How To Save A Life

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Trigger warning: depression, (fast) selbstmord
(Es gibt immer Hoffnung, auch wenn es gerade nicht so aussieht.)

*Jack's P.O.V.*

Heute ist es endlich soweit. Der Tag auf den ich mich so gefreut habe, aber gleichzeitig auch gefürchtet habe. Heute werde ich allem ein Ende setzten. Dadurch werde ich den Mobbern in der Schule ein Gefallen tun , aber das ist mir egal. Noch nicht mal Zuhause interessiert sich jemand für mich. Meine Mum ist gestorben als ich 10 war, und ab da ging mein Leben den Bach runter. Mein Vater hat angefangen zu trinken und mich für den Tod meiner Mutter verantwortlich gemacht, weil sie auf dem Weg war mich von der Schule abzuholen, als das Auto in sie krachte. Er macht mir jeden einzelnen Tag zur Hölle. Er schlägt mich und macht mir jedes Mal klar wie wertlos ich bin und dass ich an ihrer Stelle hätte sterben sollen. (Das tut mir im Herzen weh sowas zu schreiben :() Doch damit ist es heute vorbei. Im strömenden Regen laufe ich zur Brücke. Meine Hände berühren das kalte Metall des Geländers, als ich meine Beine rüber auf die andere Seite schwinge. Der reißende Fluss sieht im Mondschein gar nicht bedrohlich aus, eher einladend. Als ob das Wasser sagen würde, komm her, hier hast du es besser. Man liest immer, dass wenn man kurz davor ist zu sterben, dass das ganze Leben wie ein Film an einem vorbei zieht. Noch merke ich nichts davon. Nur die warmen Tränen auf meinem kalten Körper. Langsam löse ich die eine Hand, die andere gleich dazu. Ich mache mich bereit zu fallen, doch eine Hand packt mich am Handgelenk.

*Alex' P.O.V.*

Spät abends fahre ich endlich von meiner Arbeit nach Hause. Ich musste länger bleiben, da ich einen wichtigen Auftrag fertig machen musste. Sonst wär mein Chef ausgerastet. Es regnet in Strömen, die Sicht ist sehr eingeschränkt. Dennoch erkenne ich diesen Jungen, der anscheinend gerade dabei ist von der Brücke zu springen. So schnell wie noch nie parke ich an der Seite und laufe zu ihm. Ich bekomme ihn gerade noch so am Handgelenk zu fassen. Er guckt mich erschrocken an, doch als ich meine Arme um seinen zitternden Körper schlinge, klammert er sich an mich. Was bewegt einen so schönen Jungen so etwas zu tun? Was muss er alles schon erlebt haben, um so eine Tat überhaupt in Erwähnung zu ziehen? Noch immer schluchzt er in meine Schulter, während ich ihn hin & her wiege, um ihn irgendwie zu beruhigen. Damit wir nicht noch mehr nass werden, hebe ich ihn kurzerhand hoch & trage ihn zu meinem Auto. Und er ist echt leicht! Mit ihm auf dem Schoß setzte ich mich auf den Beifahrersitz & schließe die Tür hinter uns. "Hey, alles wird gut okay?" Toller erster Satz Alex. "Ich bin Alex & nehme dich jetzt mit zu mir nach Hause okay? Oder soll ich dich nach Hause fahren?"frage ich vorsichtig. "Ich bin Jack & nein ich will nicht nach Hause..."bringt er unter schluchzen heraus. Ich drücke ihn noch einmal fest an mich & klettere über die Mittelkonsole auf den Fahrersitz. Jack guckt die ganze Zeit auf den Boden. Um ihn etwas zu beruhigen, fahre ich immer wieder sanft seinen Oberschenkel auf und ab. Bei mir Zuhause angekommen, laufen wir schnell rein. Drinnen gebe ich ihm erstmal Klamotten von mir und zeige ihm das Bad, damit er sich umziehen kann. "Ich ziehe mich im Schlafzimmer um, wenn du fertig bist, komm ins Wohnzimmer, den Gang runter. Handtücher sind da im Schrank."  Er nickt kurz & ich lasse ihn alleine. Fertig mit umziehen, gehe ich ins Wohnzimmer und mache uns erstmal ein Tee,damit uns wärmer wird. Kurz darauf kommt auch Jack wieder. Meine Klamotten sind ihm etwas zu groß und er sieht einfach nur zuckersüß aus. "Komm setz dich!"meine ich & klopfe auf den Platz neben mir auf der Couch. Zögerlich setzt er sich. Er zittert immer noch am ganzen Körper. Ich rutsche ein Stück näher zu ihm ran, schlinge meine Arme um ihn & frage leise:"Ist dir kalt oder hast du Angst?" "Kalt..."meint er schüchtern. "Hier hast du eine Decke." Ich lächle ihn an, entferne meine Arme um ihn & lege ihm eine Decke um, doch er kuschelt sich wieder an mich.Es ist als ob wir uns schon Jahre kennen würden. Ich streichle ihm durch seine immer noch nassen Haare. "Willst du es mir erzählen oder nicht? Du musst nicht, aber vielleicht hilft es dir ja."frage ich sanft nach einiger Minuten Stille. Er guckt mich mit großen Augen an, fängt aber tatsächlich an zu erzählen. Über die Leute in der Schule die ihn jeden Tag runter machen & verprügeln und dazu noch sein Vater, der ihn jeden Tag erniedrigt. Wie kann man ihm nur so etwas schreckliches antun? Als er fertig ist, fängt er wieder an zu weinen. Jack glaubt diesen Arschlöchern den ganzen Scheiß auch noch. "Hey das ist alles völliger Quatsch okay?! Ich weiß du glaubst mir jetzt wahrscheinlich nicht, aber du bist wundervoll. Und ich weiß auch das wir uns erst seit 2 Stunden kennen, aber ich mag dich wirklich sehr..Du bist so ein toller Mensch, du verdienst sowas nicht!" Als ich das ausgesprochen habe, wird er sofort rot. Jack kriegt definitiv zu wenig Komplimente. Er vergräbt sein Kopf in meinem Shirt, doch ich kann spüren, dass er lächelt. "Du solltest mehr lächeln, das steht dir nämlich viel besser, als die Tränen. Außer es sind Freudentränen." lächle ich ihn an. Er wird wieder rot, doch diesmal guckt er mir in die Augen. Sein lächeln ist wunderschön! Langsam fahre ich mit meinem Finger seine weichen Lippen entlang. Ich weiß es ist komisch, aber ich bin verliebt. Normalerweise glaube ich nicht an Liebe auf den ersten Blick, aber es gibt sie wohl doch. "Ich bin so dankbar, das du da warst!" er lächelt mich zaghaft an. Den Rest des Abends verbringen wir mit erzählen. Stunden lang sitzen wir da und erzählen uns gegenseitig etwas. Am nächsten Morgen wachen wir auf der Couch auf. Jack schläft noch, doch anscheinend hat er einen Alptraum. Er wälzt sich die ganze Zeit hin und her, fällt dabei fast von der Couch & schlägt um sich. Währenddessen murmelt er die ganze Zeit:"Nein, lass mich in Ruhe!" "Jack komm wach auf. Du bist in Sicherheit hier passiert dir nichts!"rede ich auf ihn ein & rüttle an ihm. Plötzlich schlägt er die Augen auf & setzt sich aufrecht hin. Er atmet als wäre er einen ganzen Marathon gelaufen. "Hey, es war nur ein Traum! Hier passiert dir nichts!" Ohne zögern nehme ich ihn in den Arm & er klammert sich halt suchend an mich. "Alles gut...Niemand wird dir jemals wieder was antun!"flüstere ich, während ich ihm über den Rücken streiche. Tatsächlich beruhigt er sich & flüstert ein:"Danke Alex!" in meine Schulter, in der er seinen Kopf vergraben hat. "Nichts zu danken kleiner! Komm wir gehen erstmal was essen!"lächle ich ihn an.

In den nächsten Wochen passiert viel. Jack und ich werden ein eingespieltes Team, er holt seine Sachen aus dem Haus seines Vaters und zieht bei mir ein. Ich konnte ihn sogar überreden mit mir zusammen zu einer Therapie zu gehen. Die komischen Typen sind von der Schule geflogen,nachdem ich zum Direktor gegangen bin & explodiert bin. Zumindest sagt Jack nichts mehr und auch keine körperlichen Anzeichen, wie blaue Flecken oder so sind zu sehen. Alles in allem ist es perfekt. Wäre da nicht diese eine Sache. Ich hab mich tatsächlich Hals über Kopf in ihn verliebt. Jede Nacht wenn er diese Alpträume hat, kommt er zu mir ins Bett & kuschelt sich an mich. Wie gerne würde ich jeden Abend mit ihm einschlafen & mit ihm in meinen Armen wieder aufwachen. Was leider nie passieren wird. Mit einem seufzen schließe ich die Tür auf. Ich bin gerade von der Arbeit nach Hause gekommen. Wo ist Jack denn? Normalerweise kommt er immer direkt angerannt. "Jack, ich bin wieder da!"rufe ich durch die Wohnung und bekomme ein:"In der Küche!" zurück. Was macht er in der Küche? Mit schnellen Schritten laufe ich zur Küche & was ich dort sehe, raubt mir den Atem. Die ganze Küche riecht nach köstlichem Essen,der Tisch ist gedeckt mit Kerzen, ein Strauß Rosen & mittendrin steht Jack im Hemd mit einer einzelnen roten Rose in der Hand. "Jack was-"setze ich an, doch er unterbricht mich. "Alex,ich muss dir was sagen. Ich habe zwar Angst wie du reagieren wirst, doch ich kann es nicht länger verheimlichen. Ich muss dir die Wahrheit sagen. Die Wahrheit ist, dass ich dich liebe. " Ist das sein Ernst?! Ich sage nichts, sondern renne einfach auf ihn zu & umarme ihn fest. "Ich hab mir so gewünscht das du das sagst! Ich liebe dich auch!"murmle ich in seine Schulter & er guckt mich mit strahlenden Augen an. Ich verliere mich in ihnen, während wir uns langsam näher kommen. Nach einer gefühlten Ewigkeit liegen seine Lippen endlich auf meinen & ich könnte glücklicher nicht sein. Die Schmetterlinge toben & alles in mir kribbelt. "Eben vor der Tür habe ich noch gedacht du würdest mich nie lieben & jetzt? Stehe ich hier & küsse meinen Freund?" Ich sehe ihn fragend an, er grinst nur & küsst mich nochmal. "Aber was heißt hier jemanden wie dich? Du bist ein toller Mensch im Gegensatz zu mir! Ich-" "Jack! Das Thema hatten wir schon! Du bist toll so wie du bist, glaub diesen Idioten kein Wort. Du bist ein unglaublicher Mensch & ich liebe dich." Eine einzelne Träne läuft seine Wangen runter, die ich schnell mit meinem Daumen weg wische. "Und außerdem brauchst du nie Angst vor meiner Reaktion haben! Ich werde dich nie verurteilen!"meine ich & er umarmt mich fest."Komm lass uns essen, bevor es kalt wird!"lächelt Jack & wir setzen uns hin. Schon nach den ersten paar Bissen meine ich:"Das ist so lecker! Wo hast du so kochen gelernt?" "Meine Mum hat es mir beigebracht.."Er guckt traurig auf seinen Teller. Sie fehlt ihm wirklich sehr.Ich greife über den Tisch seine Hand. Er guckt mit Tränen in den Augen zu mir hoch. Ich streichle seinen Handrücken mit meinem Daumen & sage:"Sie wäre so unglaublich stolz auf dich!" "Meinst du echt?"fragt er unsicher. "Natürlich!" Er kommt zu mir & umarmt mich kurz bevor wir weiter essen.

Der Abend verlief perfekt und auch die nächsten Jahre lief alles perfekt. Klar gab es auch Streit aber wir haben uns immer schnell vertragen. Heute bin ich meinem Chef unglaublich dankbar, dass ich Überstunden machen musste.

How to save a life. A story written by Jack & Alex.

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Da ihr so lange warten musstet kommt hier ein sehr langer OS , ungefähr 1690 Wörter :) Hoffe er gefällt euch xx

Band One Shots (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt