Kapitel 10

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Wir lagen einige Minuten auf dem Boden, bis ich Leute von der Security erkennen konnte, die uns hoch hoben und uns in ein Raum brachten, wo wir uns ausruhen konnten. Man hatte uns vom Hintereingang gebracht, damit nicht alle Insassen uns sehen mussten. Sie legten uns auf zwei verschiedene Liegen. Meine Mutter stand neben mir und hielt meine Hand. "Mom, es geht mir gut. Mach dir keine Sorgen." Sie fing an zu weinen. "Hör auf, sonst muss ich auch weinen." Ich drückte ihr ein Kuss auf die Wange. Ich drehte mich zu Niall, und bemerkte, dass er uns beobachtete. Er sah so schrecklich aus. Überall auf seinem Gesicht war Blut verteilt, sein rechtes Auge war dunkel violett, seine Lippen hatten Risse. "Ich lasse euch  mal alleine." Ich blickte zu meiner Mutter, küsste sie auf die Wange und dann verschwand sie aus dem Raum. Ich versuchte mich aufrichtig hinzusetzen, doch es schmerzte mehr als erwartet, da mein Rücken einiges abbekommen hatte,  und starrte Niall an. Ich packte meine kleine Tasche, die meine Mutter mit geschleppt hatte und holte ein Taschentuch raus. Ich stand auf und ging zu Niall. "Ich kann nichts anderes tun außer mich ständig zu entschuldigen." Während ich versuchte die Tränen zurückzuhalten und sein Blut abzutupfen, fühlte ich seinen warmen Blick auf mir.   "Es ist nicht deine Schuld." Er hielt meine Hand fest und schaute mir in die Augen. "Aber.." er legte sein Finger an meine Lippen. "Ssscht." Meine Augen weiteten sich als ich merkte, dass er immer näher kam. Doch ich trat zurück. "Ich kann nicht" Ich schüttelte den Kopf. "Wir können uns nicht küssen. Nicht nachdem was passiert ist. Wenn wir uns jetzt küssen, dann würde es dich nur mehr in Gefahr bringen, und das will ich nicht." Ich setzte mich auf die Liege wo ich vorher war und senke denk Kopf.

Es herrschte Stille, bis ich sie unterbrach. "Ich sollte gehen. Gute Besserung."  Ich sah ihn noch einmal an, nickte ihm zu und verließ den Raum. Von weitem erkannte ich meine Mutter, dass sie auf mich wartete. Schnell ging ich auf sie zu, so dass sie sich keine Sorgen machen musste. Sie legte ihren Arm um mich. "Komm, fahren wir nach Hause." Ich lächelte sie an. Zusammen gingen wir zum Parkplatz und suchten den Wagen. 

Einige Sekunden später fanden wir Mama's Auto. Sie stieg schnell ein und schnallte sich an. Ich ging auf die andere Seite und öffnete die Tür. Ich wollte gerade einsteigen, als ich ein Geräusch gehört hatte. Ich schaute mich kurz um. Es war nicht viel zu erkennen, weil es schon dunkel war. Als ich plötzlich von weiter ferne Zayn's Mimik erkannte. Stumm schaute ich ihn an,bis ich beschloss in den Wagen zu steigen und die Tür zu verriegeln. Ich schnallte mich an und meine Mutter fuhr los. "Was ist los, Schatz?" Sie legte ihre Hand auf mein Knie. "Alles ok." log ich sie an, denn nichts war in Ordnung.

Die Szenen wollten nicht aus meinem Kopf verschwinden. Wieso hatte Zayn, Niall angegriffen, er hatte doch nichts getan. Ich hab alles eingeleitet, es war alles meine Schuld. Meinetwegen mussten andere leiden. Das konnte so nicht weiter gehen.

"Wir sind da." Ich schnallte mich ab, öffnete die Tür und ging mit meiner Mutter ins Haus. Im Flur hang ich meine Tasche auf. Zog meine Schuhe aus, schleuderte sie irgendwo hin, latschte zu meiner Mutter, drückte ihr ein Kuss auf die Wange und rannte anschließend in mein Zimmer. Ich zog mein Kleid aus und schlüpfte in mein Pyjama. Meine Beine zogen mich ins Badezimmer. Ich schminkte mich ab, machte mir ein Zopf und ging dann endlich schlafen. 

Ich wendete mich alle 5 Sekunden, weil ich nicht schlafen konnte. Entweder, weil es zu warm war, oder weil ich die ganze Zeit daran denken musste, was Zayn getan hatte. Doch ich kannte die eigentliche Antwort. Ich gab mir die ganze Schuld für das ganze. Hätte ich Niall bloß nicht gesagt, das er im Garten warten sollte. Ich hätte nicht versuchen sollen mich an ihn ran zu machen. Es ist nur meine Schuld. Zayn muss aus meinem Leben verschwinden. Doch dann ist da noch als wir alleine im Raum waren, wollte er mich küssen, aber wieso? Er wusste doch, was passiert war. Es hätte schlimmeres passieren können. Wieso wollte er das auf sich aufnehmen?

Und plötzlich wurden meine Augen immer schwerer und meine Gedanken verschwommener.

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-- Nächster Tag -- 

Die Nacht war grauenhaft. Ich hatte sicherlich nur 3 Stunden geschlafen. Nur hatte ich diese scheiß Szenen vom Abend im Kopf. Sie wollten einfach nicht vergehen. Mein Leben war doch so schon schrecklich genug.

Ich stand auf und ging die Treppen runter. Auf der Komode im Flur sah ich einen pinken Zettel.

Guten Morgen mein Schatz,

Ich hoffe du hast gut geschlafen. Ich wollte dir sagen, das ich einkaufen bin und dann zu besuch bei Bekannten. Ich weiß nicht genau wie lange ich weg bin. Es könnte aber etwas dauern.

Ich habe dir zwei Sandwiches fertig gemacht. Sie liegen im Kühlschrank. Sie sind im Alupapier drin gewickelt. Du kannst aber auch etwas anderes essen. 

Ich hab dich ganz doll lieb. 

-Mama

Ich hielt den Zettel noch in der Hand, ging in die Küche, legte es auf den Tisch und machte den Kühlschrank auf. Ich suchte nach den Sandwiches, aber sie lagen nicht drin.  Als ich auf die Theke schaute, merkte ich, dass das Papier außgebreitet da lag. Aber nirgendwo waren Sandwiches zu sehen. "Dann muss ich wohl was anderes essen." flüsterte ich vor mich hin. Ich nahm die Milch aus dem Kühlschrank und legte sie auf den Tisch. Aus dem Schrank holte ich Müsli und einen Löffel den ich immer daneben versteckte. Alles auf den Tisch, schnappte ich mir ein Stuhl und fing an zu essen. Auf einmal hörte ich, wie jemand das Wasser von der Toilette spühlte. Meine Augen weiteten sich. War mein Vater nach so langer Zeit wieder zu Hause? Ich ignorierte es und konzentrierte mich auf mein Essen.

Ich hörte wie die Badezimmertür auf ging. "Auch wieder zu Hause?" Ich schaute ihn nicht an und legte die Milch weg. Plötzlich spürte ich zwei Arme um mich. Meine Augen weiteten sich. "Du kannst doch nicht so betrunken sein, dass du deine eigene Tochter nicht wiedererkennst?" Ich hatte Angst mich umzudrehen. Plötzlich spürte ich kalte Lippen an meinem Hals. Mein Atem stockte. Die Hände rutschten immer weiter nach unten. Er hauchte mir in mein Ohr. "Hast du mich vermisst." Ich versuchte ihn nach hinten zu drücken. "Zayn.." 

Problems (Zayn Malik Fan Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt