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Lukas hat noch nicht gemerkt, dass ich stehen geblieben bin und läuft weiter. Er zieht kurz an meinem Arm bevor er sich umdreht und mich verwirrt betrachtet. "Alles klar, Caty?" Ganz und garnicht! Er wollte mich in den Laden meins Vaters schleppen. Und immer wenn ich an ihn denke, muss ich weinen. Wie kann ein nur so großartiger Mann vom einen auf den anderen Tag beschließen abzuhauen? Aber ich werde nicht weinen... Nicht hier in der Öffentlichkeit... Oder etwa doch? Meine Knie werden weich. Ich plumpse auf den Boden und schlage die Hände vors Gesicht. Lukas hat's nicht wissen können. Bei Nachfrage sagte meine Mutter, sie und mein Vater haben sich scheiden lassen und ich wäre auch ganz zufrieden damit. Nach so vielen Jahren häusliche Gewalt hätte sie sich endlich getraut. Aber das stimmt nicht! Lukas hat auch nie nachgefragt. Er hatte wahrscheinlich Angst mich auf die "Schläge" meines Vaters anzusprechen. So wäre uns das heute vielleicht erspart geblieben... Lukas hilft mir wieder auf die Beine und zieht mich zu seinem Auto. Er öffnet die Beifahrertür und setzt mich hinein. Er holt mir eine Flasche und hockt sich vor mich hin. Man könnte denken hier ist ein Vater mit seiner Tochter, so spricht er mit mir. "Caty, was ist passiert? Warum bis du zusammengebrochen? Hab ich etwas falsch gemacht?" Mir huscht ein zartes Lächeln auf die Lippen. Das habe ich mir schon so lange gewünscht. Einfach wieder der Lukas, der sich um mich sorgt und nicht lieber mit Via rummacht. Ich hoffe Via ist jetzt endgültig Geschichte. Ein paar Tränen kullern mir über die Wange. Lukas reicht mir ein Taschentuch. "Nein Lukas. Du hast alles richtig gemacht nur ist das Restaurant, das meines Vaters..."

JealousWo Geschichten leben. Entdecke jetzt