Wann wacht sie wieder auf?
Das kann ich nicht sagen...
Holly, wach bitte ganz bald wieder auf, ok? Ich brauch doch meine große Schwester...
Was willst du hier Black?
Ich will wissen, wie es eurer Jägerin geht, Bruder!
Können sie ihr nicht irgendwie helfen?
Du solltest ins Bett gehen. Du kannst nicht die ganze Zeit bei Holly sitzen...
Immer noch?
Der Sturz war schwer... Sie ist direkt auf ihren Rücken und ihren Kopf gefallen...
Einzelne Gesprächsfetzten drangen zu mir. Ich konnte keine Verbindung dazwischen herstellen. Die Stimmen kamen mir bekannt vor, doch ich konnte sie nicht zuordnen. Das Letzte, an das ich mich erinnern konnte war James' Rede in der Kabine. Mein Kopf fühlte sich an, als ob eine Herde von Hippogreifen darüber getrampelt war. Was war passiert?
Ich wollte meine Augen öffnet, doch es funktionierte nicht. Ich versuchte es wieder und wieder. Wendete meine ganze Kraft auf. Es blieb schwarz. Ich hatte kaum noch Kraft. Es würde nur noch für einen Versuch reichen. Ich versuchte es ein letztes Mal.
Diesmal funktionierte es. Licht drang durch meine Pupille auf meine Netzhaut. Ich blinzelte. Mehrmals. Das Licht blendete mich und es dauerte etwas, bis sich meine Augen an die Lichtverhältnisse angepasst hatten.
Ich lag im Krankenflügel. Die anderen Betten waren verlassen. Madam Pomfrey eilte durch den Raum und erstarrte, als sie sah, dass ich die Augen geöffnet hatte. Sie kam sofort zu mir.
„Kind, wir schön, dass du aufgewacht bist.", begrüßte sie mich. „Was ist denn überhaupt passiert?", fragte ich schwach, „Ich kann mich an nichts erinnern." „Du bist beim Quidditchspiel von einem Klatscher getroffen worden und 18 Meter gefallen. Du bist mir Rücken und Kopf aufgeschlagen und warst dreieinhalb Wochen ohnmächtig. Es ist schon der 2. Dezember." „Drei Wochen?" „Es war ein schwerer Sturz. Du hattest Glück. Ich hatte am Anfang wirklich Sorgen, ob ich dich wieder hinkriege."
Ich nickte stumm. Dreieinhalb Wochen. Malaika war jetzt schon 17...
„Holly!", rief Ellie, als sie am Nachmittag in den Krankenflügel kam. Sie lief zu mir und umarmte mich. Ich strich ihr über die Haare. „Ich bin wieder in Ordnung."
Ellie lächelte mich fröhlich an.
Kurz darauf kamen James, Jo, Sirius, Remus, Anouk und Lily vorbei. Auch sie freuten sich wahnsinnig, dass ich wieder wach war.
„Mein Bruder war hier. Er wollte wissen, wie es dir geht. Dabei interessiert es ihn doch überhaupt nicht!", berichtete Sirius mir. „Lass ihn doch, Sirius", wiedersprach ausgerechnet Jo, „Regulus fühlt sich schuldig, weil der Treiber den Klatscher zu Holly geschlagen hat, damit er nicht getroffen wird." „Wieso verteidigst du ihn denn jetzt?", regte sich Sirius auf. Jos Antwort war klar: „Er ist immer noch dein Bruder und wird es auch immer bleiben. Du bist es, der ihn letztes Jahr allein bei Walburga und Orion gelassen hat."
Sirius sah auf den Boden. Ich wusste, dass er nichts erwidern konnte. Es passierte normalerweise nicht, dass Sirius sprachlos war. Allein Jo schaffte es hin und wieder.
Ich fand es nett von Sirius' Bruder, dass er wissen wollte, wie es mir ging.
Eine Woche später konnte ich Madam Pomfrey dazu überreden, mich zu entlassen. Mir ging es wieder gut, aber ich sollte mich trotzdem noch nicht zu sehr anstrengen. Die junge Heilerin hätte mich liebend gerne noch ein paar Tage länger dabehalten, aber ich hatte keine Lust mehr, den halben Tag alleine im Krankenflügel zu hocken.
Einen Tag nach meiner Rückkehr in den Gryffindorturm war Hogsmeadesamstag. Ich musste in Hogwarts bleiben, aber Jo blieb mit mir da, also war es nicht schlimm.
Wir verabschiedeten uns von den anderen und machten es uns auf einer Couch vor dem Kamin gemütlich. Der Gemeinschaftsraum war wie immer an solchen Tagen relativ leer. Nur zwei Grüppchen von Erst- und Zweitklässlern machten Hausaufgaben und drei ältere Schüler spielten Zauberschnippschnapp.
Jo erzählte mir, was ich verpasst hatte, als ich ohnmächtig war. Kann man es bei drei Wochen überhaupt noch Ohnmacht nennen oder ist das dann schon eine Art Koma? Naja, zumindest erfuhr ich von Malaikas Geburtstag. Nach Sirius war sie die Zweite von uns, die volljährig geworden war. Im Januar würde Lily folgen, im Februar hatte Anouk Geburtstag, im März dann Remus, James und Marlene. Im April hatten Dorcas und Jo Geburtstag, im Mai Tim. Ich würde Ende Juni 17 werden, genau wie Frank. Alice hatte erst im Juli Geburtstag, Celest ebenso. Malaika war die Jüngste von uns. Sie hatte am 1. August Geburtstag.
Das Quidditchspiel Anfang November hatten am Ende leider die Slytherins gewonnen. Wir mussten jetzt in den letzten beiden Spielen alles geben, damit wir noch eine Chance auf den Quidditchpokal hatten.
Wir machten uns einen schönen Tag zu zweit.
Wir saßen gerade in der Großen Halle beim Abendessen, als unsere Freunde aus Hogsmeade zurückkehrten. Sie setzten sich zu uns, doch irgendetwas stimmte nicht.
„Leute? Wo ist Mary?", fragte ich. James antwortete: „Sie wollte sich im Dorf noch mit irgendjemanden treffen. Sie kommt nach." „Weißt du mit wem?", hakte ich nach. James zuckte mit den Schultern und auch die anderen wussten es nicht.
Ich begann zu Essen, doch auch am Ende des Essens war von Mary noch keine Spur zu sehen. Wo blieb sie nur? Allmählich machte ich mir wirklich Sorgen um sie. Auch die anderen wurden nun unruhiger. Draußen war es schon längst stockdunkel.
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Flügel (Holly Seek // Harry Potter Fan-Fiction / Rumtreiberzeit)
FanfictionHolly Seek kommt nach Hogwarts. Sie findet schnell Freunde. Die Rumtreiber und Lily Evans. Doch sie kann zu ihren Freunden nicht ehrlich sein. Holly hat ein Geheimnis. Ein Geheimnis, von dem noch nicht einmal Albus Dumbledore weiß... Ein Geheimnis...