Amerika

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Nach einer Woche apparierte Mum mit mir nach South Dakota. Celest wartete, auf einem umgestürzten Baum sitzend, auf uns. Sie begrüßte mich mit einer Umarmung und reichte Mum dann die Hand. „Guten Tag, Mrs. Seek." „Hallo, Celest. Holly? Ich muss auch wieder los. Wir sehen uns dann in einer Woche. Habt Spaß!", damit apparierte sie wieder.

Ich nahm meinen Koffer und ging neben Celest den Hügel hinauf. Wir kamen um einen Strauch und standen vor dem Haus von Celests Familie.

„Wow", murmelte ich. Es war ein kleines Haus, das teilweise in den Hügel hineingebaut war. Es schien nicht mehr als fünf Zimmer zu haben, aber es war wunderschön.

„Ich weiß nicht was du hast. Es ist nicht sehr groß oder so...", murmelte Celest und öffnete die Haustür. Wir traten ein.

„Mom, Dad. Das ist Holly.", stellte Celest mich ihren Eltern vor, die im Wohnzimmer am Esstisch saßen. Ich lächelte: „Hallo Mr. Und Mrs. Buffalo." „Hallo Holly. Bitte nenn mich Joseph. Und das ist Penny, meine Frau." Ich nickte. „Wir gehen runter.", sagte Celest und führte mich eine Wendeltreppe hinab. Wir standen in einem kleinen Flur. Celest öffnete eine der beiden Türen.

„Das ist mein Zimmer.", erklärte Celest. Zu zwei Seiten waren Glaswände, die andere Wand war die mit der Tür, sie war gemauert und mit einer cremefarbenen Tapete tapeziert. Die vierte Wand bestand aus Fels. In den Fels waren Regale, Schränke und zwei Betten eingearbeitet.

„Das Bett ist für dich. Dad hat es hinzugezaubert.", Celest deutete auf eins der Betten. Ich stellte meinen Koffer ab und Celest half mir, meine Sachen in ein freigeräumtes Regal zu legen. Als wir fertig waren, fiel ein Foto aus meinem Koffer. Celest hob es auf.

„Das sind ja Remus, Sirius, James, du und... Johanna, oder?", fragte sie. Ich schaute ihr über die Schulter und nickte. Auf dem Bild standen wir Arm in Arm unter der alten Eiche am Seeufer. Wir lachten alle in die Kamera.

Wir verbrachten noch einen schönen Tag. Celest zeigte mir die nähere Umgebung. Abends, als wir in unseren Betten lagen, fiel mein Blick auf das Bild.

Jo, dachte ich. Ich vermisste sie. Mehr als ich zugeben wollte. Jedes Mädchen brauchte eine beste Freundin. Ich brauchte die drei Jungen auch. Sehr sogar, aber ich brauchte auch Jo.

Eine einsame Träne rollte mir über die Wange. Ich schloss die Augen.

„Kannst du reiten?", fragte Celest beim Frühstück am nächsten Morgen. Ich nickte. Sophia hatte es mir beigebracht.

Nach dem Frühstück zog Celest mich nach draußen. Hinterm Haus befanden sich eine Koppel und ein Stall. Dort standen vier Pferde.

Celest schwang sich über den Zaun und lief auf ein dunkelbraunes Pferd zu. Der Braune kam auf sie zu. „Das ist Reggie, mein Hengst. Komm her, du kannst Mirabella nehmen. Die gescheckte dort.", rief Celest mir zu. Ich kletterte über den Zaun. Mirabella hob den Kopf, als sie ihren Namen hörte und trottete auf uns zu. Celest hatte derweil zwei Decken geholt und über die Rücken der beiden Pferde geworfen.

„Kommst du auf Mirabella rauf?", fragte sie. „Wie? Reiten im Kleid?", fragte ich. Celest nickte und machte mir eine Räuberleiter. Ich grinste und stieg auf. Celest schwang sich geübt auf den Rücken von Reggie.

Ich saß also, in meinem Kleid auf dem Pferd. Ich machte es Celest nach und drückte Mirabella die Schenkel in den Bauch. Sie galoppierte los und sprang über den Zaun. Celest und Reggie warteten schon. Celest hatte es deutlich besser, denn sie trug eine knielange Hose und eine Bluse.

Wir ritten durch das Reservat. Es war wirklich schön hier. Irgendwann, mit tat allmählich schon der Hintern weh, erreichten wir ein Haus.

„Hier wohnt Freddie, mein Cousin. Er ist schon 20.", sagte sie. Wir banden die Pferde an und klopften an der Tür. Ein junger Mann öffnete. „Hey Celest!", begrüßte er sie und zog sie in eine Umarmung. Dann wandte er sich mir zu: „Und du bist Holly, Celests Freundin aus Hogwarts. Ich bin Frederick Buffalo, du kannst mich aber Freddie nennen.", sagte er und zog auch mich in eine Umarmung.

Mit Freddie verstand ich mich gut.

Vier Tage später musste Celest etwas für ihre Eltern in der Stadt besorgen. Ich ritt in der Zeit zu Freddie. Er begrüßte mich mit einer Umarmung.

Wir saßen auf der Terrasse und redeten. Er hatte sanft einen Arm um mich gelegt.

Als es dämmerte sah er mich an. Ich blickte direkt in deine dunklen Augen. Eine Gänsehaut überzog meine Körper. „Es ist zu spät, zum zurückreiten. Du könntest heute Nacht hier bleiben.", schlug er vor. Ich nickte vorsichtig und er ging Celest benachrichtigen.

Ich wartete in der Hängematte. Als er wiederkam stand ich auf. Keine Ahnung, wieso. Ich lächelte ihn an und sah in die Wildnis. Eine Hand legte sich auf meine Taille. Ich zuckte kurz zusammen und drehte mich zu Freddie um, der nun auch seine zweite Hand auf meine Taille legte.

Ich sah ihn aus großen Augen an. „Was?", flüsterte ich. Doch statt einer Antwort küsste er mich. Er tat es. Einfach so.

„Freddie? Was sollte das?", fragte ich. Er antwortete, er küsste mich wieder. Seine Hand wanderte unter mein Oberteil. Ich wusste nicht, was mir geschah. Ich war geschockt. Er drückte mich auf den Terrassentisch und sah mich an. „Du willst es doch auch, Holly, geb es zu.", grinste er und zog sich sein Shirt aus. Ich versuchte abzuhauen, doch er hielt mich fest. Tränen stiegen mir in die Augen, doch Freddie ignorierte es.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, schlief Freddie noch. Zum Glück. Ich machte mich auf den Rückweg. Am späten Vormittag kam ich bei Celest an. Ich packte meine Koffer. Heute würde ich abreisen. Celest schloss mich noch einmal zum Abschied in die Arme. Sie wusste nicht, was ihr Cousin letzte Nacht gemacht hatte. Dann apparierte Joseph mit mir nach Hause. Zu Hause schrieb ich in meinem Zimmer zu aller erst einen Brief.

Hallo Tim,

bist du zu Hause? Ich brauche jemanden zum Reden. Kann ich vorbei kommen?

Holl

Dann schickte ich die Eule los. 45 Minuten später kam Tims Antwort. Ich flohte zu ihm. Seine Eltern waren beide auf Dienstreise und er war alleine.

Tim umarmte mich. Kaum hatten seine Arme mich umschlossen, begann ich zu weinen. Ich konnte es nicht mehr aufhalten.

„Oh Merlin. Holl, was ist los? Was ist passiert?", fragte er besorgt. Er geleitete mich zu einer Couch und wir setzten uns.

„War bei Celest...Cousin Freddie kennengelernt...Celest musste was erledigen...allein bei Freddie....er mich geküsst... und... und dann...", bekam ich heraus. Es war nicht viel, aber Tim verstand. Er zog mich zu sich und strich mir beruhigend über den Rücken.

„Ich werde diesen Arsch erledigen, Holl. Glaube mir. Niemand tut dir so etwas an und kommt so ohne weiteres davon! Der ist doch gestört!", regte er sich auf, „Aber Holl", murmelte er sanft, „Es ist gut, dass du gekommen bist. Du musst mit jemanden reden. Alle anderen sind im Urlaub, nicht war?"

Ich nickte. Alle meine Freunde waren gerade im Urlaub und auch meine Eltern sind, kurz nachdem ich angekommen war, zu einem Wochenendtrip mit Ellie und Dan aufgebrochen. Ich wollte nicht mit an die walisische Küste und war daher allein geblieben.

Tim hatte Recht. Es tat gut, zu Reden. Tim tröstete mich. Er war für mich da und blieb bis spät in die Nacht mit mir auf dem Sofa sitzen. Irgendwann schlief ich in seinen Armen ein.

Flügel   (Holly Seek // Harry Potter Fan-Fiction / Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt