Prolog
» Neu York
Man hatte mir immer gesagt; „Mädchen, wenn du was willst, dann kämpfe dafür." Doch warum wollten mich dann alle daran hindern, zu kämpfen? Diese Frage stellte ich mir oft, doch ich konnte sie nicht beantworten. Genauso wenig konnte ich die Frage beantworten, warum viele mehr hatten, als sie brauchten und es trotzdem Millionen von Menschen gab, die zur gleichen Zeit um ihr überleben kämpften, weil sie nichts zu essen hatten. Ja, ich war auch einer dieser Menschen, die um ihr tägliches Brot kämpfen mussten und dabei kam es nicht selten vor, dass ich tagelang nichts gegessen hatte. Rein gar nichts.
»Mimi?«
»Ja, Mom?« Ich sah zu meiner frierenden Mutter und schälte mich aus meiner Decke, damit ich sie ihr geben konnte. Schützend legte ich ihr die Decke um die Schultern. Sie sah mich entschuldigend an, doch ich versuchte zu lächeln. Sie hatte immer alles für mich getan und deshalb sollte sie nicht an einer einfach Grippe sterbe. Meine Mum und ich lebten seit fast sieben Jahren auf der Straße. Solange ging ich auch schon nicht mehr in die Schule. Wir konnten es uns einfach nicht leisten, seitdem mein Vater uns verlassen hatte. Er lebte nun in einer Villa, mit Frau und Kind. Wir waren ihm dabei egal. Ich war ihm dabei egal, dabei war ich doch seine Tochter. Die Wut auf meinen Vater ließ mir Tränen in die Augen steigen, deshalb schüttelte ich den Kopf und sah, dass meine Mutter dabei war ihre Augen zu schließen. Ich kniete mich nochmal zu ihr und legte meine Hand auf ihre Schulter.
»Ich gehe und gucke, dass ich etwas zu essen für dich bekomme. Bleib einfach hier«, flüsterte ich und strich ihr leicht über die Wange. Dann stand ich schnell auf und lief aus der Gasse heraus. Ich drehte mich noch einmal um, denn ich wollte mich versichern, dass dort niemand war, als ich mir dann sicher war, dass sie alleine dort lag, kramte ich in meiner Tasche und holte die Münzen heraus, die ich die letzten Tage zusammen gebettelt hatte. Es war nicht viel, doch für ein paar Brötchen musste es reichen. Nachdem ich den Bäcker erreichte, atmete ich einmal tief durch, denn ich hoffte, dass nicht die alte garstige Dienst hatte, sondern ihre Kollegin. Diese hatte nämlich immer ein offenes Ohr. Zwar durfte sie mir keine kostenlose Brötchen zustecken, doch sie half uns ab und zu mit Decken aus. Als ich die Tür öffnete, lächelte ich, denn ich hatte Glück.
»Milena. Schön dich zu sehen«, begrüßte sie mich lächeln. Ich nickte ihr zu und legte mein Geld auf den Tresen. Sie wusste, dass ich nicht der Mensch für große Worte war, deshalb war sie mir auch nie böse, wenn ich oft nicht antwortete. Mittlerweile kannte sie auch meine Bestellung, weshalb mein Schweigen keine Probleme bereitete. Letztendlich hatte das Geld für zehn Brötchen gereicht, das hieß, für fünf Tage hatten wir etwas zu essen. Ein Brötchen am Tag musste reichen und wenn meine Mutter eins mehr brauchte, musste ich eben auf meines verzichten. Das schaffte ich schon irgendwie. Ich musste.
»Danke«, sagte ich, nachdem sie mir die Tüte gegeben hatte. Ich atmete den Duft ein und schlagartig wurde mir schlecht vor Hunger. Das war einer der Nachteile, wenn man so selten etwas isst. Bevor ich zu meiner Mutter zurück ging, setzte ich mich kurz auf die Parkbank, neben der Bäckerei. Mir taten sehr schnell die Füße weh, was aber kein Wunder war, denn die Nadeln, von meinen Schuhen, pickten mir in den Hacken. Nach ungefähr zehn Minuten, ich konnte nur schätzen, denn eine Uhr hatte ich nicht, stellte ich mich wieder auf und wollte zu meiner Mutter zurück. Als ich unserer Gasse immer dichter kam, bekam ich ein flaues Gefühl im Magen und das hatte nichts damit zu tun, dass ich Hunger hatte. Ich spürte, dass irgendetwas passiert war. Meine Schritte wurden schneller und ich hörte aus „unserer" Gasse nur ein Wimmern und das Lachen von unbekannten Männern. Ich bog um die Ecke und ließ vor Schreck die Brötchen fallen. Meine Mutter wurde von zwei unbekannten Männern mit einer Waffe bedroht. Sie wollten ihr die Decken wegnehmen und meine Mom versuchte sich zu wehren. Ich sah nur, wie einer der Beiden eine Waffe hervor zog und schoss. Der schon leblose Körper meiner Mutter sackte ganz zusammen und die Männer rannten weg. Mit allem, was sie zwischen die Finger bekommen konnten. Weinend ließ ich mich auf meine Knie fallen. Der Schmerz übermannte mich. Was sollte ich jetzt tun? Was sollte ich jetzt tun, ohne meine Mommy?
Ich lief, weinend, aus der Gasse heraus und bat verzweifelt nach Hilfe. Die meisten schauten mich nur angewidert an und es dauerte eine Ewigkeit bis mir eine Frau half und die Polizei rief. Mir kam es so vor, als vergingen Stunden bis die Polizei kam. Sie konfiszierten den leblosen Körper meiner Mutter. Einer der Polizisten wollte mir Fragen stellen. Doch ich konnte mich nur auf eine Sache konzentrieren. Ich war alleine. Ganz allein.
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Ihr Lieben,
bitte lasst euch in den ersten Kapiteln nicht täuschen, wenn ihr denkt, dass Milena sehr schnell über den Tod ihrer Mutter hinweg kommt. Das tut sie nicht und sie wird ihre Zeit zum Trauern auch noch bekommen. - Deshalb würde ich mich freuen, wenn ihr sie nach den ersten Kapiteln nicht verurteilt und denkt, dass es wieder einmal nur um eine Liebesstory geht. <3
Ich freue mich, dass ihr bei meiner Geschichte gelandet seit und fände es schön, wenn ihr sie lesen und eure Meinung dazu sagen würdet. Ich habe mir lange überlegt.
Punkt zwei; Wenn ich ein Kapitel, von dieser Geschichte poste, wird manchmal eine kleine Bemerkung drunter stehen, die allerdings entfernt wird, wenn das neue Kapitel erscheint. Sodass es zum Schluss wie ein richtiges Buch, ohne Anmerkungen meinerseits, zu lesen ist.
Nichts destotrotz, würde ich mich freuen, wenn ihr in JEDEM Kapitel votet und kommentiert, denn ich möchte gerne eure Meinung wissen, damit ich mich verbessern kann.Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen :x
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High Hopes - Wenn Hoffnung alles ist, was du hast #Wattys2017
Chick-LitDas Straßenleben ist hart. Vor allem in New York und das wusste auch die 17 jährige Milena, welche schon seit Jahren mit ihrer Mutter auf der Straße lebte. Ihre Mutter war alles, was sie hatte. Ihre Hoffnung. Ihr Lebensinhalt. Doch an einem einzi...