Liam's PoV:
Meine Wange brennt, von der Ohrfeige, die ich eben kassiert habe. Ich hoffe, die Szene auf dem Flur hat niemand mitbekommen. Simon wird es nicht lustig finden, wenn er herausfindet, dass ich mir abends Mädchen auf mein Zimmer einlade, die ich am Tag kennengelernt habe. Normal kommen sie gut damit klar, dass wir nicht mehr als einen One-Night-Stand haben und verschwinden am nächsten morgen früh. Aber gestern morgen war alles anders...
*Flashback*
Ich bin schon eine Weile wach, als ich bemerke, wie auch sie aufwacht. "Guten Morgen, Baby.", murmele ich. Meine Stimme klingt rau und ich weiß genau, welche Wirkung das auf die Mädchen hat. Sie lieben es. "Leeyum....Hunger.", nuschelt sie. Normalerweise bleibe ich hart und lasse die Mädchen nicht zum Frühstück bleiben, doch irgendwas an ihr bewegt mich dazu, den Zimmerservice anzurufen und uns beiden Frühstück zu bestellen. Verschlafen kuschelt sie sich an mich und ich kann nicht anders als den Arm um sie zu legen. "Du bist was Besonderes, Emi.", flüstere ich ihr zu und ich spüre wie sie in meinen Armen erneut eindöst. Sie ist jung, vielleicht 19 oder 20 und mir gefällt die Art wie sie einen leichten Schmollmund macht, wenn sie schläft. Nachdem wir uns gegenseitig gefüttert haben, nimmt sie sich einen Zettel und notiert ihre Nummer. "Ruf mich an." Das ist das letzte, was sie sagt, bevor sie das Zimmer verlässt. Den ganzen Tag geht sie mir nicht aus dem Kopf. Später suche ich direkt die Nächste, damit ich sie vergesse.
*Flashback Ende*Nie wieder binden, nie wieder lieben. Wer nicht liebt, kann nicht verletzt werden, ganz einfach. Trotzdem habe ich mich lange nicht mehr so gut gefühlt wie gestern morgen in Emily's Armen. "Kannst du vielleicht auch mal was sagen?", zischt sie und reißt mich aus meinen Gedanken. "Einmal ist Keinmal." Sobald ich diesen Satz ausgesprochen habe, bereue ich ihn sofort. "Du hast gesagt, ich wäre besonders, Liam und ich habe dir wirklich geglaubt." Sie klingt verletzt. "Baby, mehr als Sex war nicht drin, ich dachte, das wäre dir klar.", gebe ich mich stark. Sie schnaubt. "Weißt du was, Liam?! Ja, ich bin Directioner. Ja, ich liebe dich, seit ich 16 Jahre alt bin. Ich habe wirklich geglaubt, ich kenne dich, aber jetzt weiß ich, dass du ein mieses, arrogantes Arschloch bist! Alles, was du gesagt hast, während du mir so nah warst wie kaum ein anderer, all das war gelogen. Nichts als heiße Luft." Sie macht auf dem Absatz kehrt und verschwindet. Ich brauche einen Moment, um zu registrieren, was eben passiert ist. Wurde ich wirklich abserviert? Normal lasse ich die Mädchen gehen, wenn ich habe, was ich will, aber irgendetwas an ihr bewegt mich dazu, ihr hinterher zu rennen. "Emi, warte!", brülle ich, doch ich sehe nur noch wie sich die Türen des Aufzugs schließen. "Fuck!", fluche ich und sprinte zum Treppenhaus. Der Aufzug braucht, wenn er nicht irgendwo halten muss, 10-20 Sekunden für die 15 Stockwerke...das heißt, ich muss...ach scheiße, ich muss einfach verdammt schnell sein. Zwei Stufen auf einmal nehmend renne ich die Treppe runter und kann von Glück sagen, dass mir niemand entgegen kommt. Auf dem letzten Meter verfehle ich eine Stufe und gegen die Schwingtür und lande auf dem Fliesenboden der Lobby. Sofort stehe ich wieder auf und renne auf die Straße. Hektisch schaue ich mich um, doch ich kann Emily nirgendwo entdecken. Etwas warmes läuft mein Kinn runter. Na super, sag nicht, ich habe mir jetzt auch noch das Kinn aufgeschlagen. Die ganze Aktion war schon peinlich genug. Mit finsterer Miene gehe ich zurück zu meinem Zimmer. Als ich die Tür öffne, sitzen Niall, Louis, Harry, Zayn und Simon auf meiner Couch in mitten von leeren Flaschen. Alle fünf sehen nicht wirklich begeistert aus. "Hallo Liam.", begrüßt mich Simon. "Wie zum Teufel seid ihr hier rein gekommen?!" Stumm hält Niall eine Schlüsselkarte hoch. "Was hast du mit deinem Gesicht gemacht?", fragt er und schaut mich etwas besorgt an. "Nichts!", knurre ich und nehme mir ein Handtuch, um das Blut wegzuwischen. "Das sieht wirklich nicht gut aus.", pflichtet Louis ihm bei. "Kümmert euch gefälligst um euren eigenen Kram!" Simon runzelt die Stirn. "Liam, hör auf so mit deinen Freunden zu sprechen. Wir sind hier schließlich nicht auf dem Schulhof.", ermahnt er mich. "Können wir das hier einfach hinter uns bringen? Bitte?", bitte ich Simon und zu meiner Erleichterung nickt er. "Ihr habt heute Abend das erste Konzert, Jungs. Ich erwarte wie immer eine super Performance. Macht die Fans glücklich. Das geht besonders an dich, Liam. Es gab ne Menge negative Presse über dich...und wenn ich mich hier so umschaue, scheint das meiste davon tatsächlich zu stimmen." Stumm nicke ich. Während die anderen weiter über die Tour und die anstehenden Termine reden, drifte ich mit meinen Gedanken vollkommen ab. Egal, wie sehr ich versuche, mich zu konzentrieren, ich bekomme Emily einfach nicht mehr aus dem Kopf. Ständig habe ich ihr Gesicht vor Augen, spüre wie sie mich berührt, schmecke ihren Lipgloss. Mein Bauch kribbelt und tief in mir weiß ich, dass sie letzte Nacht mein Herz erobert hat, auch wenn ich mir das noch nicht eingestehen möchte. "Liam? Liam!", Harry reißt mich aus meinen Gedanken, "Ich möchte dich ja nur ungern stören, aber es hört nicht auf zu bluten..", meint Harry und ich schaue auf das Handtuch, das blutgetränkt ist. Ich reiße die Augen auf und auch Simon wird drauf aufmerksam. "Wir fahren ins Krankenhaus.", beschließt er und steht auf.
Eine halbe Stunde später finde ich mich in einem komplett weißen Raum wieder. Ich sitze auf einer Liege und die Jungs stehen um mich herum. "Kommt Jungs, wir warten draußen.", weist er sie an, doch sie bewegen sich kein Stück. "Wir lassen ihn nicht alleine.", sagt Louis. Simon setzt zu einer Antwort an, verstummt aber sofort wieder. Kopfschüttelnd verlässt er den Raum. Jemand betritt den Raum, ich vermute, dass es eine Ärztin ist, kann jedoch niemanden sehen, da die Jungs mir die Sicht versperren. "Alle, die nicht verletzt sind, verlassen bitte den Raum. Der Patient ist erwachsen und ich werde mich um ihn kümmern." Als ich die Stimme höre, zucke ich zusammen. Nein, das kann doch nicht wahr sein. Die Schritte kommen näher und ich sehe endlich ds Gesicht der Ärztin. "Emily..", presse ich hervor. "Liam." Offenbar ist sie genau so erstaunt, mich zu sehen wie ich sie.
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"To infinity and beyond."
FanficMiranda weiß, dass ihr nicht mehr viel Zeit bleibt. Doch alles, was ihr Sorgen macht, ist ihr bester Freund Liam. Was wohl aus ihm wird, wenn sie nicht mehr da ist? Wird er sein Leben irgendwann weiterleben? Diese Frage ist ihr zu ungewiss, deshalb...