*Luke's PoV*
Meine Augenlider flatterten und ich spürte ein unangenehmes Gefühl in meiner Gesichtsmitte, welches mich aus den Tiefen meines Schlafes holte. Irgendetwas, oder besser gesagt, irgendjemand kitzelte mich an der Nase. Ich kuschelte mich tiefer in mein Kissen und zog meine Decke enger an mich. Besser. Ich entspannte mich wieder und wollte weiterschlafen, als ich wieder diese federleichte Berührung im Gesicht wahrnahm und genervt knurrte, dann die Augen aufschlug und sogleich wieder zusammenkniff, da es viel zu hell war. Oh Gott, bitte nicht. Ich startete einen weiteren Versuch, öffnete erst schlaftrunken das eine, dann das andere Auge und versuchte mich langsam an das Licht zu gewöhnen. So konnte ich auch endlich alles erkennen. Und jetzt wusste ich auch, was mich da gekitzelt hatte. Vor mir saß Mokus, mein Kater, der fröhlich schnurrte, als er bemerkte dass ich endlich wach war. Er war vermutlich wie jeden Tag durch das offene Fenster hereingekommen. Oh..das erklärte auch wieso meine Vorhänge so wehten. Oh man, ich war wirklich kein Morgenmensch.
"Es ist Samstag, Moke...lass mich schlafen.", seufzte ich und drehte mich auf den Bauch, die Tatsache ignorierend, dass mir irgendwie kalt war. Eigentlich dachte ich, dass er mich jetzt in Ruhe lassen würde, aber typisch für Mokus, sprang er mir auf den Rücken und fing an mit meinen Haaren zu spielen. Wieder ein genervtes Seufzen meinerseits. Als der Kater bemerkte, dass ich mich zu regen begann, hüpfte er leichtfüßig wieder von mir hinunter, auf den Boden und wartete darauf, dass ich aufstand. Und ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er nicht nachgeben würde. Ich schüttelte ergeben den Kopf und schälte mich aus dem Bett. Ein Blick aus dem offenen Fenster verriet mir, dass es auch wie die letzten Tage, ziemlich bewölkt draußen war. Naja, zumindest keine Sonne.
Es war viel angenehmer, wenn die Sonne nicht schien, wie ich fand.
Ich ließ meine Augen durch das weiße Zimmer mit den weiß-schwarzen Möbeln und dem Green Day Poster gleiten und wurde mir wieder bewusst, was für ein unglaublich farbloser Mensch ich doch war. Exakt drei Farben gab es hier: Weiß, Grau und Schwarz. Außer den Gitarren und den Büchern gab es hier nichts, was man als farbig bezeichnen konnte. Und doch liebte ich mein Zimmer, so wie es war. Mein Rückzugsort, meine Welt. Ich wohnte deshalb noch Zuhause, weil das College nicht weit entfernt war, ich einen Führerschein und Auto hatte und meine Mom sowieso fast nie hier war.. Also wozu Geld für ein Apartment ausgeben oder sich mit jemandem ein Zimmer teilen? Ich mochte sowieso keine Menschen und war lieber allein.. Und grundsätzlich mochten mich auch keine Menschen - außer meinen drei besten Freunden, Mikey, Cal und Ash, die ich schon seit Ewigkeiten kannte und die mich so akzeptierten, wie ich war - Ruhig, Desinteressiert, Anders. Wir vier hatten auch eigentlich keine Gemeinsamkeiten, außer, dass wir hier und da mal zusammen Musik machten. Einfach zum Spaß. Ich war immer nur bei Ihnen, weil sie die einzigen waren, in dessen Gegenwart ich mich wohl und wie ich selbst fühlte. Für sie war ich Luke. Für die anderen der Junge, der nie sprach und die Welt hasste. Aber das war vollkommen okay so, ich brauchte niemanden um mich herum.Ich erwachte aus meinem Gedankenfluss, durch Mokus' ungeduldigem Miauen und blinzelte ein paar mal, um mich zu erinnern, was ich eigentlich machen wollte.
Ich bewegte mich träge zu meinem Kleiderschrank und fischte eine schwarze Skinny Jeans, ein schwarzes Nirvana Shirt und eine schwarze Weste heraus, damit mir nicht mehr so unangenehm kalt war und tauschte dies gegen mein halbnacktes Ich aus. Doch auch als ich bereits angezogen war, waren meine Hände so gut wie taub und mir war kalt. Wie immer war mir kalt. Ich fühlte mich wie in einer unendlichen Kälte gefangen, eine Kälte die mich alles hassen ließ und Glücksgefühle unterdrückte. Und wenn ich ehrlich war, spürte ich diese Kälte eigentlich gar nicht mehr, weil es so ein Dauerzustand war. Ashton hatte mich vor ein, zwei Jahren mal gefragt, warum ich nie lachte, nie irgendeine Emotion zeigte und scheinbar alles hasste...da hatte Michael anstatt mir ihm geantwortet, dass etwas in mir gefroren wäre, dass das alles unterdrückte und mir deshalb so kalt war. Natürlich hatte er das nur als Spaß gemeint, aber ich hatte lange darüber nachgedacht, und war dann zu dem Entschluss gekommen, dass er eigentlich völlig Recht hatte. Und auch die anderen wussten, dass da mehr Wahres drin steckte, als ihnen lieb war. Und trotzdem war es für mich okay. Für mich war alles okay. Außer, wenn ich Alkohol im Blut hatte..hm. Vielleicht hatte ich deshalb vor einem Jahr in totalem Betrunkenheitszustand 'i am Broken' auf eine meiner Wände gemalt....keine Ahnung.
Ja, vielleicht war ich meistens schlecht gelaunt, beteiligte mich nicht an Gesprächen oder war generell nicht fröhlich oder lachte....aber was kümmerte das die anderen? Mich kümmerte es ja selbst nicht also was scherten die Anderen sich darum? Ich hatte selbst schon den Grund dafür vergessen, warum ich so war...aber ich fand es okay, alles zu hassen und ich hatte nicht wirklich einen Grund um fröhlich zu sein. Wenn ich deshalb als Arschloch bezeichnet wurde und arrogant rüberkam, okay.
"Komm Mokus", murmelte ich und öffnete die Zimmertür, sogleich schlängelte sich der Getigerte durch meine Beine und hüpfte begeistert die Treppen hinunter. Wie immer war es totenstill im Haus und außer meinen Schritten hörte man nichts. Mokus war weit vor mir in der Küche angelangt und wartete nun vor seinem leeren Napf. Natürlich hatte er Hunger...wann war Mokus nicht hungrig? Ich gab ihm Wasser, eine Dose Katzenfutter und machte mir erst dann einen kleinen Kakao, da ich Kaffee nicht mochte und immernoch darauf hoffte, dass der Kakao mich wärmen würde. Außerdem war Kakao lecker. Essen wollte ich nicht. Eigentlich aß ich fast nie..nur wenn Mom Zuhause war und ich essen musste. Wie gesagt, ich war komisch. Mit der blauen Tasse in der Hand, setzte ich mich im Schneidersitz auf die Couch und nahm mein Handy in die Hand. Mikey hatte mir geschrieben und fragte, wie jedes Wochenende, ob ich etwas unternehmen wollte oder mitkommen wollte in irgendeinen Club. Meistens lautete meine Antwort nein. Und eigentlich hatte ich die vier Buchstaben auch schon eingetippt, da zögerte ich. Vielleicht wäre es gut, mal wieder etwas zu machen..und ich wollte Michael nicht immer enttäuschen. Er war mein bester Freund und hatte eigentlich nicht verdient, dass ich so mit ihm umging. Er wollte nur das Beste für mich... Also schrieb ich ihm, dass ich es mir überlegen würde. Da es sonst nichts spannendes gab in der Internetwelt, schaltete ich einfach meine Playlist an und widmete mich Mokus, der es sich bereits auf meinem Schoß bequem gemacht hatte, während ich nebenbei meinen Kakao schlürfte. Mehr Interessantes gab es in meinem Leben nicht... Nur mich, meinen Kater und die Jungs. Und es war okay so.
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Okay Guys, erstes Kapitel :)! Lasst uns wissen, wie es euch gefallen hat.
Und zur Aufklärung....
Luke wird von Sophia geschrieben und Maureen von Marlen
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Caramel Hot Chocolate || l.h
Romance„Ich habe Angst davor, wieder eine Beziehung einzugehen, Maureen. Ich habe Angst davor, jemanden wieder so nah an mich ranzulassen - aber ich kann nicht leugnen, was ich für dich empfinde. Und ich denke, dass es das Wert wäre, auszuprobieren. Wir mü...