Streiche

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Peters Tod war nun schon einen Monat her. Inzwischen ging es uns wieder relativ gut und wir planten schon den nächsten Streich. James und Sirius liebten Streiche. Sie hatten mehrere Stinkbomben aufgetrieben und hatten vor, sie vor dem Gemeinschaftsraum der Slytherins platzen zu lassen. Remus war milde begeistert, aber dennoch wollte er es den Slytherins zeigen.

Leise, um die anderen nicht aufzuwecken, schlich ich runter in den Gemeinschaftsraum. Es war kurz vor Mitternacht und die drei Jungen warteten schon auf mich. Sirius grinste breit und James hatte einen Umhang über dem Arm. „Tarnumhang“, erklärte er mir kurz. Wir schlüpften darunter und machten uns auf den Weg in die Kerker. Remus zauberte ein Schutzschild und James und Sirius warfen die Stinkbomben. Dann war ich an der Reihe. Ich richtete meinen Zauberstab auf die grünliche Wolke vor uns und flüsterte: „Poena Slytherins“

Angestrengt nicht zu lachen, machten wir uns wieder auf den Weg zum Gemeinschaftsraum.

Keiner von uns vieren konnte lange schlafen. Gemeinsam betraten wir die noch ziemlich leere Große Halle. Nur einige Ravenclaws und Hufflepuffs frühstückten schon. Wir suchten uns Plätze mit guter Sicht auf den Slytherintisch und bedienten uns an Rührei, Würstchen und Toast. Immer mehr Schüler betraten die große Halle und langsam trudelten auf laut schimpfende Slytherins ein. Sie waren mit Pech begossen und ich merkte wie Sirius seinen Zauberstab zückte und auf den Slytherintisch richtete. Über dem Haustisch bildete sich eine Wolke mit Federn, die sich auf jeden neuen Slytherin stürzte. James belegte sie noch mit einem Haltbarkeitszauber und die Halle brach in Gelächter aus. Mein Blick wanderte zum Lehrertisch und was ich dort sah mussten die anderen auch sofort sehen. Ich stupste sie an und deutete mit einer Kopfbewegung zum Lehrertisch. Dort saßen ein kichernder Albus Dumbledore und nicht weniger begeisterte Lehrer. Selbst Slughorn musste schmunzeln.

„Oh nein, Lily, tu das nicht.“, flüsterte James, der Lily beobachtete. Lily lief mit Snape zum Slytherintisch. BUMM!!! Eine neue Ladung Federn regnete herab. Lily fluchte so laut, dass es die ganze Halle hören konnte und lief zu uns. Sie ließ sich uns gegenüber nieder und sah uns vorwurfsvoll an. „Das wart ihr, oder?“, fragte sie und. „Wir?“, Sirius spuckte seinen Kürbissaft über den Tisch und traf Lily. Mit einem Schlenker meines Zauberstabs trocknete ich Lilys Umhang und entfernte ihr die Federn aus ihrem dunkelroten Haar. „Lily! Wie kommst du denn darauf?!“, warf Sirius ihr vor. „Och, das ist ja jetzt wohl nicht so schwer. Wer sollte es sonst sein? Ihr seid doch die schlimmsten Scherzbolde der Schule!“ „Evans! Wir sind doch total brav!“, meinte nun auch James. Remus und ich brachen in Gelächter aus. ‚Brav‘ musste für James Potter ein Fremdwort sein. Sie stritten noch weiter und Remus und ich verließen kopfschüttelnd die Halle. Es war Samstag und gestern hatte es zum ersten Mal geschneit. Der See war schon seit einer Woche zugefroren und wir wollten Schlittschuhlaufen.

Lachend betraten wir den Gemeinschaftsraum. Ich hatte mich bestimmt zehn Mal auf die Nase gelegt und Remus kein einziges Mal.

„Ich werde dich vermissen Lily!“ „Und ich dich Holly.“ Wir umarmten uns. Lily würde über die Weihnachtsferien nach Hause fahren. Es fuhren alle weg. Alle außer uns vieren. „Remus würde morgen aus dem Krankenflügel entlassen werden. Und in drei Tagen war Weihnachten.

Hagrid schleppte mehrere Tannen über die Ländereien zum Schloss. Ich saß im Gemeinschaftsraum auf der Fensterbank und sah über die verschneite Landschaft. James und Sirius spielten Zauberschach und fachsimpelten währenddessen über Quidditch. Ich hörte das Portrait und sprang auf. „Rem! Geht’s dir besser?“, rief ich. „Holly. Natürlich geht’s mir besser“, antwortete er.

Den nächsten Tag verbrachten wir damit, durch Hogwarts zu laufen und neue Geheimgänge zu erkunden. Wir fanden drei neue. Am Abend versuchten Rem und ich den beiden anderen ein Kartenspiel beizubringen. Es war hoffnungslos. Letztendlich redeten wir und irgendwann begann James über Lily zu reden. Merlin! Der Junge war total verknallt. Müde schlief ich auf dem Sofa ein.

Flügel   (Holly Seek // Harry Potter Fan-Fiction / Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt