5. "You must be fireproof."

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Liam's PoV:

Als ich die Augen öffne, spüre ich ein starkes Pochen in meinem Kopf. Ich drehe meinen Kopf zur Seite und erblicke eine leere Whiskeyflasche. Okay, also habe ich doch nicht geträumt. Miranda ist tot und ich habe meine Trauer mit Alkohol verarbeitet. Die Türklinke bewegt sich und ich sehe wie meine Schwester Ruth um mein Bett schleicht und ein Tablett auf meinen Nachttisch stellt. "Morgen.", krächze ich. Erstaunt schaut Ruth mich an. "Oh, du bist schon wach.", murmelt sie und setzt sich auf meine Bettkante, "Wie geht es dir?" besorgt nimmt sie meine Hand. "Kopfschmerzen.", murre ich. Meine Stimme klingt wirklich fremd und rau. Schweigend hält Ruth mir ein Glas Wasser und Kopfschmerztabletten hin. Geduldig wartet sie bis ich mich vorsichtig aufgesetzt habe, bevor sie mir dabei hilft, die Tablette zu nehmen, weil sich für mich noch alles dreht. "Danke." Mein Blick fällt auf das Tablett. Im Halbdunkeln kann ich nicht erkenne, was darauf steht, also frage ich meine Schwester: "Was ist das?" "Katerfrühstück. Mama hat ganz schön dumm aus der Wäsche geguckt, als ich Frühstück gemacht habe.", antwortet Ruth, während sie die Vorhänge zurückzieht. Aus Reflex kneife ich die Augen zu und gebe ein leises Knurren von mir. Dann öffne ich die Augen und blinzel ein paar Mal, bis sich meine Augen an das Tageslicht gewöhnt haben. "Keinen Hunger.", murre ich."Der war heute Morgen in der Post." Ruth reicht mir einen hellrosanen Umschlag. Die Handschrift auf der Rückseite erkenne ich sofort. Sie gehört Miranda. Ich schlucke kurz, bevor ich den Umschlag vorsichtig öffne. "Ich bin unten, wenn du mich brauchst.", teilt mir meine Schwester mit und verschwindet aus dem Zimmer. Langsam falte ich den Brief auseinander und lasse meinen Blick über die Zeilen wandern. Sie muss diesen Brief kurz vor ihrem Tod geschrieben haben und tatsächlich meine ich, einen Hauch von ihrem Parfüm zu vernehmen. "Lieber Liam,", steht dort. "Ich habe keine Ahnung, wann dich dieser Brief erreichen wird, aber ich verspreche dir, es wird nicht der Letzte sein." Schon schlichen sich die ersten Tränen in meine Augen. "Ja, ich weiß, ich habe im letzten Brief schon 'Leb wohl' gesagt, aber ich wollte dir ein paar Stunden, Tage oder Wochen geben, um das Geschehene zu verarbeiten. Ich weiß, du bist noch lange nicht über meinen Tod hinweg und, wie ich dich kenne, vergräbst du dich jetzt im Moment in deinem Zimmer verkriechst, die Vorhänge zugezogen und an die Decke starrst (okay das mit der Decke stimmt nicht, schließlich liest du ja gerade diesen Brief:))." Aus den vereinzelten Tränen werden Bäche, die ungehindert meine Wangen hinunter laufen. "Vielleicht weinst du auch, aber was ich ganz sicher weiß ist, dass du mit niemandem redest. Du behältst alle deine Gedanken für dich, bis du irgendwann bereit bist zu reden, oder es dir einfach so weh tut, dass du es nicht mehr aushältst. Ich war die einzige Person, mit der du deine geheimsten Gedanken geteilt hast und ich danke dir dafür. Danke, dass ich den Liam kennenlernen durfte, den sonst keiner kennt. 'Nobody knows you, baby, the way I do' Richtig?" Ein schwaches Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Die Zeile stammt aus dem Song, den wir beide diesen Sommer geschrieben haben. "Ich möchte, dass du daran denkst, dass das Lied noch weiter geht. Und wie?" In Gedanken beantworte ich ihre Frage 'And nobody loves you, baby, the way I do. It's been so long, it's been so long, you must be fireproof.' "Genau und das ist genau das, was du behalten musst, woran du dich immer erinnern musst. Klar, wird dich niemand auf diese Weise kennen-und liebenlernen, aber das mit uns, das wird immer etwas ganz Besonderes bleiben. Es wird ganz tief in unseren Herzen bleiben, auch wenn wir schon beide lange nicht mehr sind. Denn wir zwei, wir sind immun. Immun gegen Flammen, gegen Kälte, gegen Zeit, gegen alles andere. Das mit uns war perfekt und ist es auch immer noch. Auf seine eigene, ganz besondere Weise. Bitte vergiss das nicht, vergiss mich nicht. In Liebe, deine Miranda."

Seufzend gehe ich ins Bad und stelle die Dusche an, um mir meine Tränen aus dem Gesicht zu waschen.Ich schmeiße achtlos meine Klamotten in die Ecke und stelle mich unter den warmen Wasserstrahl. Auf einmal öffnet sich die Tür und meine Schwester betritt den Raum. Seelenruhig fängt sie an die Klamotten, die auf dem Boden liegen aufzusammeln. "Roo?! Spinnst du?! Ich bin nackt!", schreie ich erschrocken und verdecke mein Heiligtum mit meinen Händen. Ruth sieht mich an und prustet los. ob ich dich noch nie nackt gesehen habe.", lacht sie. "Raus!"Ich muss mich für meinen Körper wirklich nicht schämen, aber trotzdem mag ich es generell nicht, wenn mich Leute nackt sehen, egal wer es ist. Selbst vor Loius, Harry, Niall und Zayn zeige ich mich äußerst selten ohne Boxershorts. Als ich genug von dem warmen Wasser habe, stelle ich die Dusche ab und trockne mich ab. Schnell binde ich mir ein Handtuch um die Hüften und wische den beschlagenen Spiegel sauber. Als ich mein Spiegelbild sehe, weiche ich vor Schreck fast einen Schritt zurück. Meine Augen sind kanllrot und blutunterlaufen. Meine Lippe ist aufgeplatzt und mein Gesicht zieren lauter rote Flecken. Wo zum Teufel habe ich mir gestern die Lippe aufgerissen? Ich putze meine Zähne, ohne meinen Blick von meinem Spiegelbild abzuwenden. Danach gehe ich in mein Zimmer und lese mir den Brief ein zweites Mal durch. Danach ziehe ich mir mein schwarz-rot-kariertes Hemd und meine schwarze Skinnyjeans an. Miranda hat diese Outfit geliebt und ich finde es für mein Vorhaben sehr passend. Ich schnappe mir mein Handy vom Bett und stecke mein Portemonnaie ein. Fast gut gelaunt laufe ich die Treppe runter und ziehe meine Schuhe an. "Kann ich dein Auto haben, Roo? Ich muss nach London.", rufe ich meiner Schwester zu, die daraufhin erstaunt ihren Kopf aus der Küche steckt. "Wieso?", hakt sie nach. "Bitte, ich baue auch keine scheisse...ich kann dir noch nicht sagen wofür du wirst es sehen.", drängele ich. ich hab jetzt wirklich keine Lust, lange mit ihr über meine Art von Körperschmuck zu diskutieren. "Na gut...aber wehe du fährst ihn zu Schrott.", seufzt Ruth und drückt mir ihren Autoschlüssel in die Hand. "Dann kaufe ich dir einfach n Cabrio, Roo.". gebe ich zurück und lasse meine etwas verwirrte Schwester im Türrahmen stehen. Als ich im Auto sitze, drehe ich das Radio laut und stelle etwas überrascht fest, dass unser Song "Steal My Girl" im Radio läuft. Ich singe mit und fahre, leicht mit den Fingern aufs Lenkrad tippend, auf die Schnellstraße Richtung London.

Sorry, dass am Montag kein Update gekommen ist, aber unser WLAN war kaputt-.- Dafür gibt es heute zwei Parts als kleine "Entschädigung":D Wenn euch die Geschichte gefälllt, teilt sie doch und lasst n Vote und n kommmi da:)



"To infinity and beyond."Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt