ZEHN

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 ZEHN

Montag. Ein Tag wie jeder Andere. Oder auch nicht. Wie man es sieht. Jackson hatte mich in der Schule angesetzt und ist zum Arzt gefahren. Er hatte auf der Party maßlos übertrieben und heute ging es ihm immer noch schlecht. Mit langsamen Schritte ging in ins Gebäude. Heute war ich ziemlich früh dran, dass lag aber daran, dass ich noch einmal ins Sekretariat musste. Mein Vater hatte mir nämlich mitgeteilt, dass ich mich einer Arbeitsgemeinschaft anschließen sollte, welche war ihm egal, aber er fand, dass ich mehr unter Leute sollte. Durch Anna hatte ich erfahren welche Arbeitsgemeinschaften es gab und hatte mich entschieden. Ich würde in den Tanzkurs gehen, denn soweit ich informiert war, interessierte sich niemand, den ich kannte, für das Tanzen. Es war ein guter Ausgleich zum Tag und ich war mir sicher, dass man das Tanzen nicht verlernen konnte, auch, wenn man seit fast acht Jahren kein Training mehr hatte. Zaghaft klopfte ich an der Tür zum Büro, welche mir direkt geöffnet wurde.

Unser Schulleiter stand vor mir und wünschte mir einen guten Morgen, danach verließ er das Büro. Leise trat ich ein und stellte mich an, denn vor mir stand eine sehr bekannte Person. Elijah. Ihm schien irgendetwas nicht zu passen, deshalb sprach er sehr unfreundlich, doch ich konnte nicht verstehen um was es ging. Nachdem seine Bitten immer wieder verneint wurden, drehte er sich wütend um und wollte, wahrscheinlich, gehen. Doch er hielt kurz inne, als er mich sah. Er musterte mich kurz.

»Was kann ich für dich tun, Liebes?«, fragte sie mich. Ich richtete meine Blick auf sie und ging wortlos an Elijah vorbei. Es war mir egal, was er jetzt noch mitbekam.

»Guten Morgen. Ich hatte noch nicht die Möglichkeit mich in eine Arbeitsgemeinschaftskurs einzutragen«, erwiderte ich und lächelte sie kurz an.

»Wäre es möglich, dass ich das heute machen könnte?«, fügte ich hinzu, denn ich wusste nicht ob ich mich gut genug ausgedrückt hatte.

»Natürlich ist es möglich. Ich gebe dir eine Liste und dort kannst du eins oder zwei Ankreuzen, je nachdem wie viele Nachmittage hier verbringen möchtest.« Sie lächelte mich an und druckte dann einen Zettel aus. Danach überreichte sie ihn mir. Einen Stift holte ich aus meiner Tasche, dann las ich mir den Zettel durch und fand kurz darauf auch, dass, was ich suchte. Tanzen. Hinter den Sachen, die man auswählen konnte, stand immer wie oft in der Woche man diesen Kurs hatte. Tanzen war dreimal die Woche. Montags, mittwochs und freitags. Ganz schön oft, aber das war okay. Ich kreuzte nur Tanzen an, schrieb meinen Namen auf das Blatt und gab es zurück.

»Gute Wahl. Sie werden eine gute Lehrerin haben und die Gruppe ist nicht sehr groß«, informierte sie mich, nachdem sie sich alles durchgelesen hatte. 

»Das freut mich.«

»Ich werde ihr heute direkt Bescheid geben, damit du heute beginnen kannst. Die Stunden sind in dem kleinen Häuschen neben der Sporthalle. Es ist nicht zu verfehlen, denn dort hängt ein Schild«, gab sie mir die wichtigste aller Informationen. Ich bedankte mich noch einmal und verließ den Raum. Ich ging noch einmal auf die Toilette und danach direkt zum Klassenraum. Obwohl ich im Sekretariat und auf der Toilette war, war ich dennoch eine der ersten Personen im Raum. Ich setzte mich auf den Platz, wo ich am Anfang gesessen hatte und packte einen Block und meine Federmappe aus. Kurz darauf kam Anna in den Raum und begrüßte mich. Sie setzte sich direkt neben mich und wir begannen mit einer kleiner Unterhaltung, welche kurz darauf von unserem Lehrer unterbrochen wurde, weil er mit dem Unterricht begann. 

ᴥᴥᴥᴥ

Das üben mit Amanda und Jackson hatte schon seine Früchte getragen. In einigen Sachen konnte ich mich verbessern und ich wusste, wovon unsere Lehrer redeten. Doch ich wusste, dass es noch ein langer Weg wird, bis ich alles, was ich in den letzten Jahren verpasst hatte, aufgeholt hatte. Nun war ich auf dem Weg zu meinem letztem Kurs an diesem Tag. Der Tanzkurs. Ich hatte Amanda überreden können, dass sie mir ein paar bequeme Sachen vorbeibrachte, damit ich mich gut bewegen konnte. Sie hatte mir die Sachen in der zweiten Pause vorbeigebracht. Ein wenig aufgeregt öffnete ich die Tür und bemerkte, dass außer einer Frau, noch niemand da war. Ich betrat den Raum und ging auf sie zu. Sie bemerkte mich sehr schnell, denn sie drehte sich direkt zu mir und musterte mich.

High Hopes - Wenn Hoffnung alles ist, was du hast  #Wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt