Kapitel 17

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„Nathalie, ich habe das Gefühl man kommt nur sehr schwer an Sie heran. Und wenn ich das Sicherheitspersonal gerufen hätte, als ich gesehen habe, dass Sie meinen Computer benutzt haben, hätten Sie garantiert nie wieder ein Wort mit mir gewechselt. Ich möchte es mit Vertrauen versuchen. Ich möchte, dass ich Ihnen vertrauen kann, so wie Sie mir vertrauen können. Denn eigentlich bin ich hier um Ihnen zu helfen. Sie sollen wieder ein normales Leben führen können, aber dafür müssen Sie mit mir kooperieren."

Ich nickte und sah ihn dankbar an.

„Sie sind ein guter Arzt, denn Sie haben mich durchschaut."

Ich lächelte ihn ehrlich an.
„Sie haben völlig Recht, so wie es aussieht, schaffen Sie bei mir mit Vertrauen viel mehr und es tut mir leid, wie es bis jetzt verlaufen ist. Aber ab jetzt werde ich wirklich ehrlich sein und Ihnen alles sagen... Danke."

„Das freut mich."

Dr. Carter nickte und sah mich dann von oben bis unten an.
„Sie sehen sehr müde aus. Haben Sie nicht gut geschlafen?", fragte er mich besorgt.

„Ich habe überhaupt nicht geschlafen... dieser Traum. Er macht mich fertig! Ich will nicht mehr schlafen!"

„Aber irgendwann müssen Sie schlafen", sprach er beruhigend.

„Und ich schlage vor, dass sie das jetzt tun sollten. Doch vorher möchte ich Ihnen noch etwas geben und eine Frage möchte ich Ihnen auch gerne noch stellen."

Ich sah ihn einfach abwartend an. Er zog eine silberne Kette aus seiner Hosentasche, an deren Ende ein herzförmiges Medaillon zu sehen war. Er reichte mir die Kette und ich nahm sie vorsichtig, so als wäre sie aus Glas, entgegen.

„Diese Kette gehört Ihrem Mann. Wir mussten sie ihm allerdings abnehmen, als er hier eingeliefert wurde. Ich war gestern kurz bei ihm. Er sagte, die Kette sei sein Glücksbringer, jedoch könnten Sie sie im Moment mehr gebrauchen und deshalb solle ich sie Ihnen übergeben."

Vorsichtig drehte ich das Medaillon in meiner Hand. Auf der Hinterseite war etwas eingraviert. ‚Ich liebe dich. N. M'. Sofort musste ich an meinen Ring denken, in dem das Selbe stand, nur mit seinen Initialen. Ich lächelte und sah dann wieder zu Dr. Carter.
„Ich danke Ihnen vielmals. Das bedeutet mir sehr viel."
„Wollen Sie sie öffnen?"

Ich sah die Kette nachdenklich an und schüttelte dann aber meinen Kopf.
„Nein. Noch nicht. Sie wollten mir doch noch eine Frage stellen?"

„Ja."
Dr. Carter räusperte sich kurz.
„Ich kam zu dieser Sitzung aus einem bestimmten Grund zu spät. Ich wurde noch aufgehalten. Für Sie wurde ein Besuch angemeldet. Morgen um 13 Uhr. Möchten Sie, dass ich den Besuch genehmige?"

Ich überlegte kurz und, obwohl ich wusste, dass es mir nichts nützen würde, stellte ich ihm trotzdem die Frage, die ich gerade im Kopf hatte.

„Wer wird mich besuchen kommen?"

„John Watson... Sagt Ihnen dieser Name etwas?"

Ich meinte, für einen kurzen Moment einen Funken Erinnerung in meinem Kopf zu haben, als ich diesen Namen hörte, doch so schnell wie dieser gekommen war, so schnell war er wieder erloschen und ich fragte mich, ob ich mir nicht nur etwas vorgemacht hatte.

„Nein", erwiderte ich.

„Aber genehmigen Sie ihn bitte."

„Okay", hörte ich meinen Arzt sagen, doch ich war viel zu sehr mit meinen Gedanken beschäftigt.

„Dann sollten Sie sich jetzt am Besten ausruhen. Ich bringe Sie in Ihr Zimmer."

Also brachte er mich in meine Zelle und schloss sie hinter mir ab. Ich legte mich in das Bett, und sah die Kette, die mir mein Arzt gegeben hatte an.

War ich wirklich bereit die Kette zu öffnen?
Ich überlegte nicht weiter, sondern öffnete sie einfach.

Schlagartig hatte ich für einen Moment ein Bild in meinem Kopf. Ich schloss meine Augen, setzte mich mit einem Ruck auf und versuchte verzweifelt, mich wieder an dieses Bild zu erinnern. In der Kette war ein Hochzeitsfoto von Jim und mir, auf dem wir glücklich lächelnd nebeneinander standen. Ich wusste etwas! Ich erinnerte mich an diesen Tag, irgendwo, ganz versteckt in meinem Kopf!

Ich kniff meine Augen noch fester zu und strengte mich noch mehr an, doch vergeblich.
Das Bild war verschwunden, mitsamt meinen Erinnerungen. Seufzend ließ ich mich wieder fallen und deckte mich zu. Das Medaillon schloss ich wieder, behielt es aber in der Hand, auch, als ich dann einschlief.

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Sooo. Nach diesem Kapitel kommen noch 5 weitere auf euch zu, wir kommen also dem Ende immer näher ._. :D Ich hoffe auf jeden Fall wie immer, dass euch das Kapitel gefallen hat. Ich lese mir sehr gerne eure Meinungen dazu durch! :3

Wann das nächste Kapitel kommt, kann ich leider noch nicht versprechen, weil ich das noch ein wenig überarbeiten muss, aber ich werde zusehen, dass ich es innerhalb der nächsten Tage hochladen kann. :)


✔Captured (Eine etwas andere Sherlock FF Teil 1) [Moriarty x OC]Where stories live. Discover now