Kapitel 18.

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Tay folgte mir den Rest des Schultages, wie ein Herrchenloser Dackel und konnte dabei nicht eine Minute aufhören zu reden, und

selbst in der Cafeteria zusammen mit meinen beiden Freundinnen, hat sie es geschafft alle Gespräche auf sich zu lenken, was mich nicht gerade weniger nervte.

Zu viert saßen wir an einem der runden Tische, während draußen die Sonne schien und der Großteil der Schüler sich auf den Wiesen tummelte.  Der Grund wieso wir stattdessen hier drinnen hockten, saß gegenüber von mir und erzählte gerade von ihren tollen Abenteuern in Kanada.

,,- Und dann war meine Gast Familie so cool und hat mich mit in dieses Bären Gehege genommen, ich hatte echt Angst aber es war so aufregend und"

Ich schaltete ab, verdrehte die Augen und stocherte weiterhin lustlos in meinem Essen rum, wobei ich mir einen warnenden Blick von Jacky einfing.

Diese war leider weiterhin der Meinung, das die Brünette unglaublich nett und einfach etwas vorsichtig in ihrer Beziehung zu Ross war, da sie ihn so lange nicht mehr gesehen hatte.

Selten hatte ich mich so sehr auf den Gong gefreut, der das Ende der Pause ankündigte. Fluchtartig schnappte ich mir meine Tasche, räumte mein Besteck auf den immer noch voll gepackten Teller und stand auf, wobei ich Jackys Wasserflasche beinahe vom Tisch fegte.

An der Tür zur Cafeteria angekommen, drehte ich mich nochmal um, falls eine meiner Freundinnen nachkommen würden, doch die unterhielten sich weiterhin mit Tay und beachteten nicht, das ich weg war.

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,,Meine Güte, ist dieser Lehrer immer so mies drauf?", wandte sich Tay nach der letzten Stunde an mich, während wir gemeinsam die Schule verließen. ,,Wann hat die denn das letzte Mal Spaß gehabt?"

,,Nein an sich ist sie ganz in Ordnung, gibt selten Hausaufgaben auf und ihre Tests sind einigermaßen fair", sagte ich und lächelte etwas. ,,Aber ich glaube deine letzte Bemerkung über ihren hübschen Hosenanzug hat sie mitbekommen. Auch wenn es stimmt, damit macht man sich nicht sonderlich beliebt bei Lehrern."

Tay runzelte die Stirn und zuckte schuldbewusst mit den Schultern. ,, Sie sollte das ja auch eigentlich nicht hören, das ist mir so rausgerutscht. Ich bin auf jeden Fall kein oberflächlicher Mensch, glaub mir!" Beteuernd wandte sie sich beim Laufen zu mir und hob ihre Hände. Ich nickte verstehend, das sie nicht oberflächlich war, glaubte ich ihr.

,,Hey, Kat, Tay!"

Jacky winkte uns inmitten der Schüler, die alle auf ihrem Weg nach Hause waren, zu und sprang auf und ab um auf sich aufmerksam zu machen.

,,Sollen wir noch zusammen schnell in die Mall? Ich will nach einem Paar  Sandalen suchen, so ähnliche wie deine Mutter hat". Mit den letzten Worten wies Jacky auf mich.

,,Du willst die gleichen Schuhe wie meine Mutter haben?", fragte ich sie verständnislos. ,,Das ist schräg.... Und irgendwie auch ein bisschen komisch."

Tay kicherte und öffnete ihre Mund um etwas zu sagen, als ein Hupen auf der anderen Straßenseite uns aufschrecken ließ. Ein blonder Kopf mit Sonnenbrille und Beenie  streckte aus dem Fenster eines mir allzu bekannten Vans.

,,Ross!"

Erfreut lief Tay über die Straße auf ihren Freund zu, Jacky und ich folgten langsam.

,,Hey, Süße." Ross gab Tay durchs Autofenster einen Kuss auf die Wange. Tay lächelte breit. ,,Steig ein, die Jungs und Rydel sind den Nachmittag über zu Hause, wir beide können einen schönen Stadtbummel machen oder an den Strand oder-"

Da traten Jacky und ich ins Sichtfeld. Ich bemühte mich, Ross' Blick auszuweichen, der mich etwas verlegen und hoffnungsvoll ansah, anscheinend hoffte er, ich hätte ihm verziehen.

Jacky bemerkte die Spannung zwischen uns und half mir, jetzt wieder wie meine beste Freundin handelnd, aus.

,,Hi Ross. Also da ihr beide Pläne zu haben scheint-," sagte sie und schob mich nach vorne und an der Motorhaube vorbei. ,,- werden Katelyn und ich jetzt nach Hause gehen. Man sieht sich!" Sie winkte noch schnell und dann verschwanden wir hinter der nächsten Ecke.

,,Da hab ich dich mal wieder gerettet...", sagte Jacky zu mir, während wir die Straße entlang zur nächsten Bushaltestelle liefen.

,,Was heißt hier mal wieder?", prustete ich los. ,,Du hast mir Tay schließlich den ganzen Tag über aufgehalst."

Jacky runzelte die Stirn, doch sie erwiderte nichts und ging weiter.

,,Ross braucht nicht hoffen das ich seine Aktion entschuldige, wer stößt denn bitte seine Freunde von sich, nur weil die feste Freundin zuwenig Vertrauen hat um den eigenen Freund alleine mit der besten Freundin zu lassen?", fuhr ich fort und kickte einen Stein der vor meinen Fuß kam, quer über die Straße.

,,Außerdem ist Tay total scheinheilig! Die Kanada Story in der Cafeteria hat sie uns mittlerweile schon viermal erzählt, sie braucht echt die gesamte Aufmerksamkeit der Schule für sich, den ganzen Tag quatscht sie mich voll und macht einen auf 'Ach, Kat du bist die tollste' obwohl einzig allein sie der Grund ist, wieso Ross und ich uns gestritten haben! Nicht einen Kommentar hat sie dazu gesagt, sondern einfach so getan als wäre nichts gewesen!"

Der nächste Stein prallt mit einem lauten 'Klong' an einem leeren Müllcontainer ab und meine Laune glich der einer wütenden Hornisse, die aufgestaute Wut der letzten Tage kam wieder hoch.

,,Jetzt mach aber mal einen Punkt!" Jacky blieb stehen und starrte mich wütend an, ich erschrak über ihren Gesichtausdruck.

,,Du hattest kein Problem mit Tay, bist mit ihr klar bekommen und warst, bis auf dein bisschen Eifersucht, ziemlich neutral zu ihr. Dann hat Ross dir gesagt, das er  den Kontakt mit dir einschränken will, und du bist richtig mies drauf! Du scheinst echt nur alles schlechte an Tay zu sehen und bildest dir Sachen ein, die nur du so siehst weil du übertreibst! Hast du einmal über Ross und Tay nachgedacht, wie das für sie sein muss? Tay sieht ihren Freund mit einem Mädchen, das mehr Zeit mit ihm verbringt als sie selbst, klar hat sie etwas Zweifel wegen dem Vertrauen, schließlich kennt sie dich nicht. Und Ross steht jetzt zwischen seiner festen Freundin und seiner besten Freundin, und der muss er sagen, das er weniger Kontakt mit ihr haben kann. Klar macht er sich jetzt auch Vorwürfe und hofft das du ihn verstehst, denn dafür sind Freunde da!

Also Versuch doch bitte die beiden zu verstehen, Ross hat dir nicht die Freundschaft gekündigt, sondern dich einfach gebeten im etwas Zeit mit seiner festen Freundin zu geben, die er seit 1 Jahr nicht mehr gesehen hat!

Du ist Ross' beste Freundin und wenn du willst, dass das so bleibt, hör auf dich wie ein Kleinkind zu benehmen und unterstütze ihn, Ross sollte auch in solchen Situationen auf dich zählen können, dafür sind Freunde da..."

Damit drehte sie sich um und ging weg, ich blieb mit offenem Mund zurück und starrte ihr fassungslos hinterher.

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So, ein kurzes aber wichtiges Update.

Tja, Jacky hat mal ihre Meinung dazu deutlich gemacht... Wie es wohl weitergeht?;)

Stay Lovely *-*

RaileyR5

Crazy. Stupid. Love.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt