzt war es sowieso zu spät aber mein schlechtes Gewissen würde mich nun auf ewig verfolgen, dessen war ich mir sicher.

Crazy. Stupid. Love.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt