Kapitel 49 Alles nur geträumt

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Als ich am nächsten aufwachte, hörte ich bereits Stimmen aus dem Wohnzimmer.

Wahrscheinlich hatte meine Mutter einfach nur Besuch.

Ohne mich weiter dafür zu interessieren machte ich mir etwas zu Essen.
Mal wieder Cornflakes.

Als meine Mutter mich hörte, rief sie mich: "Joyce Schatz, kommst du mal bitte?"
Ihre Stimme war übertrieben nett, also musste es wichtiger Besuch sein.
Mir war das allerdings egal: "Kann ich vielleicht noch aufessen?", fragte ich genervt.

"Nein...", ich spürte in der Stimme meiner Mutter die Peinlichkeit.
So was nennt man wohl Fremdschämen.
Naja, nicht mein Problem.

Ich ging mit meinen Cornflakes wieder in mein Zimmer, doch keine 2 Minuten später kam meine Mutter rein und begann zu meckern: "Sag mal was denkst du eigentlich wer du bist? Zuerst kommst du gestern zu spät", jetzt kramt sie das also wieder raus, "und jetzt benimmst du dich vor deinem Vater so, als könntest du gar nicht gehorchen."

Wa... waaaarte!
Hat sie da gerade Vater gesagt?
"Va... Vater?", fragte ich verwirrt.

"Ja dein Vater, ich hab mich mal mit ihm auseinander gesetzt weil ich gedacht habe es wäre auch schön für dich mal deinen Vater kennen zu lernen"

Und das fällt ihr jetzt nach all den Jahren ein?

Ihr macht euch auch die gleichen Hoffnungen wie ich mir oder?
Könnte...
Könnte Erik wirklich mein Vater sein?

Ich ließ meine Cornflakes-Schale sofort auf meinem Nachttisch stehen und folgte meiner Mutter ins Wohnzimmer.

Ich war wie erstarrt als ich ihn auf dem Sofa sitzen sah.

Erik...

"Ne", sagte ich und fing fast an zu heulen.
"Das ist 'n Traum oder?", fragte ich während mir schon die ersten Tränen über die Wange flossen.

Erik stand auf und kam zu mir.
"Ich denke nicht, aber wir können's ja mal ausprobieren", sagte er und kniff mir leicht in den Oberarm.

Ich fiel ihm in den Arm und hatte meine Tränen nicht mehr unter Kontrolle, er umarmte mich auch und ich fing hemmungslos an zu weinen.

"Welchen Tag haben wir heute?", fragte ich, denn es gab eins was ich noch herausfinden musste.

"Der 19 Juni wieso?", fragte meine Mutter die wohl ziemlich verwirrt war, warum ich zuerst meinen Vater den ich ja eigentlich noch nie zuvor gesehen habe heulend umarme und nun auch noch so etwas Frage.

Aber eines war nun klar:
Es war der 19 Juni!
Es war noch nichts passiert!
Ich war weder bei LPT, noch in Nepal und eben so wenig war Catherines Geburtstags Party.

Also hatte ich wirklich nur geträumt?

"Also... ich weiß nicht wieso, aber bei euch war das anscheinend Liebe auf den ersten Blick deshalb, Joyce, hatte Erik vorgeschlagen wenn ihr euch gut versteht, dass du wenn du willst mal zu ihm in die Wohnung mit gehst... nur wenn du möchtest natürlich"

"Ja!", sagte ich begeistert und wischte mir die Tränen weg, "soll ich gleich meine Tasche packen?"

"Willst du gleich bei mir übernachten?", fragte Erik.

"Mh... ja", übertreibe ich dafür, dass ich meinen Vater angeblich das erste mal sehe?

"Also ich hab nichts dagegen", sagte Erik und schaute meine Mutter an.

"Wenn Joyce möchte..."

Ich rannte in mein Zimmer, ich war im Moment so ziemlich der glücklichste Mensch der Welt!

Ich schmiss mich auf mein Bett und kramte nochmal das Foto unter meinem Kopfkissen hervor...
Zumindest wollte ich das, bis ich bemerkte das es nicht da war und so langsam überzeugte ich mich selbst...
Ich hatte alles wahrscheinlich nur geträumt....

Plötzlich Tochter GronkhWo Geschichten leben. Entdecke jetzt