Kapitel 8

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 "Endlich  Schulschluss", dachte ich. "Jetzt so schnell wie nöglich nach Hause." Ich packte meine Tasche zusammen, steckte Bücher rein - zum lernen -,schob den Stuhl an den Tisch und verließ den Chemieraum. Noch immer brannten meine Augen, und da ich glücklicherweise kein Make-Up trug, machte ich mir keine Sorgen darum, dass mein Gesicht mit schwarzer Farbe überdeckt war.

Bevor ich die Treppe runter schlenderte schaute ich noch einmal zurück um sicherzugehen, dass Cheryl nicht doch auf mich wartete, doch ich erkannte sie nachdem ich im Erdgeschoss angekommen bin, und sie laut mit ihren anderen Freunden lachte. Ich ging an ihnen vorbei und spürte die kalten Blicke die mir zugeworfen wurden. Sobald ich vorbei war, gingen sie mir nach. Doch auf dem Hof angekommen trennten sich unsere Wege. Die Mädchen stiegen in ein Auto und Cheryl ging zu Fuß nach links, während ich rechts abbog. Normalerweise hätten wir uns jetzt verabschiedet aber da sie sauer auf mich war, wurde das nichts. Ich konnte sie ja verstehen, aber sie war viel zu nachtragend.
Ich durchsuchte die Straße nach einem dunkelhaarigen gut gebauten Jungen, doch zu meinem Glück konnte ich diesen nicht auffinden.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich einen Arm um meine Schulter spürte. Ich wendete mich zu der Person und erkannte Ben. Während der Grundschulzeit waren wir sehr gute Freunde und dann hatten wir keinen Kontakt mehr. Ben hatte mich schon öfters nach einem Date gefragt, aber ich war mir immer sehr unsicher, ich wollte nicht dass er mit mir gesehen wird, also sagte ich immer ab. Und außerdem war er nicht mein Typ. Er war ein totaler Macho, manchmal da nervt er jeden, aber an anderen Tagen kann er wirklich nett sein. Sein Charakter hat sich nie wirklich geändert. Ich weiß auch nicht wieso wir befreundet waren, er passte nicht einmal zu mir, so wie ich nicht zu ihm.

"Wieso bist du denn alleine, meine hübsche?" Er drückte mir ein Kuss auf die Wange. Ich drückte ihn von mir weg. "Bin ich das sonst nicht?" Meine Schritte wurden schneller. "Ach komm schon. Sei nicht so." Ohne zu stoppen machte ich mich auf den Weg zum Bus. Mein Pech, denn er fuhr mit dem selben Bus wie ich, doch die letzten Tage kam ich nicht mehr mit dem Bus zur Schule, geschweige denn, dass ich mit diesem nach Hause gefahren bin. Ich holte mein Ticket raus, zeigte es dem Busfahrer und setzte mich ganz nach hinten. Ben folgte mir und setzte sich neben mich. "Wo warst du die letzten Tage?" Ich warf ihm einen bösen Blick zu. Er ignorierte es und legte erneut seinen Arm auf meine Schulter. Ich ließ es einfach zu. Er würde es immer wieder versuchen, wenn ich seinen Arm weg schlage. Ich ließ mich nicht von ihm provozieren. 

"Hast du einen Freund?" hörte ich aus seinem Mund kommen. "Was? Nein!" Er grinste. "Und von wem sind die Knutschflecken?"
Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. "Das geht dich nichts an." Er fing an zu lachen. Es herrschte Stille. Bis ich endlich aussteigen musste. "Ich geh dann mal." Der Bus blieb stehen, öffnete die Türen, ich stieg aus und ging Richtung Haus. Es war leise, doch hörte ich hinter mir Schritte.  Als ich mich umdrehte sah ich Ben. "Folgst du mir?" Er fing an zu lachen. "Ich will dich etwas fragen.." Ich kniff die Brauen zusammen. "Was denn?" Er holte tief Luft. "Lass uns zusammen einen Film schauen." Verwirrt starrte ich ihn an und bekam kein Wort raus. "Im Kino.." fügte er hinzu. 

Ich überlegte kurz darüber nach. "Okay" nickte ich. Seine Freude wurde durch sein Lächeln gezeigt und meine Wangen wurden leicht rosa. Vielleicht sollte ich mich wieder mit ihm treffen, so kann ich herausfinden warum ich ihn  damals mochte und mit ihm befreundet sein konnte.  "Morgen um 18 Uhr vor dem Kino?" fragte er mich, worrauf hin ich erneut nickte. Er drehte sich um und ging wieder zur Bushaltestelle, während ich weiter zu mir nach Hause ging. 

Vor der Garage sah ich einen silbernen Wagen. Er war jedenfalls nicht von Zayn. Sein Wagen war schwarz. Verwirrt betrachtete ich das Kennzeichen, doch ich wurde nicht schlauer daraus.

Ich holte meinen Schlüssel aus meinem Rucksack und öffnete die Haustür.  Ich strahlte vor Freude als ich meine Mutter wieder sah. Ich ließ den Rucksack fallen und lief strahlend auf sie zu. "Mamaaaaaaaa." ich lachte laut als ich in ihre Arme lief. Sie streichelt mein Kopf. "Na meine Süße?" Sie küsste meine Stirn. "Ich hab dich so vermisst." "Ich dich auch." Ich drückte sie fester zusammen. "Wieso bist du so früh wieder da?" Ich sah in ihre Augen. "Wir wurden schneller fertig als gedacht. Und jetzt habe ich erstmal die Tage frei." ich grinste. "Ist das dein Auto?", fragte ich sie ungeduldig. "Mein Firmwagen." Ich nickte. "Ich geh erstmal in mein Zimmer. Ein bisschen ausruhen." Ich drückte ihr einen Kuss auf die Wange und rannte in mein Zimmer. Ich latschte zu meinem Schrank, suchte mir eine Jogginghose und ein Pullover raus. Dann ging ich zur Komode und holte Unterwäsche raus. Alles in meiner Hand ging ich ins Badezimmer. Ich zog meine Klamotten aus und stieg in die Dusche. 

Viele Gedanken stiegen in meinen Kopf. Meine Mutter ist wieder da, Cheryl und Zayn.  Mein Körper fing an zu zittern und meine Beine wurden immer schwächer. Gänsehaut stellte sich auf. Ich beeilte mich, schrubbte meinen Körper und shampoonierte meine Haare. Vorsichtig stieg ich aus der Dusche, zog mich um und stellte mich vor mein Bett. Ich versuchte alles zu vergessen. Mir wurde schwindelig und mein Kopf fühlte sich so an, als würde es jeden Moment explodieren, also beschloss ich mich kurz hinzulegen. Doch bevor ich mich richtig hinlegen konnte, klappten meine Augen zu und ich fiel aufs Bett.

Einige Zeit später wurde die Tür aufgerissen und ich öffnete erschrocken die Augen.

Ich lächelte als ich ihre strahlend blauen Augen sah. "Hast du lust heute in ein Restaurant essen zu gehen?" Ich nickte. "Gut, wir gehen dann so um 18 Uhr los." sie verschwand aus meinem Zimmer. Ich ging schnell zu meinem Schrank und suchte mir ein Kleid raus. 

Das war mein Lieblingskleid. Es war trägerlos und die Farben waren wunderschön, ein hellblau verlief in ein dunkelblau und es reichte mir bis zu den Knien. Ich suchte mir weiße High Heel dazu aus und glättete meine Haare, ausnahmsweise habe ich mich bevor ich mich komplett angezogen habe, von meiner Mutter schminken lassen. Als ich in den Spiegel schaute, erkannte ich mich selbst kaum wieder. Ich sah wunderschön aus. Wie lange war es her, dass ich mich so angezogen habe? Ein hübsches, selbstbewusstes Mädchen, dachte ich. Doch ich wusste, dass ich nicht so war wie ich aussah.

Meine smokey Eyes betonten meine  gold braunen Augen. Der dunkelrosane Lippenstift ließ meine Lippen größer wirken. 

Ich nahm meine kleine schwarze Handtasche und ging die Treppen runter. Meine Mutter sah mich an und grinste. "Du siehst so wunderschön aus." Ich sah  Freudetränen in ihren Augen. "Das habe ich von dir." lächelte ich und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. "Gehst du schon mal in den Wagen? Ich komm dann nach." Sie löste sich von der Umarmung. Ich nahm die Autoschlüssel und stieg in den Wagen. 10 Minuten später war sie immernoch nicht da. Ich bekam langsam Angst, weil ich komisch Geräusche hörte. Wir wohnte nähmlich nicht an einer Straße, sondern in der Nähe eines Waldes. 

Ich schloss den Wagen ab, während ich noch drinnen saß. Plötzlich hörte ich einen Knall. Ich schaute mich um und erkannte eine Gestallt hinter dem Wagen. Das einzige was noch zu hören war, war mein Geschrei.

Problems (Zayn Malik Fan Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt