Wahrheit

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Die Jungen warteten im Gemeinschaftsraum auf mich. Die Hauselfen hatten mal wieder fabelhaft gekocht. „Rem, können wir kurz reden?“, flüsterte ich ihm zu. Er nickte und meinte zu James und Sirius, dass wir noch was in der Bibliothek nachsehen wollten. Die beiden verdrehten nur die Augen.

Rem und ich saßen ganz hinten zwischen zwei Bücherregalen auf dem Boden. „Rem, ich muss dir was erzählen. Ich wollte es euch allen erzählen, aber Dumbledore meinte, ich solle es vor allem dir erzählen, du würdest mich verstehen. Ich bin…“, ich stockte, „wie soll ich sagen… nicht normal… ich… bin… naja… ein Metamorphmagus und… ein… Engel… nein…Halbengel“ Jedes einzelne Wort kostete mir Kraft. Rem starrte mich an, dann murmelte er: „Ich bin auch anders.“ Ich sah ihm in die grünen Augen und fragte: „Wie anders?“ Rem sah mich lange an. „Du hast doch sicher bemerkt, dass ich oft krank bin.“ Ich nickte. „Es ist immer an Vollmond. Ich… Als ich noch klein war lief ich einmal noch spät alleine zurück zu unserem Haus. Auf dem Weg wurde ich umgeworfen… und… gebissen. Von Fenirir Greyback. Er ist ein Werwolf, und ich bin…“, seine Stimme versagt und er schaute beschämt zu Boden. „Ein Werwolf. Rem! Dafür musst du dich doch nicht schämen!“, entgegnete ich und umarmte ihn. „Greifen Wehrwölfe eigentlich Engel an?“, fragte sie. „Äh… Ich glaub nicht. Wart mal…“, Remus stand auf und kam eine Minute später mit einem Buch wieder. Gezielt suchte er eine Seite und überflog diese. „Nein“, grinste er mich an. „Gut. Hast du was dagegen, wenn wir die Vollmonde zusammen verbringen? Wenn ich mich nicht verwandle ist das auf Dauer nicht sehr lustig. Mein Rücken fängt dann immer an zu jucken.“, murmelte ich. „Oh!“, flüsterte Rem, „Hat dich die Sache mit Peter  so mitgenommen, weil du ein Engel bist?“ „Halbengel, Rem!“, dann nickte ich traurig, „Ja. Ich hatte das Gefühl versagt zu haben. Ich bin zwar kein Schutzengel, aber dennoch ist es schrecklich,  wenn jemandem in deiner Nähe etwas passiert. Es ist viel schlimmer als für andere. Ich…“ Mir traten Tränen in die Augen. Rem zog mich hoch und schloss mich in eine Umarmung. Beruhigend strich er mir über den  Rücken und ich lehnte mich an seine Schulter. „Komm. Wir sollten hoch gehen. Ich nickte und gemeinsam gingen wir zum Gemeinschaftsraum.

Es war wieder Vollmond und ich begleitete Rem zur heulenden Hütte. Es war schrecklich, als ich in meiner Engelsgestalt zusehen musste, wie Rem sich unter Schmerzen verwandelte. Dann stand ein Wolf vor mir.  Ich saß auf dem Boden und Rem kam auf mich zu. Er legte seinen Kopf in meinen Schoß und ich kraulte ihn zwischen den Ohren.

Ich blinzelte und wusste für einen Moment nicht wo ich war. Dann erinnerte ich mich. Ich drehte mich um und sah Rem, wieder in seiner Menschengestalt, neben mir liegen. Schnell Verwandelte ich mich wieder und weckte dann Rem. Wir schlichen in den Krankenflügel, wo Rem sich in ein Bett legte und ich verschwand zum Frühstück in der Großen Halle. Ich war die erst. Noch nicht einmal die Lehrer waren da. Ich setzte mich und nahm mir einen Apfel.

Dumbledore betrat die Halle und kam auf mich zu. „Hatten sie eine schöne Nacht, Holly?“, fragte er.  Er wusste es. „äh… ja. Danke Professor.“ Ich wurde rot, konnte es aber noch verhindern, dass sich meine Haare verfärbten. „Holly, sie haben es wirklich gut im Griff. Ihre Verwandlungen als Metamorphmagi meine ich. Das machen sie wirklich gut.“ „Danke, Professor.“ Dumbledore nickte und lächelte. Dann ging er zu seinem Platz am Lehrertisch.

„Holly!“, rief Lily. Sie stürmte in die Halle. „Ich hab mir solch Sorgen gemacht, als du heute Morgen nicht in deinem Bett warst. Sie umarmte mich und schnell log ich: „Ich konnte nicht mehr schlafen, sorry.“ Kurz darauf kamen auch ein verschlafener James  und ein noch mehr verschlafener Sirius in die Halle. „Holly! Lily hat uns verrückt gemacht!“, rief James. Ich grinste Lily an: „Er hat dich gerade Lily genannt!“ 

Flügel   (Holly Seek // Harry Potter Fan-Fiction / Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt