VIER

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V I E R

Ich stand unschlüssig vor diesen Personen und wartete darauf, dass uns jemand vorstellte, denn immerhin wollten sie, das ich runterkomme. Nun ergriff mein Vater das Wort.

»Das ist Elijah. Er hat sich einverstanden erklärt, dir beim Aufholen zu helfen, damit du in der Schule voran kommst«, sagte mein Dad. Er schaute stolz zu diesem Jungen. Er nickte nur. Ich setzte mich an die Seite von Jackson und redete ein wenig mit ihm. Die vollends Erwachsenen unterhielten sich und Elijah spielte an seinem Handy. Die ganze Zeit über fühlte ich mich unwohl, denn ich dachte darüber nach, ob er mich vielleicht für dumm halten würde, weil ich nicht so viel wusste.

»Lass uns hochgehen«, flüsterte Jackson und stand auf. Ich tat es ihm gleich und nahm seine Hand. Es war ein gutes Gefühl jemanden zu haben, der sich um einen kümmerte. Jemanden, der einen seine vollkommene Aufmerksamkeit gab. Wir begaben uns in sein Zimmer und setzten uns vor seine Konsole. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich verstehe, was ich machen soll, doch es machte trotzdem Spaß und meiner Meinung nach, stellte ich mich gar nicht mal so schlecht an. Wir spielten Autorennen. Ich hatte gerade die Führung erhalten, da klopfte es an der Tür und ich wurde abgelenkt, dass hatte zur Folge, dass ich die Führung wieder verlor und gegen eine Wand krachte.

»Was willst du?«, kam es von Jackson, welcher das Spiel auf Pause machte.

»Mich unter gleichaltrige begeben. Warum habt ihr mich alleine gelassen?«, schmollend schob er eine Lippe vor und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich schaute ihn nur ungläubig an und Jackson schnaubte.

»Weil ich dich nicht hier haben will«, gab Jackson schroff von sich. Elijah seufzte.

»Jackson, dieses ganze Drama geht mir echt auf die Nüsse. Ich mag dich genauso wenig, wie du mich, aber ich soll deiner Schwester helfen, also reiß dich zusammen«, gab er von sich. Er hörte sich plötzlich total arrogant an. Es schüchterte mich ein wenig ein, doch ich versuchte mich normal zu verhalten. Ich wusste, dass es nach hinten losgehen würde. Ich wusste es einfach.

»Naja. Ich werde mich jetzt abholen lassen. Von Maggie.« Er grinste. Mein Kopf drehte sich leicht zu Jackson und er sah wütend aus. Doch sagen tat er nichts.

»Dein Dad hat mir deine Nummer gegeben. Ich werde dir schreiben«, sagte er nun an mich gewandt. Ich nickte, danach verschwand er aus den Zimmer und wir spielten weiter. 


Zwei Tage später •

Genervt seufzte ich und schlug mir den Stift vor die Stirn. Wie sollte ich es denn schaffen, den ganzen Stoff auf die Reihe zu kriegen, wenn ich nicht einmal die einfachsten Matheaufgaben hinbekam. Ich saß seit einer halben Stunde an meinem Schreibtisch und versuchte die Aufgaben zu lösen, die Elijah mir gestern gegeben hatte. Er hatte mir am selben Abend noch geschrieben und gestern haben wir uns das erste Mal getroffen. Die Aufgaben, die er mir zuerst gab waren schwer und ich schaffte es nicht sie zu lösen. Es fühlte sich erniedrigend an, denn ich wusste, dass er es lustig fand. Danach gingen wir einfachere Aufgaben durch und besprachen die wichtigsten Details, was man bei einer Inhaltsangabe beachten musste. Er gab mir einen Text und ich sollte darüber schreiben, dass nächste Mal würde er es dann mit mir durchgehen und meine Fehler besprechen. Doch ich konnte es einfach nicht. Seufzend legte ich den Stift beiseite und trank einen Schluck. Danach versuchte ich es weiter. Doch ich wusste, dass es keinen Sinn hatte, aber ich wollte nicht ohne etwas zu unserer nächsten Nachhilfestunde kommen.

»Mimi, kommst du bitte essen?« Amanda steckte ihren Kopf in die Tür. Ich nickte und legte den Stift beiseite. Eine Pause tat mir vielleicht wirklich gut. Vielleicht ließ ich es auch dabei und wir konnten es das nächste Mal gemeinsam machen. Zumindest hoffte ich es.

»Guten Appetit«, sagte ich, nachdem alle am Tisch saßen und etwas auf ihrem Teller hatten. Sie erwiderten es freundlich und begannen zu essen.

»Habt ihr heute noch etwas vor?« 

»Ich wollte mit Milena in die Schule, sie anmelden gehen«, sagte mein Vater. Ich sah ihn an und nickte.

»Okay«, sagte ich, obwohl ich nicht einmal gefragt wurde. Doch ich wollte ihm nicht widersprechen. Die Anderen sagten nichts und so wurde es wieder still.

Nach dem Essen ging ich mich umziehen, denn ich wusste nicht genau wann mein Vater los wollte. Als ich fertig war, ging ich zurück ins Wohnzimmer und setzte mich zu den anderen. Abby spielte mit ihrer Puppe. Mein Handy piepte und signalisierte mir, dass ich eine Nachricht erhalten hatte. 

High Hopes - Wenn Hoffnung alles ist, was du hast  #Wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt