12. Broken

17 1 0
                                        

Emily's PoV:

"Emi, hast du gesehen, er hat uns gewunken!", quietscht Mia in mein Ohr. "Ja, toll." Wenn es nach mir ginge, wäre ich schon lange nicht mehr hier in dieser Stadt. Ich wäre ganz weit weg, irgendwo in Afrika, weit weg von dem Mann, der mein Herz immer wieder zum Klopfen bringt. Jedes Mal, wenn er mich ansieht, fühle ich mich zurückversetzt in die Nacht, die wir zusammen verbracht hat, wo er mich in seinen Armen gehalten hat und ich mich seit langem endlich mal wieder sicher gefühlt habe. Als das Konzert zu Ende ist, zerrt Mia an meinem Shirt. "Gehen wir noch zu ihnen?" Eigentlich habe ich überhaupt keine Lust, Liam nochmal über den Weg zu laufen, aber ihrem Hundeblick kann ich nicht widerstehen.

"Hey, Mia.", begrüßen Niall, Zayn und Louis meine Schwester freundlich. "Hey Jungs.", quiekt meine Schwester. "Wen hast du denn mitgebracht?", fragt Louis. "Das ist meine große Schwester Emily." Mia strahlt. Ich finde es schön, sie dabei zu beobachten, wie sie mit den Personen redet, die sie glücklich machen. Die Art wie ihre Augen leuchten lässt mein Herz aufgehen. "Hey Emily." Die drei umarmen mich. Ich fühle mich verdammt unwohl. "Kann es sein, dass wir uns kennen? Ich könnte schwören, dass ich dich schonmal gesehen habe...", murmelt Niall. Ja, an dem Tag, an dem ich herausgefunden habe, dass dein bester Freund ein verdammter Lügner ist. Ich weiß, dass es unhöflich ist, aber ich ignoriere seine Frage zunächst. "Wo ist die Toilette?", frage ich stattdessen, weil ich keine Ahnung habe, wie ich aus dieser Situation wieder rauskommen soll. "Du gehst durch die Tür da vorne und dann links an den Garderoben vorbei.", hilft Zayn mir und lächelt. "Danke.", murmele ich und mache mich auf den Weg. Als ich an den Garderoben vorbeikomme, höre ich, wie sich zwei Menschen streiten. "Lass sie in Ruhe!", knurrt Liam und drückt jemanden an die Wand. Ich werfe einen Blick um die Ecke und sehe, dass es Harry ist. "Entspann dich, Liam. Es war nur Spaß.", antwortet dieser ruhig. "Soll ich dir mal was sagen?! Für mich ist es kein Spaß! Emi bedeutet mir was.", brüllt Liam. Mein Herz setzt für eine Sekunde aus. "Woher kennst du sie überhaupt?", fragt Harry, immer noch ziemlich gelassen. "Wir...uhm...hatten Sex.", antwortet Liam. "Scheint ja nicht besonders gut gewesen zu sein, sie hat sich gekonnt ignoriert." Harry lacht. "Das geht dich nichts an.", knurrt Liam und holt aus. Bevor ich darüber nachdenken kann, springe ich in die Garderobe. "Liam nicht!", schreie ich. Sofort lässt Liam die Faust sinken. "Emily..." Ich lächle kurz, bevor ich ihn streng anschaue. "Bist du des Wahnsinns?! Du kannst doch nicht einfach deinen besten Freund schlagen. Man kann Konflikte auch ohne Gewalt lösen." "Genau, Liam.", gibt Harry schadenfroh seinen Senf dazu. "T-Tut mir leid.", murmelt Liam kleinlaut. "Los, geh duschen du bist verschwitzt.", weise ihn ihn an. "Los, Liam, sie hat gesagt du stinkst.", kichert Harry. "Nein stinken tust du. Bei Liam ist das männlich. Ab in die Dusche, Styles." Ohne ein Wort des Protest folgt er Liam in die Duschen. "Und keine Schweinereien da drinnen Jungs!", rufe ich ihnen hinterher. "Wow, Respekt, so schnell habe ich die beiden noch nie in die Dusche bekommen. Ich bin Lou Teasdale, die Stylistin der Jungs, und du bist...?" Sie scheint nach einem Namensschild oder Ähnlichem an meiner Kleidung zu suchen. "Emily Johnson, meine Schwester wurde von Liam zum Konzert eingeladen." "Wenn du immer mitkommst, könnte er das öfter tun." Sie lächelt. "Ich denke eher nicht. Kannst du mir sagen, wo die Toiletten sind?", weiche ich aus. "Gleich da hinten links. Ich geh schonmal zurück zu den anderen, okay?" "Ich komme klar, bis gleich." Ich schenke ihr ein Lächeln, bevor ich mich auf den Weg zu den Toiletten mache. Ich gehe aufs Klo und schaue in den Spiegel. Meine Wangen sind gerötet, aber mein Make-up sitzt noch perfekt. Das Mädchen im Spiegel sieht gepflegt und wach, doch ich fühle mich überhaupt nicht so. Warum macht er mich so fertig? Es war nur eine Nacht. Außerdem habe ich ihn abserviert, nicht umgekehrt. Hoffentlich ist Mia mir nicht böse, wenn ich jetzt schon gehen will, aber ich habe einfach das Gefühl, dass meine Beine jeden Moment nachgeben.
Ich spritze mir kaltes Wasser ins Gesicht und atme tief durch, bevor ich wieder in den Flur gehe. Als ich wieder an den Garderoben vorbeikomme, steht dort Liam mit dem Rücken zur Tür. Ohne Oberteil. Mein Herz fängt bei seinem Anblick an zu rasen und ich habe plötzlich das Bedürfnis, seine Schultern zu berühren und seine Muskeln nachzuzeichnen, so wie In dieser einen Nacht. Als hätte er meinen Blick im Rücken gespürt, dreht Liam sich zu mir um. "Emily...was tust du hier?" Seine Stimme ist fast nur ein Flüstern. Ohne das Make-up auf seinem Gesicht, kann man die dunklen Schatten unter seinen Augen erkennen. Er sieht so verletzlich aus wie er da in seinen Boxershorts steht. Ich weiß, ich sollte mich umdrehen und zu meiner Schwester gehen, aber ich mache einen Schritt auf ihn zu und berühre seine Wange. Seine Lippen verziehen sich zu einem Lächeln. "Gib mir nur diesen Abend und ich mache das alles wieder gut.", flüstert er. "Liam..." "Bitte..." Zwischen seinen Augenbrauen bildet sich eine tiefe Falte. Ich weiß, dass er heute besonders verletzbar ist und seine Gedanken sich nur um Miranda drehen. Ich könnte ihm die Chance geben, das alles zu vergessen, auch wenn es nur für eine Nacht ist. Ich ziehe ihn zu mir runter und drücke ihm einen Kuss auf die Lippen, bevor ich mich wieder lösen will. Er zieht mich enger an sich und küsst mich weiter. Ich liebe das Gefühl von seinen Lippen auf meinen. Seine Zunge bahnt sich sanft einen Weg in meinen Mund und er beginnt, seine Zunge langsam um meine zu bewegen. Ich bin erstaunt wie liebevoll sein Kuss ist. "Liam hast du meine Boxershorts ge...Oh mein Gott." Als wir die Stimme von Harry hören, schrecken Liam und ich sofort auseinander. Sofort spüre ich die Röte in mein Gedicht steigen und schaue Harry an, dessen Handtuch ein wenig zu tief sitzt. "Ähm...Bis gleich Liam." Schnell entferne ich mich aus dem Raum und renne zu den anderen.

"To infinity and beyond."Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt