Am nächsten Morgen wurde Susan durch das schrille Klingeln ihres Handys geweckt. Sie blinzelte ein paar Mal gegen das Sonnenlicht, das ihr aufs Gesicht schien und tastete dann nach dem Auslöser des Lärms bis sie ihn schließlich fand und an ihr Ohr hob. "Hallo?", nuschelte sie verschlafen.
"Hey Baby, na du hörtst dich ja nicht gut an. Bist du krank?"
"Nein Matthew, ich bin nicht krank, nur müde. Warum rufst du auch so früh an, ich habe noch geschlafen."
Sie hörte sein Lachen am anderen Ende. "Na hör mal, darf dein Freund dich etwa nicht einfach so anrufen? Und außerdem ist es 8:00 Uhr, das ist spät genug."
Jetzt musste auch Susan lachen. "Na für dich vielleicht, aber andere, so wie deine Freundin, würden gerne ausschlafen, so wie man das in seinen Ferien eben macht."
"Jaja, jetzt bist du wach und ich kann dich endlich fragen."
"Aha, was denn?" Sie grinste und wusste, dass er in diesem Moment auch lächelte.
"Ich wollte fragen, ob wir uns nicht zum gemeinsamen Frühstück im Cristy's treffen wollen."
Beinahe hätte Susan ja gesagt, als ihr einfiel, dass ja heute ihr erstes Element-Training stattfinden sollte - und das schon in einer Stunde! Fieberhaft überlegte sie, was sie Matt sagen sollte. "Tut mir wirklich leid, aber ich hab Emma versprochen mit ihr auf die Zwillinge aufzupassen, wenn ihre Eltern arbeiten sind." Susan staunte innerlich, dass ihr tatsächlich eine glaubwürdige Ausrede eingefallen war.
"Oh, schade. Naja, vielleicht kann ich dich ja morgen zu Rüherei und Croissants verführen und wenn nicht, hat die Woche ja immer noch drei andere Tage."
"Ja, es klappt bestimmt die Woche noch." Sie versuchte zuversichtlich zu klingen, obwohl sie jetzt schon sehr sicher war, dass aus seinen Plänen nichts werden würde.
"Dann habt wenigstens Spaß mit den zwei Kleinen. Ich liebe dich."
Damit hatte er schon aufgelegt bevor Susan etwas erwidern konnte und sie hörte nur noch das Tuten der getrennten Leitung.
Sie legte ihr Handy auf ihren kleinen Nachttisch und schloss müde die Augen.
Na toll, jetzt hatte sie Matt belogen, ihren Freund. Und so sehr sie auch verstand, dass es schlichtweg nicht anders ging, es gefiel ihr nicht.
Und dann hatte sie wegen dem, was heute passieren würde auch noch die halbe Nacht wachgelegen und gegrübelt. Schlussendlich war sie dann doch nur zu der Erkentnis gelangt, dass sie keine Ahnung hatte, wie ihr erstes Element-Training laufen würde und dass das auch irgendwie egal war, denn trotz allem konnte sie es nicht erwarten diese merkwürdig vertraute Wärme der tänzelnden Flamme wieder auf ihrer Haut zu spüren.
Müde war sie trotzdem, aber nachdem ihr Freund sie so feinfühlig geweckt hatte, würde sie sowieso nicht mehr schlafen können. Also richtete Susan sich auf, streckte sich einmal wie eine Katze und schlurfte dann in den Flur hinaus ins Badezimmer. Nachdem sie geduscht, sich geschminkt und etwas gegessen hatte, fühlte sich Susan gleich viel besser - was aber wahrscheinlich eher an den zwei Tassen Kaffe lag, die sie zum Frühstück getrunken hatte.
Mittlerweile war es fünf Minuten vor 9:00 Uhr und Susan war schrecklich nervös. Musste sie sich eigentlich irgendwie speziell hinstellen? Oder irgendwohin? Arghh, das ganze war fast schlimmer als das Gefühl vor einer Chemie-Klausur."Thermische Erfassung abgeschlossen, Meister. Die Molekular- und Hirnscans laufen noch."
"Gut gemacht, Luras. Kannst du eine Verbindung via T-CrOm herstellen? Ich möchte nicht, dass es sie diesmal unvorbereitet trifft, gerade weil das alles noch neu für sie ist."
"Natürlich, Meister." Luras nickte folgsam und tippte dann schnell und routiniert einige Befehle in den wahrlich futuristischen Rechner. Sie können es jetzt aufsetzen, Meister."
Daraufhin griff Ir Neret nach einem Gebilde, das direkt aus einen Science-Fiction-Film hätte stammen können. Es war eine Art Helm von dem zwei Kabel ausgingen an deren Ende kleine Stecker waren.
Den ersten klickte er in die Haut seiner rechten Schläfe, den zweiten direkt unter seinen Haaransatz und über dem Rückenmark.
"Leite Aufbau einer T-CrOm-Verbindung ein. Synchronisation erfolgreich. Die neuronale Verbindung ist zu allen vier stabil.""Guten Morgen, Mädchen."
Vor Schreck hätte Susan beinahe die Sporttasche fallen gelassen, die sie noch schnell gepackt hatte. Da war die Stimme des Meisters - in ihrem Kopf!
Susan war so perplex, dass sie garnicht wusste, was sie erwidern sollte. Doch dann sprach er schon weiter: "Ich dachte, ich warne euch diesmal vor, bevor ihr den Sprung macht, damit ihr euch darauf einstellen könnt. Ihr habt noch fünf Sekunden."
Susan umfasste die Griffe ihrer Tasche etwas fester und zählte in Gedanken die Sekunden. Vier, drei, zwei, eins. Na dann los.
Und dann war sie verschwunden.So, das war das neue Kapitel, diesmal etwas kürzer. Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem ;)

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Guardians
ParanormalDie vier Freundinnen Susan, Emma, Leah und Marilyn haben mit den alltäglichen Problemen typischer Jugendlicher zu kämpfen, als ein Ereignis ihr Leben schlagartig verändert... Sie werden zu Guardians, zu Beschützern der Welten. Ausgestattet mit der K...